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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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seiner
Uniform nicht gesehen? Es
stammte von getöteten Elfen! Dein Volk. Tot. Genau wie meines.
Tot!«
    »Du tust mir weh.« Aleathas
kühler Ton brachte
Roland wieder zur Besinnung. Er wurde rot und ließ verlegen
ihre Hände los.
    »Es tut mir leid. Ich bitte um Verzeihung. Es
ist nur …«
    »Bitte entschuldigt mich«, sagte Aleatha.
»Es
ist spät, und ich muß mich zum Essen
umkleiden.«
    Sie ließ ihn stehen und schritt über den
saftig
grünen Moosrasen zum Haus. Wieder ertönten
Hornsignale. In der unbewegten,
stickigen Luft klangen sie flach und leblos. Roland stand immer noch an
derselben Stelle und schaute der längst ins Haus getretenen
Elfenfrau hinterher,
als die anderen herankamen.
    »Das ist das Zeichen für die Stadtgarde,
auszurücken«, sagte Paithan. »Ich
gehöre dazu. Eigentlich sollte ich dort sein
und mit ihnen in den Kampf ziehen.« Doch er rührte
sich nicht, sondern hielt
den Blick auf das Haus gerichtet und den Himmelsstürmer
dahinter.
    »Was hat der Elfenfürst dir
erzählt?« fragte
Roland.
    »Vorläufig glaubt die Bevölkerung
noch, unsere
Armee hätte die Tytanen zurückgeschlagen und besiegt.
Durndrun weiß es besser.
Das war nur ein kleiner Trupp. Nach den Berichten unserer Kundschafter
hat sich
die blutgierige Horde nach dem Massaker an den Zwergen geteilt
– die eine
Hälfte zog nach Vars, um Thillia zu vernichten, die andere
nach den
Fernhin-Landen im Est. Jetzt wollen sie sich offenbar wieder vereinen,
um
gemeinsam über Equilan herzufallen.«
    Paithan legte den Arm um Rega und zog sie an
sich. »Wir haben keine Chance. Der Fürst befahl mir,
Aleatha und meine Familie
zu nehmen und zu fliehen, solange noch Zeit ist.
Selbstverständlich dachte er
an eine Flucht auf normalem Wege. Er wußte nichts von dem
Schiff.«
    »Wir müssen uns noch heute abend auf den
Weg
machen!« sagte Roland.
    »Vorausgesetzt, dieser Haplo läßt
sich wirklich
überreden, uns an Bord zu nehmen. Ich traue ihm
nicht«, warf Rega ein.
    »Das würde bedeuten, daß ich
weglaufe, mein Volk
im Stich lasse …«, murmelte Paithan.
    Nein, sagte Drugar zu sich selbst, die Hand am
Dolchgriff. Niemand wird fliehen. Nicht heute nacht und auch
später nicht.
Niemals.
    »Wenn der Hund bellt«, verkündete
schnaufend der
alte Zauberer, der mit einiger Verspätung hinter ihnen aus dem
Wald gestolpert
kam. »Das ist das Zeichen. Wenn der Hund bellt.«
     
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Kapitel 29
Wipfelhöhe,
Equilan
    Haplo unternahm einen letzten Inspektionsgang um
das Schiff und begutachtete kritisch die Reparaturen, die er
durchgeführt
hatte. Der Schaden war nicht so groß gewesen wie
befürchtet; die schützenden
Runen hatten das Schlimmste verhindert. Es war ihm gelungen, die Risse
in den
Planken zu verschließen und das magische Schutzfeld wieder
aufzubauen. Nachdem
er sich vergewissert hatte, daß das Schiff die lange Reise
überstehen würde,
ging Haplo wieder an Bord und ruhte sich aus.
    Er fühlte sich erschöpft. Die Reparaturen an
dem
Schiff und die Behandlung seiner eigenen Verletzungen nach dem Kampf
mit dem
Tytanen hatten ihn geschwächt. Er wußte,
daß er schwach war, weil er immer noch
unter Schmerzen litt; die Schulter pulsierte im Rhythmus seines
Herzschlags. Etwas
Schlaf, um sich zu erholen, und die Verletzung wäre inzwischen
nur mehr eine
böse Erinnerung gewesen. Aber die Zeit wurde knapp. Er war den
Tytanen nicht
gewachsen. Seine Zauberkraft mußte er für das Schiff
aufsparen und nicht an
sich selbst vergeuden.
    Der Hund legte sich neben ihn, Haplo streichelte
das Tier über die Schnauze und kraulte es am Unterkiefer. Es
drückte den Kopf
gegen seine Hand und verlangte nach mehr. Haplo klopfte ihm die
Flanken.
    »Bist du bereit zur nächsten Reise in den
Himmel?«
    Der Hund rollte sich herum, stand auf und
schüttelte sich, »Ja, der Meinung bin ich
auch.« Haplo legte den Kopf in den
Nacken und schaute mit zusammengekniffenen Augen in den weiten,
grün
überhauchten Himmel. Der Rauch der brennenden Elfenstadt
verdeckte die Sterne.
     … unsere Augen gestohlen! Sehen das
helle,
strahlende Licht nicht mehr!
    Nun ja, warum nicht? Es ergab einen Sinn. Wenn
die Sartan …
    Der Hund stieß ein kehliges Grollen aus. Sofort
vergaß Haplo seine Spekulationen und richtete den Blick auf
das Haus. Dort
steckten sie alle, er hatte sie hineingehen sehen und sich gewundert,
daß sie
nicht versuchten, an Bord zu kommen. Nach seiner

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