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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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wahr?«
    Roland warf ihr einen finsteren Blick zu. »Wirst
du nicht vielleicht anderswo gebraucht?«
    »Entschuldigung«, erwiderte sie
kühl. »Ich habe
nicht verstanden, was Ihr gesagt habt. Ich spreche die Menschensprache
nicht.«
    Roland senkte finster die Brauen und bemühte
sich, sie zu ignorieren. Das war nicht leicht. Sie saß
über Haplo gebeugt und
ließ die weiche Rundung ihrer Brüste sehen.
    Für wen war diese Zurschaustellung bestimmt,
fragte sich der Patryn. Er hätte die Situation vielleicht
amüsant gefunden,
wäre er nicht so zornig auf sich selbst gewesen. Wenn er
Roland ansah, drängte
sich ihm die Vermutung auf, daß Aleatha diesmal vielleicht
ihren Meister
getroffen hatte. Der Mann schien sich für nichts anderes zu
interessieren als
seinen Patienten. Er legte beide Hände um Haplos Arm.
    »Es wird weh tun.«
    »Ja.« Haplos Kiefer schmerzten, so fest
biß er
die Zähne zusammen. Er verfügte über die
Mittel, sich den Schmerz zu ersparen;
um die Verletzungen zu heilen, brauchte er nichts weiter zu tun, als
die Runen
zu aktivieren. Nur hatte er es verdammt satt, seine magischen
Kräfte einem
Viertel des bekannten Universums vorzuführen.
    »Nun mach schon!«
    »Ich glaube, du solltest dich beeilen«,
meldete
sich der Elf neben Paithan zu Wort. »Wir haben sie
zurückgeschlagen, aber ich
fürchte, nicht auf Dauer.«
    Roland sah über die Schulter. »Ich brauche
einen
von euch Männern, um ihn festzuhalten.«
    »Ich kann das übernehmen«,
antwortete Aleatha.
Sie sagte es in der Elfensprache, doch ihre Absicht war
unmißverständlich.
    »Das ist eine wichtige Sache«, schnappte
Roland.
»Ein Püppchen, das in Ohnmacht fällt, kann
ich nicht brauchen!«
    »Ich falle nie in Ohnmacht … ohne guten
Grund.«
Aleatha schenkte ihm ein süßes Lächeln.
»Wie geht es Eurer Backe? Tut’s weh?«
    Diesmal verstand Roland nicht, was sie sagte,
grunzte zur Antwort und hielt den Blick auf seinen Patienten gerichtet.
»Du
mußt ihn so festhalten, daß er diesen Baumstamm als
Stütze im Rücken hat, damit
er sich nicht dreht, wenn ich den Arm einrenke.«
    Aleatha legte Haplo die Arme um den Leib, ohne
auf seine Einwände zu hören.
    »Mich braucht niemand festzuhalten!« Er
befreite
sich aus den Armen der Elfenfrau. »Warte einen Augenblick,
Roland. Nur einen
Moment. Erst muß ich …« Er suchte nach
dem Elf in der eleganten Uniform. »Sie
zurückgeschlagen? Tatsächlich? Wie
…«
    Schmerz durchzuckte seinen Arm, die Schulter,
strömte weißglühend in den Rücken
und in seinen Kopf. Haplo sog röchelnd den
Atem ein.
    »Könnt Ihr ihn bewegen?« Roland
setzte sich ins
Moos und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Hund kroch winselnd zu Haplo heran und
leckte ihm das Handgelenk. Behutsam und mit schmerzverzogenem Gesicht
bewegte
Haplo den Arm im Gelenk.
    »Ihr braucht einen ordentlichen Verband«,
warnte
Roland, als er merkte, daß Haplo aufstehen wollte.
»Die Kugel kann jederzeit
wieder herausspringen, sehr leicht sogar. In dem Gelenk ist alles
überdehnt …«
    »Es geht schon«, wehrte Haplo ab,
umklammerte
die Schulter und kämpfte gegen die Versuchung an, mit Hilfe
der Runen den
Heilungsprozeß zu vollenden. Das würde er tun, wenn
er allein war. Er lehnte
sich gegen den Baumstamm, schloß die Augen und hoffte,
daß der Mann und die
Elfenfrau den Hinweis verstanden und ihn sich selbst
überließen. Er hörte, wie
sich Schritte entfernten, wohin, war ihm gleich. Paithan und der
Elfenfürst
hatten ihre Unterhaltung wieder aufgenommen.
    »… berichtet, daß
konventionelle Waffen gegen
sie nichts auszurichten vermochten. Der beste Beweis dafür ist
die vollständige
Niederlage der Menschen in Thillia. Menschen, die im Besitz unserer
magischen
Waffen waren, hatten etwas mehr Erfolg, konnten jedoch auch nur kurze
Zeit
standhalten. Damit war zu rechnen. Sie sind fähig, die in der
Waffe enthaltene
Magie zu nutzen, aber sie verfügen nicht wie wir über
das Wissen, sie
zusätzlich zu verstärken. Nicht, daß es uns
viel geholfen hätte. Unsere eigenen
Magier waren völlig hilflos. Wir warfen ihnen alles entgegen,
was uns zur
Verfügung stand, und nur eines erwies sich als
erfolgreich.«
    »Die Dracos, Fürst?« fragte
Paithan.
    »Ja, die Dracos.«
    Was zum Teufel war ein Draco? Haplo öffnete die
Augen einen Spalt und lugte zu den Sprechern hinüber. Der
Elfenfürst hielt
offenbar so ein Ding in der Hand.

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