Elfenmeer: Roman (German Edition)
Finger um ihre verbliebenen drei.
»Marinel.«
Sie musste unwillkürlich lächeln. »Valuar.« Sie schüttelte seine Hand und kletterte zurück auf die Mauer, das Schwert hielt sie weiterhin fest umklammert.
Valuar ließ sich ebenfalls wieder neben ihr nieder, und gemeinsam blickten sie aufs Meer hinaus, über dem weiße Schaumkronen tanzten. Irgendwann holte Valuar seine Flöte hervor und spielte für sie eine Melodie, die sie tief in ihrer Seele berührte. Ruhig und lieblich, aber doch voller Hoffnung.
»Wunderschön«, flüsterte sie und schloss die Augen. Sie ließ sich ganz und gar von der Musik einhüllen, und es war ihr völligunverständlich, dass sie Valuars außerordentliches Talent zuvor noch nie bemerkt hatte. Er lockte Gefühle in ihr hervor, die durch sie hindurchflossen und sie zu befreien schienen. Als läge ein Zauber in diesem Instrument, doch als Marinel die Augen öffnete und beobachtete, wie Valuars Finger die Flöte spielten, erkannte sie, dass dieser Zauber von Valuar selbst ausging. Er sah sie an, und einen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass es ihr tatsächlich gelingen könnte, Valuar zu vergeben. Sie könnte es schaffen, frei von Hass in die Zukunft zu gehen. Und mit dieser Freiheit würde sie alles erreichen.
Epilog
Die Fähigkeit zum Guten wie zum Bösen, sie liegt in jedem von uns, verborgen, lauernd, um hervorzubrechen. Wer entscheidet, was gut und was böse ist? Der Kampf für Freiheit und Friede ist für die Gegenseite immer das Falsche, für einen selbst das Gute schlechthin.
Eine Macht, die sowohl zum Guten als auch zum Bösen fähig ist, in sich rein und klar und doch so grausam und gefährlich. Eine Macht, die größer ist als die einfachen Geister.
Wem also folgen, wenn der Verstand in Wahnsinn gleitet und wir unsere Hände ins Feuer legen?
Die böseste Tat wird trotz guter Absichten immer böse bleiben.
Wem folgen, wenn die Welt auf dem Kopf steht?
Die Fähigkeit zum Guten wie zum Bösen, sie liegt in jedem von uns. Eine Macht, so rein und klar.
Danksagung
Die Frage, ob ein dritter Band dieser Reihe existieren wird, war lange ungewiss, und daher möchte ich als Erstes dem Verlag für die Fortsetzung der Reihe danken. Genauso meinen Lesern, die ebenso an der Weiterführung der Geschichte Elvions beteiligt waren und mit ihrer Begeisterung den für mich völlig unerwarteten Erfolg herbeigeführt haben. Eure Nachrichten versüßen mir auch den schlimmsten Tag.
Vielen Dank, Anna, dass Du Dir sowohl meine Begeisterungsmails antust, wenn die Geschichte wieder einmal ein Eigenleben entwickelt, als auch meine Jammermails, wenn ich nicht weiterkomme.
Danke meiner Familie, die mir immer zuhört und die größte moralische Stütze ist.
Danke an meine Agentur, die ebenfalls um diesen Band gekämpft hat.
Informationen zum Buch
Die Entführung der Elfenkönigin
Während der Zeremonie zur Einsetzung der neuen Silberritter wird die Königin Liadan entführt und findet sich an Bord eines Piratenschiffes wieder. Die Seeräuber rund um den Korallenfürsten sind mächtige Magier und wollen die von der Königin geplante Vernichtung der Magie verhindern. Um die Königin zu retten, machen sich der Ritter Valuar und Marinel in den Süden auf. Dort wollen sie eine Flotte zusammenstellen. Dabei erhalten sie Hilfe von Arn, der die Piraten verrät und sich den Rittern anschließt. Währenddessen bringen die Piraten eines der königlichen Schiffe auf und retten die versklavten Menschen. Königin Liadan erkennt die noblen Hintergründe dieser Tat, kann den Forderungen der Piraten aber nicht nachgeben. Sie fürchtet weitere magische Kriege und will die Magie zum Schutze ihres Volkes vollständig vernichten. Auch sieht sie, in welchem Ausmaß die Piratenführer von ihrer Magie beeinflusst werden und welche Auswirkungen sie auf ihre geistige Gesundheit hat. Um zu fliehen, schürt sie Zwietracht unter den Piraten und versucht, ihnen ihre Magie zu rauben.
Das Finale einer packenden, poetischen Fantasy-Saga
»Eine neue Stimme in der deutschsprachigen Fantasy – einfach zauberhaft.« Michael Peinkofer
Informationen zur Autorin
Sabrina Qunaj wurde im November 1986 geboren und wuchs in einer Kleinstadt der Steiermark auf. Nach der Matura an der Handelsakademie arbeitete sie als Studentenbetreuerin in einem internationalen College für Tourismus, ehe sie eine Familie gründete und das Schreiben zum Beruf machte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Steiermark.
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