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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Körper getragen, hatte mit seinen Händen darübergestrichen, und Valuar brach einfach so mir nichts,dir nichts einen Stein heraus! Für eine Auskunft von einem Menschen, die vielleicht noch nicht einmal von Bedeutung war!
    Mit gehetztem Blick sah sich die Menschenfrau im Trubel des Hafens um und ließ den Edelstein schließlich unter dem Tuch an ihrer Brust verschwinden. »Eine weise Entscheidung, mein Herr«, sagte sie mit einem zufriedenen Lächeln. Dann drehte sie sich um und zeigte auf das mysteriöse Schiff. »Es ist ein Piratenschiff«, erklärte sie selbstgefällig. »Jenes der Menschenfrau.«
    Marinel hob die Augenbrauen. »Aber wie kommt es hierher? Was ist geschehen?«
    »Dieser Pirat – der Halbelf mit dem geschorenen Haar – hat sie hierhergebracht.«
    »Arn.« Plötzlich wurden ihre Beine schwach, und die Beschwerlichkeiten dieser Reise schienen ihren Körper von einem Moment zum anderen wie ein Hammerschlag zu treffen. Sie hatte gedacht, ihn nie wiederzusehen. Nach diesem atemberaubenden Kuss, der sie so gefangen genommen hatte, war sie davon ausgegangen, frei von ihm und seiner Wirkung auf sie weiterleben zu können. Sie hatte ihn fast schon vergessen, einzig beim Angriff auf die Piraten hatte sie sich gefragt, auf welchem Schiff er wohl kämpfte und ob die Kanonen und Pfeile ihm Schaden zufügten. Doch jetzt wusste sie, dass er wohlauf war und auch, dass er seine Rachepläne in die Tat umgesetzt hatte. Wie weit würde er gehen?
    »Wo ist der Halbelf jetzt?«, wollte sie wissen, dabei kümmerte es sie nicht, dass Valuar ihre schrille Stimme bestimmt befremdlich fand. Er musste sie nicht verstehen.
    Die Menschenfrau zuckte mit den Schultern und machte Anstalten, sich abzuwenden. »Was weiß ich? Irgendwo da oben.« Sie wedelte mit ihrer Hand in Richtung Palast, undMarinel stürmte los. Vorbei an Valuar und dem Zelt der Menschenfrau rannte sie zurück die Gasse hinauf zur Hauptstraße, während ein einziger Gedanke ihren Verstand beherrschte: Arn durfte der Piratin nichts antun. Sie hatte solchen Hass in seinen Augen gesehen und wusste nicht, wozu er fähig wäre, wenn er diesem Hass nachgab. Er wollte gegen die Piraten kämpfen, aber das hieß, auf der Seite der Ritter zu stehen und an Ehre zu glauben. Rache spielte da keine Rolle, und Kriegsgefangene mussten mit Respekt behandelt werden! Das war es, woran ein Ritter glaubte, und wenn Arn auf ihrer Seite stehen wollte, durfte er der Piratin nichts antun. Wenn Arn der war, für den sie ihn hielt, durfte er sich nicht wie ein Pirat verhalten!
    »Marinel, was ist los?« Valuar rannte an ihrer Seite, der heiße Wind blies ihm das Haar ins Gesicht, und die dunklen Augen sahen sie zwischen den Haarsträhnen hindurch besorgt an. »Marinel, rede mit mir!«
    »Ich muss ihn aufhalten.« Sie sprach diese Worte aus, ohne darüber nachzudenken. Sie wusste noch nicht einmal, warum es ihr so wichtig war, dass ausgerechnet Arn zu den Guten gehörte. Vielleicht, weil sie schon zu viel Verrat unter wahren Rittern erlebt hatte, um noch an die Tugenden der Ritterschaft zu glauben. Doch an irgendetwas musste sie glauben. Es musste doch noch Ritter geben, wie Nevliin einer gewesen war. Ritter, die sich für die Schwachen einsetzten und sich von Ehre leiten ließen. Arn war der ehrlichste Elf, der ihr je begegnet war, mit einer Güte, die zwar von Hass überlagert wurde, aber doch spürbar war. Arn könnte ein wahrer Ritter sein. Er könnte ihre Hoffnung sein.
    Sie erreichten die Mauer am Hügelkamm, die den Palast von der Stadt abgrenzte, und fanden ein verschlossenes Tor vor.
    Marinel blickte durch die Gitterstäbe in den weiß gepflasterten Hof und sah ein paar Wachen im Schatten der Arkadengänge zusammensitzen. »He, ihr da!« Sie rüttelte an den Metallstangen. »Macht auf! Wir sind Ritter der Königin!«
    Die Männer und Frauen erhoben sich und schlenderten zu ihnen herüber. »Das kann jeder sagen«, meinte eine Elfe in leichten Gewändern, die einzig einen Brustpanzer als Rüstung trug. »In dieser heiklen Zeit …«
    »Öffnet das Tor.« Valuar schob sich an Marinel vorbei, und Marinel staunte über seinen Befehlston. Fast bekam sie eine Gänsehaut. Nie zuvor hatte sie ihn so sprechen gehört, und das Erbe der Fürstenfamilie schien nun deutlicher hervorzukommen. »Ich bin Valuar von Valdoreen, Sohn von Vlidarin von Valdoreen und Ritter Ihrer Majestät Königin Liadan. Meine Begleiterin und ich müssen dringend mit dem Fürsten sprechen.«
    Die Wachen tauschten

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