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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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sekundenschnell die Richtung und umzingelten sie in Windeseile.
    Auf einmal schlug klirrend Metall auf Metall und ein Messer blitzte im Mondlicht auf. Laurel spürte, wie David die Luft anhielt.
    Er umarmte sie noch einmal heftig und löste sich dann von ihr. Mit erhobenen Händen rief er: »Ich ergebe mich. Nehmt mich und lasst sie laufen. Sie tut nichts.«
    Laurel schnappte entsetzt nach Luft und wollte ihn am T-Shirt zurückziehen, aber er ging immer weiter.
    Heiseres Gelächter dröhnte durch die Waldluft. »Sie tut nichts, ach ja?«, sagte eine raue Stimme barsch. »Für wie blöd hältst du uns eigentlich, Menschlein? Wer auch immer die Nacht überlebt, sie sicher nicht.«
    Ehe David zu Laurel zurücklaufen konnte, traten zwei Orks zwischen sie. Der eine war größer als David
und seine breiten Schultern sprengten beinahe den verschlissenen Overall. Der andere hatte einen Buckel, lange strähnige Haare, und selbst im Mondlicht sah Laurel, dass die knochenbleiche Haut an den Gelenken aufgesprungen war und blutete. Laurel zwang sich hinzusehen, als der große Ork mit erhobenem Messer auf sie zukam.

Fünfzehn
    L aurel wollte ihren Kopf mit den Armen schützen und wünschte, David würde weglaufen und sich retten, obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass er es nie tun würde. Plötzlich dröhnte es laut klirrend in ihren Ohren, und erst nach einigen Sekunden wurde ihr klar, dass sie noch lebte.
    Die Orks schrien und grunzten, während sie sich bemühten, den neuen Angreifer auszumachen. Ihre Messer waren ihnen durch eine seltsam aussehende Scheibe aus der Hand geschlagen worden und steckten jetzt zwanzig Zentimeter über ihrem Kopf in einem Baumstamm hinter Laurel. Vor Erleichterung zitterte Laurel am ganzen Körper und beinahe wäre sie zum ersten Mal im Leben in Ohnmacht gefallen – doch die Gefahr war noch nicht vorüber. Laurel nutzte es aus, dass die Orks abgelenkt waren, ließ sich auf den Bauch fallen und glitt an den Rand der Lichtung. Sie stieß mit einem großen, schweren Wesen zusammen, das sie von der Lichtung fort hinter einen Baum zerrte. Als sie schreien wollte, legte sich eine Hand auf ihren Mund.
    »Ich bin’s«, zischte David ihr ins Ohr.
    David. Er lebte auch noch. Sie umarmte ihn und legte ihr Ohr an seine Brust, um seinem lauten, raschen
Herzschlag zu lauschen. Was für ein schönes Geräusch! »Meinst du, wir könnten uns davonschleichen?«, fragte Laurel so leise wie möglich.
    »Ich weiß nicht. Wir müssen eine gute Gelegenheit abwarten, sonst fangen sie uns gleich wieder ab.«
    Laurel umklammerte Davids Handgelenk mit eisernem Griff, als die Orks erneut auf sie zuhielten, die Nasen in der Luft. Laurel hörte ein hohles Klicken, und ehe sie auch nur erraten konnte, was das war, schlug David seine Hand auf ihren Kopf und stieß sie zu Boden. Er landete neben ihr auf dem Bauch. Kaum waren sie unten, dröhnte in hartem Stakkato eine Salve von Schüssen durch den Wald. Laurel legte die Hände über ihre Ohren und drückte das Gesicht in das feuchte, welke Laub. Sie wollte das Geräusch der Schüsse und damit auch die Erinnerungen an den letzten Herbst ausblenden.
    Zwischen den Schüssen hörte sie jedoch, wie jemand vor Schmerzen aufheulte, und als sie den Blick hob, sah sie, wie drei Orks in den Wald flüchteten, verfolgt von einem wahren Kugelregen.
    »Feiglinge«, sagte eine Frauenstimme sanft und ruhig.
    Laurel richtete sich auf, sie kam aus dem Staunen nicht heraus.
    »Ihr könnt euch jetzt aus eurem Versteck wagen«, sagte die dunkle Gestalt, die noch immer den Orks nachsah. »Die kommen nicht zurück – schade, dass ich nicht meine richtige Jagdausrüstung dabeihabe. Dann könnte ich sie verfolgen.«
    Taumelnd standen Laurel und David auf. Laurel zog
ihre Bluse, so gut es eben ging, über ihre Blüte, obwohl es sehr wehtat. In der wilden Schlacht hatte sie ihre Verletzung verdrängt, aber jetzt fragte sie sich, wie viel Schaden der Ork wohl angerichtet hatte. Doch es würde noch etwas dauern, bis sie die Blüte würde untersuchen können. David wollte hinter dem Baum hervortreten, aber Laurel nahm seine Hand und zog ihn zurück.
    »Ich beiße nicht«, sagte die Frau laut und deutlich.
    Laurel begriff, wie sinnlos es war, nicht aus der Deckung kommen zu wollen. Wer auch immer diese Frau sein mochte, sie wusste, dass sie da waren. Laurel und David traten vorsichtig vor und musterten die Frau, die ihnen das Leben gerettet hatte. Sie war deutlich größer als Laurel und von Kopf bis

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