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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Die Kreatur heulte und stürzte sich wieder auf ihn. Er machte ein Täuschungsmanöver und rannte vorbei. Dann klammerte sich das Ding an sein Bein, biss und kratzte. Henry trat wie wild nach ihm und schüttelte es ab. Dann war er auf dem Schutt und kletterte nach oben. Das Ding drehte jetzt völlig durch, kreischte, heulte, sprang. Aber es mied das Licht.
    Henry hatte die Lücke in der Wand fast erreicht, als der Haufen unter seinen Füßen einstürzte und er wieder herunterrutschte. Die Kreatur wurde fuchsteufelswild, hielt sich aber weiterhin vom Licht fern. Sofort und ohne nachzudenken rannte Henry den Haufen wieder hoch, und diesmal schaffte er es durch die Öffnung. Er stolperte, als er heraustrat, und fiel schwer auf seinen verletzten Arm. Der plötzliche Schmerz war unbeschreiblich.
    Er lag einen Augenblick lang da, spürte das Feuer in seinem Arm und ein zweites Feuer im Bein. Beide Verletzungen waren so extrem, dass er sich fragte, ob die Kreatur giftig war. Oder vielleicht verbreitete sie auch nur irgendwelchehochwirksamen Bakterien, wie ein Komodowaran. Egal   – die Verletzungen, die sie ihm zugefügt hatte, schmerzten jedenfalls wie verrückt. Aber das Gute war: Das Ding war ihm nicht aus der Gruft gefolgt.
    Nach einer Weile kam er schwerfällig auf seine Füße und blickte sich um. Die Gruft war eine Sandsteinruine, die schon vor Jahrhunderten erbaut worden sein musste.
    Eine steinige Wüste erstreckte sich um sie herum, so weit sein Blick reichte.

ACHTUNDZWANZIG
    W as machst du hier?«, fragte Blue scharf. »Schön, dich zu sehen«, antwortete Pyrgus und grinste.
    Aber Blue war nicht in der Stimmung, sich Schmeicheleien anzuhören. Sie konnte nicht glauben, was Madame Cardui getan hatte, geschweige denn, es verstehen. Henry konnte hundertfach in Gefahr sein, vielleicht verletzt, vielleicht sogar tot. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Und ausgerechnet in diesem Augenblick tauchte Pyrgus auf, setzte sich über alles hinweg, was sie ihm erklärt hatte   – verdammt noch mal, über alles, was sie ihm befohlen hatte. Das Schreckliche war, dass er ihrem Vater so ähnlich sah. Sie musste sich immer und immer wieder vergewissern, und es war so schwer, entschieden zu bleiben. Sie biss die Zähne zusammen. »Du weißt, dass du nicht hier sein solltest!«, fauchte sie ihn wütend an. »Du weißt, dass du krank bist! Du weißt, dass es nicht sicher für dich ist, die Gegenwelt zu verlassen!«
    Er machte diese Geste mit dem Ohr, wie ihr Vater sie immer gemacht hatte. »Die Lage hat sich verändert, Blue«, sagte er trocken.
    Sie waren in der Portalkapelle. Blue wollte nirgendwohin, sondern dringend mit dem Leitenden Portalingenieur Peacock sprechen, der nicht hier war, war das möglich? Pyrgus war gerade aus dem blauen Feuer getreten, gefolgt von Nymph.
    »Verändert?«, sagte Blue schnell. Etwas in ihr machte einen Sprung. Hatte jemand ein Gegenmittel entdeckt?
    Pyrgus sagte: »Henry braucht mich.«
    Blue blinzelte ihn an. »Henry   …« Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte, um ihm zu erklären, was geschehen war. Schließlich sagte sie: »Henry ist nicht hier.«
    »Ich weiß«, sagte Pyrgus.
    Sie begriff plötzlich, dass er nichts vom Torhüter wusste. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Pyrgus, Mr Fogarty ist tot.«
    »Ich weiß«, sagte Pyrgus.
    Das war zu viel. »Woher weißt du das? Wie kannst du das wissen   – das ist doch gerade erst passiert? Du bist eben erst angekommen!« Sie sah Nymph an, die schweigend im Hintergrund stand. »Was ist hier los, Nymph?«
    Als Nymph nicht antwortete, wandte sich Blue wieder Pyrgus zu. »Ich kann nicht glauben, wie alt du aussiehst. Du kannst das Risiko eines neuen Fieberanfalls nicht eingehen.«
    »Ich spüre keinen Unterschied«, sagte Pyrgus ärgerlicherweise. »Ich fühle mich wie immer.«
    In diskretem Abstand hatten sich Portalpriester in einem kleinen, nervösen Haufen versammelt und taten so, als würden sie nicht zuhören. »Bringen Sie mir Ingenieur Peacock!«, rief Blue ihnen zu. »Finden Sie ihn und holen Sie ihn sofort her!« Die Gruppe brach auseinander, als die Priester in alle Richtungen davonstoben. An Pyrgus gerichtet sagte sie barsch: »Es ist mir egal, wie du dich fühlst. Wir haben dieses Thema diskutiert, und ich habe dir befohlen, in der Gegenwelt zu bleiben und   –«
    »Und du bist die Kaiserin«, beendete Pyrgus den Satz.»Ich weiß, ich weiß.« Er legte ihr den Arm um die Schulter   – so wie ihr

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