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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Veränderungen in Mr Fogartys Aussehen feststellen können, aber Madame Cardui hatte einmal bemerkt, die Kuren machten ihn »höchst munter«.
    Pyrgus ignorierte die Frage. »Er hat sich angesteckt, Henry. Er hat ZF.«
    »Du hast doch gesagt, Menschen könnten das nicht kriegen!«, fuhr ihn Henry an. Er schob seinen Stuhl vom Tisch weg und begann, nervös in der Küche herumzulaufen. Seine Augen waren plötzlich ganz feucht.
    »Ich sagte, in der Gegenwelt wirkt die Krankheit nicht, sie scheint
hier
nicht zu existieren«, erklärte ihm Pyrgus geduldig. »Das ist nicht das Gleiche.«
    »Verstehst du«, sagte Nymph sanft, »ZF verbraucht deine Zukunft. Junge Leute haben eine Menge Zukunft zu verbrauchen. Aber nicht Mr Fogarty. In seinem Alter können es nicht mehr als ein paar Jahre sein, selbst mit Verjüngungszaubern. Es ist so, wie Pyrgus dir gesagt hat   – Fieberschübe, nur dass das Fieber Zeit verbraucht. Wenn du jung bist, kannst du eine Reihe von Schüben überstehen. Aber wenn du siebenundachtzig bist wie Mr Fogarty…«
    »Wie viele hatte er schon?«, fragte Henry.
    »Bloß einen«, sagte Nymph. »Aber der hat ihn sehr alt und schwach gemacht. Er kommt nicht mehr aus dem Bett.«
    »Aber er könnte sich wieder erholen«, sagte Henry verzweifelt. »Ich meine, eigentlich ist er sehr stark, und mit diesen Zaubern und allem   …«
    »Noch ein Schub und er ist tot«, sagte Pyrgus unverblümt. »Selbst wenn er keinen neuen bekommt, weiß ich nicht, wie lange er es noch macht.«
    Henry starrte ihn an. Er hatte Mr Fogarty die letzten zwei Jahre nicht zu Gesicht bekommen, aber aus irgendeinem Grund war das gar nicht wichtig. So wie es auch nicht wichtig war, dass Mr Fogarty schwierig, verschroben, paranoid und eigensinnig war. Er liebte den alten Mann, und erst in diesem Augenblick begriff er, wie sehr. »Dann müsst ihr ihn herholen!«, sagte er plötzlich.
    Pyrgus, der ältere, reifere, ergrauende Pyrgus, starrte Henry beinahe traurig an.
    »Komm schon«, sagte Henry eifrig. »Das ist doch offensichtlich. Ihr holt ihn wieder nach Hause, zurück in die Gegenwelt. Dann wird er keine weiteren Schübe bekommen. Er kann das Gleiche tun wie ihr und hier einfach auf ein Gegenmittel warten.« Sein Eifer verflog schon wieder. Es
war
offensichtlich   – zu offensichtlich. Sie mussten schon daran gedacht haben.
    »Er will nicht«, sagte Nymph.
    »Dann zwingt ihn dazu!«, schrie Henry. »Was ist denn los mit euch? Schickt ihn einfach zurück!«
    »Hast du je versucht, Mr Fogarty zu etwas zu zwingen, das er nicht will?«, fragte Pyrgus.
    Henry drehte seinen Stuhl herum und setzte sich wieder. Er beugte sich über den Tisch. »Warte mal. Warum will er denn nicht zurück? Er hat immer noch sein Haus hier. Er hat immer noch seinen Kater. Ich kann für ihn sorgen.«
Und die Universität sausen lassen
, dachte er.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Pyrgus. »Sicher hat es nichts damit zu tun,
wo
er leben soll. Selbst wenn er nicht hierher zurückkommen wollte«   – er sah sich in der düsteren Küche um   – »könnte er bei Nymph und mir wohnen. Oder wir könnten ihm eine Villa kaufen, wenn er wollte. In eurer Welt hält Gold sehr lange vor, Henry. Aber er will nicht kommen, und wir wissen nicht, was in seinem Kopf vor sich geht.«
    »Habt ihr versucht, das herauszufinden?«, fragte Henry.
    Zum ersten Mal zeigte Pyrgus Anzeichen, die Geduld zuverlieren. »Natürlich haben wir das versucht!«, fuhr er ihn an. »Meinst du, Mr Fogarty liegt mir nicht am Herzen? Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich schon vor Jahren ums Leben gekommen.«
    »Pyrgus hat es hinausgezögert, das Elfenreich zu verlassen, um Mr Fogarty zu überreden, mitzukommen«, sagte Nymph. »Es hat Pyrgus weitere fünf Jahre seiner Zukunft gekostet.«
    Henry schien in sich zusammenzufallen. »Es tut mir leid. Es tut mir leid, Pyrgus   – ich habe es nicht so gemeint. Natürlich hast du alles getan, was in deiner Macht stand.«
    »
Wir
haben das getan«, sagte Pyrgus. »Die Sache ist die, vielleicht hört er ja auf dich.«
    Früher hat er das nie getan
, dachte Henry. Laut sagte er: »Ihr wollt, dass ich ins Elfenreich zurückkehre?«
    Pyrgus nickte. »Ja. Ich kann dich nicht begleiten   – sobald ich wieder in meiner Welt bin, bricht die Krankheit erneut aus. Aber Nymph wird aufpassen, dass du heil hinüberkommst.« Er sah Henry erwartungsvoll an.
    Und da war es, klar und deutlich sah er alles vor sich. Rückkehr ins Elfenreich. Er hatte die letzten zwei

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