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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wohl Witze. Sind alle Verborgenen gleich? Sind alle Fuchsreiter gleich? Was ist denn überhaupt gleich?«
    »Regentropfen«, konterte Jinnarin. »Zwillinge. Sterne.«
    »Seid nicht albern!«, schnauzte Alamar mit funkelndem Blick. »Selbst Ihr wisst um die Falschheit Eurer Worte.«
    Ein Ausdruck des Zorns huschte über Jinnarins Gesicht, und Magier und Pysk saßen lange Augenblicke in wütendem Schweigen da, bis es schließlich von Jinnarin gebrochen wurde. »Ich nehme an«, sagte sie, »dass Regentropfen wohl nicht alle gleich sind, denn es gibt große und kleine, warme und kalte, und manche sind weich und andere hart. Auch bei Zwillingen gibt es Unterschiede, sonst könnten nicht einmal sie selbst einander unterscheiden. Und die Sterne…«
    »Die Sterne«, unterbrach Alamar sie, »können hell sein und dunkel, manche sind kaum sichtbar, während andere auch für das bloße Auge hell strahlen. Manche sind verschwommen und andere ganz scharf umrissen. Und sie sind rot und grün und blau und gelb und nehmen auch sonst alle Farben an. Während die meisten fest am Firmament zu stehen scheinen, bewegen sich einige über die Himmelskuppel. Dann gibt es jene, die über das Firmament rasen, die aus dem Nichts kommen, hell leuchten und rasch verglühen. Andere leuchten plötzlich in der Dunkelheit auf, wo zuvor noch kein Stern gestanden hat, um dann allmählich wieder zu verblassen. Und es gibt jene, die aus derselben Schwärze kommen und Nacht um Nacht glühen und leuchtende Schweife hinter sich herziehen, die Unheil und Böses bringen.«
    Alamar verstummte, und Jinnarin schauderte scheinbar völlig ohne Grund. Schließlich fragte sie: »Und die Magier?«
    »Magier«, murmelte der Alte, »sind wie Regentropfen und Zwillinge und Sterne. Es gibt Ähnlichkeiten, und doch sind alle verschieden.«
    »Schneeflocken«, murmelte Jinnarin.
    »Hm?«
    »Schneeflocken, sagte ich«, antwortete Jinnarin. »Alle gleich, alle verschieden.«
    »Genau«, sagte Alamar missgestimmt, »und vergesst das ja nicht.«
    Jinnarin biss auf ihre Unterlippe und entgegnete: »Seid unbesorgt, Herr Magier, unwissend mag ich sein, doch ich lerne rasch.«
    Wiederum legte sich ein zorniges Schweigen über sie. Schließlich holte Jinnarin tief Luft und fragte: »Und nun, Alamar? Ich habe Euch von Farrix’ Suche berichtet, von seinem Brief, von meinem Traum. Wohin gehen wir von hier aus?«
    »Nach Kairn«, antwortete der Magier.
    »In die Stadt?«
    »Wo sollten wir sonst eine Bibliothek finden?«
    »Eine Bibliothek?«
    »Gibt es hier ein Echo?«
    Jinnarin sprang auf. »Ihr seid der gemeinste alte Starrkopf, den ich je…«
    »Und Ihr seid die Unverschämtheit in Person!«, schrie Alamar.
    Rux sprang auf, trottete knurrend zur Tür und zog sie mit der Pfote auf. Mit einem gereizten Schulterblick schlich der Fuchs in die Nacht hinaus.
    Jinnarin brach in Gelächter aus, während Alamar auf die Stelle starrte, wo soeben noch der Fuchs gelegen hatte. »Genug, Magier«, kicherte die Pysk, »denn mein Fuchs ist weggelaufen, weil er vor unserer Streiterei nicht die Ohren verschließen konnte.
    Lasst uns neu anfangen. Was werden wir in der Bibliothek in Kairn suchen?«
    Alamar stand auf, ging zur Tür, lugte nach draußen und sah nichts von dem Fuchs. Er schloss die Tür, um die nächtliche Kälte auszusperren. »Wo sonst«, fragte er auf dem Rückweg zu seinem Sessel, »würden wir wohl etwas über ein hellgrünes Meer, ein Kristallschloss und ein schwarzes Schiff herausfinden?«
    »Und wo genau ist diese Bibliothek in der Stadt Kairn?«
    »Auf der Insel im Fluss Kairn, wo auch die Akademie ist.«
    »Und diese Akademie, Alamar, was genau lehrt sie?«
    Der Magier trank seinen Tee aus. »Dort studieren Magier, Jinnarin. Dort verbessern wir unsere Kunst.«
    Jinnarins Augen weiteten sich. »Eine Universität für Magier?«
    Alamar nickte. »Und wir haben eine der besten Bibliotheken auf ganz Mithgar. Ihr und ich, wir werden am morgigen Tag in aller Frühe dorthin aufbrechen und sehen, was wir dort finden können.«
    »O nein, Alamar«, protestierte Jinnarin. »Ich kann bei Tageslicht nicht unter den Augen der Menschen wandeln. Nachts sehen sie mich nicht, aber am Tage…«
    Alamar seufzte. »Dann gehen wir eben morgen Abend.«
    »Warum nicht schon jetzt? Es bleiben noch einige Stunden bis zum Morgengrauen.«
    »Seid nicht albern, Pysk«, murmelte Alamar. »Auch ein Magier muss schlafen.«
    Ohne ein weiteres Wort stand Alamar auf, ging zu seiner Bettstatt und ließ

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