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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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wandern und verharrte einen Moment lang beim Schwertgurt mit dem berühmtesten Schwert Elvions. Doch eine Geldbörse fand sie nicht.
    »Das wird wohl nicht nötig sein«, krächzte Valuar und trat einen Schritt zurück. Seine Züge wirkten hart, wie in Stein gemeißelt. »Wir kennen den Weg zum Palast.«
    »Natürlich.« Die Menschenfrau schlich auf ihn zu, ja sie tanzte fast. »Aber die Noblen im Palast haben im Moment ohnehin zu tun. Ich wüsste, wie Ihr Euch die Zeit vertreiben könntet.« Sie wies auf die von einem Baldachin überspannten Holzpflöcke hinter sich, die eine Art Zelt formten, das von einer Decke geschlossen werden konnte. »Ihr seht aus, als hättet Ihr eine lange Reise hinter Euch, mein Herr. Ich kenne Wege, um die Anspannung aus Euren Muskeln zu lösen und ein Lächeln in Euer Gesicht zu zaubern.«
    Valuars Körper wurde steif, als wäre er zu einer Statue erstarrt, wie sie wohl zu Hunderten mit seinem Abbild in Valdoreen herumstanden. »Ich …« Er räusperte sich. »Ihr seid wirklich sehr freundlich, aber …« Er wich in einem Bogenzurück und stellte sich hinter Marinel, als wollte er sie als Schild benutzen. »Meine Gefährtin und ich …«, er legte eine Hand auf Marinels Schulter, worüber sie so überrascht war, dass sie ganz vergaß, sie abzuschütteln, »wir sind wirklich sehr in Eile und …«, ein weiteres Räuspern, »also ich …«, seine Finger gruben sich in ihre Haut, »wir sollten … Marinel, also wir sollten nun wirklich weitergehen.«
    Er zog sie nach hinten, sodass sie ein paar Schritte rückwärtstaumelte, aber die Menschenfrau ließ nicht so leicht locker. »Für eine Silbermünze verrate ich Euch, wem das Schiff dort drüben gehört.«
    Sie wies auf die Bucht, wo abseits der Flotte und umringt von kleinen Ruderbooten ein abgetakeltes Schiff vor Anker lag, auf dem sich eine auffällige Zahl an Soldaten befand. Kisten wurden heruntergelassen, und es schien, als bliebe auf diesem Schiff kein Nagel, wo er war. Marinel konnte nicht sagen, ob es zur Flotte gehört hatte, denn für sie sah ein Schiff aus wie das andere, aber den Worten der Menschenfrau nach zu urteilen, handelte es sich hierbei um ein besonderes.
    »Was soll mit dem Schiff sein?«, wollte Marinel wissen, doch die Frau sah weiterhin Valuar an.
    »Nun?« Sie streckte die Hand aus, doch weder Valuar noch Marinel hatte Geld bei sich.
    »Wir haben nichts«, sagte Valuar wahrheitsgemäß und breitete die Hände aus. »Ich bitte dich, sprich, und ich gebe dir mein Wort, dass du deinen Lohn bekommen wirst.«
    Die Menschenfrau spuckte aus und verfehlte nur knapp Marinels Stiefel. »Das Wort von euch Elfen kenne ich zur Genüge.« Die Art, wie sie Valuar anschaute, erinnerte Marinel an einen Raubvogel beim Anblick seiner Beute, und dann fiel der Blick dieser Frau plötzlich auf Marinel. »Ich will das da«, sagte die Menschenfrau und zeigte auf Marinels Hals.
    Marinels Hand flog zu ihrer Kehle und umschloss ihren Talisman. »Aber das ist doch nur ein Erinnerungsstück! Es ist nichts wert.«
    »Wenn es nichts wert ist, dann gebt es mir.«
    Marinel riss die Augen auf. Die abgewetzte Schnur mit dem Anhänger mochte auf einem Markt wertlos sein, aber für sie bedeutete sie alles. »Was bildest du dir eigentlich ein?« Ihre Linke flog zum Schwert. »Rede schon, oder du bekommst Elfenstahl zu schmecken, mal sehen, ob dir der funkelnd genug ist.«
    »Warte.« Valuar schob sich an ihr vorbei und breitete begütigend die Arme aus. »Es gibt keinen Grund zum Streit. Du weißt etwas, was wir wissen möchten, und du hast eine Belohnung verdient. Marinel hat es nicht so gemeint.«
    Marinel schnaubte. »Und ob ich es so gemeint habe. Spuck’s schon aus, Mensch, oder …«
    Valuar warf ihr einen scharfen Blick zu, und obwohl ihr eine Erwiderung auf der Zunge lag, brachte sie beim Anblick seiner dunklen Augen einen Moment lang kein Wort heraus. Valuar nutzte die Gelegenheit, um der Menschenfrau entgegenzukommen.
    »Ich biete dir den hier«, sagte er zu ihr und nestelte an seiner Schwertscheide herum. Dann streckte er die Hand aus und reichte ihr einen funkelnden Stein in der Größe einer Erbse – ein Edelstein, der die Scheide verziert hatte! Der war doch mehr wert als eine simple Auskunft! Damit hätte er ein halbes Schiff kaufen können!
    Wie erwartet leuchteten die Augen der Menschenfrau auf, und Marinel hätte ihr den Stein am liebsten wieder weggenommen! Dies war Nevliins Schwertscheide gewesen! Nevliin hatte sie an seinem

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