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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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modernen Technik die Schuld zu geben.
Atomreaktoren und so.«
    Der Magier lehnte sich an den mächtigen
Baumstamm, der Elf lehnte den Kopf an die Schulter des alten Zauberers.
Zifnab
schwatzte unaufhörlich weiter. Lenthan empfand den Klang
seiner Stimme als
tröstlich, wenn er auch nicht darauf achtete, was er sagte.
Ein Lächeln auf den
Lippen, beobachtete er die Schatten und wartete auf seine Frau.
    »Und was tun wir jetzt?« ereiferte sich
Roland
und starrte Aleatha böse an. Er deutete nach vorn, auf die
trübe Wasserfläche,
die ihnen den Weg versperrte. »Ich habe gleich gesagt,
daß sie nicht mitkommen
soll. Wir werden sie zurücklassen müssen.«
    »Niemand läßt mich
zurück!« entgegnete Aleatha,
aber sie stand hinter den anderen und hütete sich, dem
düsteren, sumpfigen
Teich zu nahe zu kommen. Sie hatte in ihrer Sprache geantwortet, aber
sie
verstand, was die Menschen sagten. Während des von
gelegentlichen Raufereien
unterbrochenen Waffenstillstands an Bord der Drachenstern hatten
die
Menschen und Elfen wenigstens gelernt, sich gegenseitig in der Sprache
des
anderen zu beleidigen.
    »Vielleicht können wir den Teich
umgehen«,
schlug Paithan vor.
    »Und wenn«, – Rega wischte sich
den Schweiß aus
dem Gesicht – »werden wir Tage brauchen, um uns
durch das Gestrüpp zu arbeiten!
Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie es fertigbringen, in diesem
Unterholz so
schnell voranzukommen.«
    »Zauberei«, knurrte Roland. »Und
Zauberei hat
ihnen vermutlich auch geholfen, diese trübe Pfütze zu
überqueren. Wir haben
kein solches Hilfsmittel. Uns wird nichts anderes
übrigbleiben, als
hindurchzuwaten oder zu schwimmen.«
    »Schwimmen!« Aleatha zuckte
zurück und
schüttelte sich.
    Roland sagte nichts, aber er warf ihr einen
Blick zu – und dieser Blick sagte alles. Verwöhntes,
verzärteltes Püppchen …
    Aleatha warf das Haar zurück, lief den Pfad
hinunter, und bevor Paithan eine Bewegung machen konnte, um sie
zurückzuhalten,
watete sie in den Teich hinaus.
    Das Wasser reichte ihr bis zur Wade. Träge,
schlammige Kreise breiteten sich aus – plötzlich
durchschnitten von einem
langen, peitschendünnen Leib, der dicht unter der
Wasseroberfläche auf die
Elfenfrau zustrebte.
    »Eine Schlange!« brüllte Roland,
sprang ins
Wasser, stellte sich vor Aleatha und hieb wild mit dem Raztar auf den
Angreifer
ein.
    Paithan zerrte Aleatha ans Ufer zurück,
während
Roland heftig um sich schlug. Als er die Beute aus den Augen verlor,
richtete
er sich auf und hielt Ausschau.
    »Wo ist sie hin? Habt ihr es gesehen?«
    »Ich glaube, sie ist da drüben
verschwunden. Im
Schilf.« Rega deutete auf die Stelle.
    Roland kam aus dem Wasser, achtete auf jede
Bewegung und hielt das Raztar bereit.
    »Du dummes Stück!« Er konnte vor
Wut kaum
sprechen. »Du hast dich beinahe selbst umgebracht!«
    Aleatha zitterte in ihren nassen Kleidern. Ihr
Gesicht war kreidebleich, aber sie erwiderte trotzig seinen Blick.
»Ihr werdet
mich nicht zurücklassen«, sagte sie mit klappernden
Zähnen. »Wenn ihr es
schafft, schaffe ich es auch!«
    »Wir tragen Lederstiefel, Lederkleidung! Wir
haben eine Chance … Ach, das hat doch keinen
Sinn!« Roland packte Aleatha, hob
sie hoch und nahm sie auf die Arme.
    »Laß mich runter!« Aleatha wand
sich in seinem
Griff und trat nach ihm. In der Aufregung war sie in die
Menschensprache
verfallen.
    »Noch nicht. Erst wenn wir die Mitte erreicht
haben, wo es am tiefsten ist«, brummte Roland und setzte
tastend Fuß vor Fuß.
    Aleatha starrte ins Wasser, erinnerte sich an
die überstandene Gefahr und erschauerte. Verstohlen legte sie
ihm die Arme um
den Hals. »Das würdet Ihr doch nicht tun,
oder?« fragte sie und drückte sich an
ihn.
    Roland schaute in das Gesicht, das ihm so nahe
war. Die angstvollen, purpurnen Augen waren dunkel wie Wein, aber viel
berauschender. Ihr weiches Haar kitzelte seine Haut. Er konnte den
warmen
Körper in seinen Armen zittern fühlen. Liebe
durchfuhr ihn wie ein Blitz,
brachte sein Blut in Wallung und bereitete ihm
größere Qualen als jeder
Schlangenbiß.
    »Nein«, sagte er kurz. Seine Stimme klang
rauh,
weil das Verlangen ihm die Kehle zuschnürte. Er umschlang sie
fester.
    Paithan und Rega folgten ihnen.
    »Was war das?« stieß Rega
erschrocken hervor und
drehte sich um.
    »Fische vermutlich«, meinte Paithan und
nahm
ihren Arm. Rega lächelte hoffnungsvoll zu ihm

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