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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Obsidianplatte an einer
Lederschnur aus seinem Hemd und hielt sie hoch, damit Haplo sie
anschauen
konnte. Der Patryn bückte sich und entdeckte eingegraben in
den seltenen Stein
eine einzelne Rune. Es war eine ungeschickte Arbeit, und das Zeichen an
sich
besaß nur wenig Macht, aber er brauchte nur einen Blick auf
seine Arme zu
werfen, um das Gegenstück in seine Haut eintätowiert
zu sehen.
    »Wir sind nicht fähig, davon Gebrauch zu
machen,
wie Ihr es tut.« Der Zwerg starrte sehnsüchtig und
mit einem Ausdruck von Gier
auf Haplos Hände. »Uns fehlt das Wissen, wie man sie
zusammenfügen muß. Wir
sind wie kleine Kinder: Zwar kennen wir einige Worte, sind aber nicht
imstande,
sie zu Sätzen zu verknüpfen.«
    »Wer hat euch die Runenmagie gelehrt?«
fragte
Haplo, als er sich gefaßt hatte und wieder sprechen konnte.
    Drugar hob den Kopf und richtete den Blick auf
irgendeinen Punkt im Dschungel. »Der Sage nach taten sie
es.«
    Im ersten Moment dachte Haplo, er meinte die
Elfen. Die dunklen Augen des Zwergs waren aber auf die Baumwipfel
gerichtet,
und der Patryn begriff. »Die Tytanen …«
    »Einige von uns glaubten, es wäre ihre
Absicht,
zu uns zurückzukehren, uns zu helfen, uns zu lehren. Statt
dessen …« Drugars
Stimme verklang in einem Grollen wie von fernem Donner.
    Noch ein Rätsel, das gelöst sein will. Aber
nicht hier. Nicht jetzt. Allein – und weit weg. Haplo sah
Paithan und den
Elfenfürst zurückkehren. Der Hund folgte ihnen
unbeachtet. Paithans Gesicht
spiegelte einen inneren Kampf wieder, der recht schmerzlich zu sein
schien. Der
Elfenfürst näherte sich Aleatha, die allein und
unnahbar am Rand einer
Baumgruppe stand.
    »Du hast mich links liegen gelassen«,
beschwerte
sie sich.
    Lord Durndrun lächelte matt. »Ich bin
untröstlich, mein Herz. Die Ernsthaftigkeit der Lage
…«
    »Aber jetzt ist doch wieder alles in bester
Ordnung«, meinte Aleatha leichthin. »Und hier stehe
ich in meinem
›Jungfer-Marian-Kostüm‹, bereit, dein
Schildknappe zu sein, doch leider scheine
ich die Schlacht verpaßt zu haben.« Sie hob die
Arme, um sich bewundern zu
lassen. »Gefällt es dir? Ich werde es nach der
Hochzeit tragen, jedesmal, wenn
wir uns streiten. Obwohl ich ziemlich sicher bin, daß es
deiner Mutter nicht
gefallen wird.«
    Der Fürst erbleichte und wandte das Gesicht ab,
um seinen Schmerz zu verbergen. »Du siehst bezaubernd aus,
mein Herz. Und jetzt
habe ich deinen Bruder gebeten, dich nach Hause zu begleiten.«
    »Aber natürlich,
selbstverständlich. Es ist fast
Essenszeit. Wir erwarten dich. Nachdem du ein wenig Ordnung geschaffen
hast …«
    »Ich fürchte, ich werde nicht kommen
können,
Liebes.« Er nahm die Hand seiner Verlobten und
führte sie an die Lippen. »Leb
wohl, Aleatha.« Er wollte ihre Hand loslassen, doch Aleatha
umklammerte seine
Finger.
    »Was ist das für ein Benehmen, mir in so
einem
Ton Lebwohl zu sagen?« Sie bemühte sich, ihre Worte
heiter klingen zu lassen, aber
die gepreßte Stimme verriet die Angst, die sie empfand.
    »Quindiniar!« Lord Durndrun machte sich
sanft
von ihr frei.
    Paithan trat vor und umfaßte Aleathas Arm.
»Wir
müssen gehen …«
    Aleatha schüttelte ihn ab. »Lebt wohl,
Fürst«,
sagte sie kalt. Dann wandte sie ihm den Rücken zu und schritt
in den Dschungel
hinein.
    »Thea!« rief Paithan besorgt. Sie
reagierte
nicht und ging weiter. »Verflucht, sie sollte nicht allein
herumlaufen …« Er schaute
Roland an.
    »Oh, schon gut«, brummte der Mann und
verschwand
zwischen den Bäumen.
    »Paithan, ich verstehe das alles nicht. Was ist
los?« fragte Rega.
    »Ich erzähle es dir später. Jemand
soll den
alten Mann aufwecken.« Paithan wies mit einer
ärgerlichen Geste auf Zifnab, der
gemütlich unter einem Baum lag und lauthals schnarchte. Er
drehte sich zu Lord
Durndrun herum. »Es tut mir leid, Fürst. Ich werde
mit ihr reden und ihr alles
erklären.«
    Der Elfenfürst schüttelte den Kopf.
»Nein,
Quindiniar. Laßt es sein. Mir ist es lieber, wenn sie nichts
weiß.«
    »Durndrun, laßt mich mit Euch gehen
…«
    »Lebt wohl, Quindiniar«, sagte Lord
Durndrun
fest und schnitt dem jungen Mann das Wort ab. »Ich
zähle auf Euch.«
    Er wandte sich ab und führte seine kleine
Streitmacht zurück in den Dschungel.
    Von Regas Stiefelspitze ermuntert, erwachte
Zifnab mit einem verschluckten Schnarcher. »Was? Wie? Ich
habe jedes Wort
gehört! Nur mal

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