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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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anfängt, mit der Zeit wiederholen sich die Bilder der vorherigen Nächte immer – als würde der Traum wieder in vertraute Bahnen gelenkt.
    Und das lässt ihn wie eine… eine Sendung erscheinen: die stete Wiederkehr derselben Bilder.«
    Alamar kniff ein Auge zu. »Hm. Das Schattenland ist ein wilder, grenzenloser Ort, an dem unendlich viele verstrickte Pfade durch ungewöhnliche Landschaften ohne Zahl führen… dort immer wieder am gleichen Bestimmungsort einzutreffen, ist äußerst bemerkenswert, bedeutungsschwer und lässt nicht auf eine Laune, auf eine Unwägbarkeit des Geistes schließen, sondern vielmehr auf eine absichtliche Führung… dieser Bestimmungsort… erzählt mir von ihm.«
    Jinnarin zuckte die Achseln. »Da gibt es nicht so viel zu erzählen. Ganz egal wo mein Traum auch anfängt, irgendwann kommt immer der Punkt, wo ich durch Wolken fliege. Ich weiß, dass ich fliege, weil ich tief unter mir das Wasser des hellgrünen Meeres sehen kann. Die Wolken ballen sich zusammen und werden dann schwarz, und ich weiß, dass sich ein furchtbares Unwetter zusammenbraut. Die Nacht bricht herein, und ich sehe mich nach einem Unterschlupf um. Es fängt an zu blitzen und zu donnern, Regen peitscht hernieder, riesige weiße Blitze zucken über den schwarzen Himmel und schlagen ins Meer unter mir. Und unten auf den wogenden Wellen jagt etwas, das ich für ein schwarzes Schiff halte, unter vollen Segeln über das sturmgepeitschte Wasser. Der Mast wird immer wieder von den gewaltigen Blitzen getroffen, doch es wird nicht von ihnen beschädigt, sondern segelt immer weiter, und zwar auf eine Insel zu, eine Klippe, die aus dem wogenden Meer ragt.
    Zu dieser Insel fliege ich, weil mich etwas oder jemand dorthin zieht – Farrix, glaube ich. Plötzlich befinde ich mich in einer Kristallkammer in luftiger Höhe, und mein Blick fällt auf das Meer. Ich weiß – ohne zu wissen, woher –, dass ich in einem Kristallschloss auf dieser Klippe bin, während tief unter mir, am Fuß eines steilen Felsens, sturmgepeitschte Wellen gegen unnachgiebiges Gestein branden und ins Meer zurückgeschleudert werden. Und die ganze Zeit kann ich das schwarze Schiff in der Ferne sehen, das die wogenden Wellenberge erklimmt und dann in die tiefen Täler stürzt, während ein Blitzstrahl nach dem anderen in seine bebenden Masten einschlägt…
    So endet mein Traum. So endet die Sendung.«

5. Kapitel
    KAIRN
     
    Anfang Frühjahr, 1E9574
    [Sechs Monate zuvor]
     
    Alamar warf die Hände in die Luft. »Das ist alles? Mehr seht Ihr nicht? Ihr wacht einfach auf?«
    Jinnarin holte tief Luft. »Da gibt es noch eine Sache, aber ich sehe nicht, wie…«
    »Überlasst mir die Beurteilung, Pysk. Worum handelt es sich bei dieser Sache?«
    Wiederum holte Jinnarin tief Luft. »Nur um Folgendes, Alamar: Während ich dieses Schiff beobachte, das auf mich zusegelt, habe ich dieses… dieses Gefühl der Furcht, als werde etwas Schreckliches geschehen… als komme etwas Grässliches näher. Und ich fliehe… wohin? Das weiß ich nicht – ich fliehe einfach. Und dann wache ich auf, vor Furcht zitternd, schweißgebadet und mit Herzklopfen.« Mit zitternden Händen hob Jinnarin ihre winzige Tasse an den Mund und trank.
    Alamar schüttelte den Kopf. »Kein gutes Zeichen, Eure Furcht.« Er stand auf, legte noch ein Scheit ins Feuer und wandte sich dann wieder der Pysk zu. »Doch hört gut zu: Nicht alle Bilder in einem Traum sind, was sie scheinen. Dieses schwarze Schiff könnte für etwas ganz anderes stehen… ebenso wie das Kristallschloss, das Gewitter und alles andere… sogar Eure Furcht. Was all das wirklich zu bedeuten hat, kann ich nicht sagen… Wenn Aylis hier wäre, anstatt durch die Welt zu stromern… sie wüsste es wohl.«
    Jinnarin sah den Magier an. »Aylis?«
    Der Alte ging wieder zu seinem Sessel. »Meine Tochter. Sie ist eine Seherin.«
    »Eine Seherin? Was ist eine Seherin?«
    Alamar hob eine Augenbraue und schüttelte langsam den Kopf, während es aus Jinnarin hervorbrach: »Na, ich habe Euch doch gesagt, dass ich nicht viel über die Welt jenseits der Grenzen von Darda Glain weiß.«
    Der Alte zuckte die Achseln. »Eine Seherin ist… nun ja, eine Art Magierin, die viel über verborgene Dinge herausfinden kann.«
    »Könnt Ihr das nicht auch? Ich meine, haben denn nicht alle Magier die gleichen Fähigkeiten?«
    »Ha!«, schnaubte Alamar. Rux öffnete ein Auge und schloss es gleich wieder. »Lachhaft! Alle Magier sollen gleich sein? Ihr macht

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