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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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hinter sich zu lassen.
    Drugar stand auf Deck und schärfte sein Messer
am Rahmen der Luke. Die schwerfälligen Zwerge sind keine
lautlosen Jäger.
Drugar wußte, daß es ihm nicht gelingen
würde, sich jemandem unbemerkt zu
nähern. Er mußte seiner Beute einen großen
Vorsprung geben, bevor er die
Verfolgung aufnahm.
     
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Kapitel 32
Irgendwo auf Pryan
    »Ich hatte recht. Sie sind tatsächlich
gleich!
Waskann das alles zu bedeuten haben?«
    Vor ihm erhob sich eine aus Sternenlicht
erschaffene Stadt. Wenigstens sah es so aus, bis Haplo näher
herankam. Ihre
strahlende Schönheit war unglaublich, und er hätte
vielleicht tatsächlich nicht
daran geglaubt, sie für das Trugbild eines von all dem
Menschen- und
Elfengeschwätz verwirrten Verstandes gehalten, doch er kannte
sie, kannte sie
genau. Er hatte sie schon einmal gesehen.
    Nur nicht hier. Im Nexus.
    Doch es gab einen Unterschied; eine grimmige
Ironie. Die Stadt im Nexus war dunkel – ein Stern vielleicht,
dessen Licht
erloschen war. Oder den man nie zum Leben erweckt hatte.
    »Was meinst du, Hund?« sagte er und
streichelte
den Kopf des Tieres. »Sie sind gleich, nicht wahr? Absolut
gleich.«
    Hinter einer gigantischen Mauer erhob sich die
Stadt höher als die höchsten Dschungelbäume.
In der Stadtmitte ragte von einer
aus Marmorrippen gebildeten Kuppel eine säulengleiche,
kristallene Spiere in
den Himmel. Die Spitze dieses Pfeilers mußte einer der
höchsten Punkte auf
dieser Welt sein, dachte Haplo und ließ den Blick daran
hinauf gleiten. Dieser
Pfeiler verströmte den hellsten Glanz. Der Patryn vermochte
kaum hinzuschauen,
so sehr blendete ihn die gleißende Helligkeit.
    Dieser Pfeiler sammelte das Licht und sandte es
in den Himmel hinaus.
    »Wie ein Leuchtturm«, meinte er zu dem
Hund.
»Nur wer oder was soll sich danach orientieren?«
    Das Tier reagierte nicht. Es musterte mit
sichtlichem Unbehagen seine Umgebung. Ein Zucken durchlief die Haut an
seinem
Nacken, der Hund verspürte den Impuls, sich zu kratzen, doch
anschließend
stellte er fest, daß das Gefühl des Unbehagens noch
immer nicht verschwunden
war. Er kannte den Grund für das Gefühl nicht, er
wußte nur, daß irgend etwas
nicht war, wie es sein sollte. Der Hund winselte, und Haplo
tätschelte ihm
beruhigend den Kopf.
    Der Mittelpfeiler wurde von vier anderen Säulen
eingerahmt, die auf derselben Terrasse standen wie die Kuppel. Auf der
Terrasse
darunter befanden sich weitere acht Pfeiler. Dahinter wuchs, erbaut auf
gigantischen Marmorterrassen, die Stadt stufenweise in die
Höhe. Die beiden
letzten Pfeiler, die Haplo sehen konnte, standen am linken und rechten
Ende der
Mauer.
    Wenn diese Stadt nach demselben Plan erbaut war
wie ihr Gegenstück im Nexus – und Haplo sah keinen
Grund, etwas anderes zu
vermuten –, gab es vier solcher Pfeiler, die in die vier
hauptsächlichen
Himmelsrichtungen wiesen.
    Haplo setzte seinen Weg durch den Urwald fort,
dicht gefolgt von dem Hund. Beide verstanden es, sich flink und lautlos
in dem
dichten Unterholz zu bewegen, und hinterließen keine Spuren,
bis auf den
schwachen, rasch verblassenden Schimmer der Runen auf den
Blättern.
    Und dann endete das Waldgebiet von einem Schritt
auf den anderen. Vor ihnen wand sich im hellen Sonnenschein ein Pfad
durch
Geröll und Felsen. Ohne aus der Deckung der Bäume
herauszutreten, beugte Haplo
sich vor und legte die Hand auf den felsigen Grund. Er war hart und
warm von
der Sonne und kein Trugbild, wie er eigentlich vermutet hatte.
    »Ein Berg. Sie haben die Stadt auf einem Berg
errichtet.« Er legte den Kopf in den Nacken und sah, wie der
Pfad in steten
Windungen den Hügel hinaufführte.
    Haplo nahm einen Schluck Wasser aus dem
mitgeführten Schlauch, teilte ihn mit dem Hund und
ließ den Blick forschend
über das Panorama der Pfeiler, Terrassen und Gebäude
wandern. Er dachte zurück
an die primitiven Behausungen der Elfen – kaum mehr als in
Astgabeln
zusammengezimmerte Holzhütten.
    »Es gibt keinen Zweifel. Das hier ist ein Werk
der Sartan. Und vielleicht wohnen sie noch dort. Es besteht durchaus
die
Möglichkeit, daß wir von ein paar Tausend unserer
Freunde empfangen werden.«
    Er bückte sich und suchte den Pfad ab, obwohl er
wußte, daß es eine überflüssige
Vorsichtsmaßnahme war. Der Wind, der klagend
durch die Felsen strich, verwehte alle Spuren.
    Haplo brachte die Stoffstreifen zum Vorschein,
die er in

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