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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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er etwas ergreifen und niemals mehr loslassen. Tränen
des Glücks
strömten über seine Wangen.
    Lenthan drückte die leeren Arme an die Brust,
umarmte die Gestalt, die nur für ihn sichtbar war, und sank zu
Boden.
    Aleatha lief an Zifnab vorbei und fiel neben
ihrem Vater auf die Knie. »Es tut mir leid, Papa«,
schluchzte sie, umschlang
ihn mit den Armen und stützte ihn. »Es tut mir leid!
Ich habe dich nicht lieb
genug gehabt!«
    Lenthan sah lächelnd zu ihr auf. »Meine
Raketen.«
    Seine Lider sanken herab, er seufzte, und sein
Kopf fiel langsam zur Seite. Es sah aus, als wäre er
eingeschlummert.
    »Papa, bitte! Ich habe mich auch einsam
gefühlt.
Ich wußte es nicht, Papa. Ich wußte es nicht! Aber
jetzt wird es anders werden,
besser, ich verspreche es!«
    Paithan machte sich sanft von Rega los, kniete
nieder, nahm die schlaffe Hand seines Vaters und fühlte nach
dem Pulsschlag. Er
ließ die Hand wieder sinken, umarmte seine Schwester und zog
sie an sich.
    »Es ist zu spät. Er kann dich nicht
hören,
Thea.« Der Elf nahm seiner Schwester den Leichnam aus den
Armen und bettete ihn
auf den Moosboden. »Der arme Mann. In seinem Wahn befangen
bis zuletzt.«
    »Wahn?« Zifnab runzelte böse die
Stirn. »Was
meinst du mit Wahn? Er ist zu den Sternen gereist und hat seine Frau
wiedergefunden, wie ich es ihm versprochen hatte. Deshalb habe ich ihn
hierher
gebracht.«
    »Ich weiß nicht, wer von euch
verrückter ist«,
murmelte Paithan.
    Aleatha hielt den Blick auf ihren Vater
gerichtet. Sie hatte von einem Moment zum anderen aufgehört zu
weinen und tief
Atem geholt. Jetzt wischte sie sich über die Augen und Nase
und stand auf.
    »Es ist auch nicht wichtig. Seht ihn an. Er ist
glücklich. Seit Mutters Tod war er nie mehr
glücklich, ebensowenig wie wir.« Der
Ton ihrer Stimme war bitter. »Wir hätten bleiben
sollen und mit Callie sterben
…«
    »Ich bin froh, daß ihr so
denkt«, sagte eine
tiefe Stimme. »Das wird es euch leichter machen, dem Tod ins
Auge zu sehen.«
    Drugar stand am Rand der Lichtung. Mit der
linken Hand umklammerte er Regas Arm, mit der rechten hielt er ihr
seinen Dolch
an den Leib.
    »Du Bastard! Laß sie los!«
Roland trat einen
Schritt auf ihn zu.
    Der Zwerg verstärkte den Druck der Klinge. Man
konnte sehen, wie sie sich in den weichen Lederbund der Hose bohrte.
    »Habt ihr schon mal jemanden mit einer
Bauchwunde gesehen?« Drugar blickte mit finster gesenkten
Brauen von einem zu
anderen. »Es ist eine langsame, qualvolle Art zu sterben.
Besonders hier, im
Dschungel, mit all den Tieren und Insekten …«
    Rega stöhnte auf und begann zu zittern.
    »Schon gut.« Paithan hob beschwichtigend
die
Hände. »Was willst du?«
    »Legt eure Waffen auf den Boden.«
    Roland und der Elf gehorchten. Der Mensch warf
sein Raztar, der Elf das Klingenholzschwert dem Zwerg vor die
Füße. Der Zwerg
beförderte beides mit einem Tritt ins Unterholz.
    »Und du, alter Mann, keine Zauberei«,
grollte
der Zwerg.
    »Ich? Aber nicht einmal im Traum«,
verwahrte
sich Zifnab entrüstet. Der Boden unter seinen
Füßen vibrierte fast unmerklich,
und ein besorgter Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Du meine
Güte. Vermutlich
hat keiner von euch meinen – meinen Drachen
gesehen?«
    »Halt den Mund!« schnauzte Drugar. Er
zerrte
Rega neben sich her und trat auf die Lichtung hinaus. Die Messerklinge
blieb
unverändert auf ihren Leib gerichtet, und seine Augen
registrierten jede
Bewegung. »Da hinüber.« Er deutete mit
einem Kopfnicken auf den Baum in der
Mitte der Lichtung. »Alle miteinander! Wird’s
bald!«
    Roland hielt die flachen Hände erhoben und wich
langsam zurück, bis er gegen den Stamm prallte. Aleatha stand
dicht neben ihm.
Roland schob sich zwischen sie und den Zwerg. Paithan trat neben ihn
und
schirmte ebenfalls mit seinem Körper die Schwester gegen die
Gefahr ab.
    Zifnab schaute zu Boden, schüttelte den Kopf und
murmelte: »Meine Güte! Meine
Güte!«
    »Du auch, alter Mann!« brüllte
Drugar.
    »Was?« Zifnab hob den Kopf und blinzelte.
»Ach
so, ja. Dürfte ich vielleicht was sagen?« Der
Zauberer beugte sich vertraulich
vor. »Ich glaube, wir haben da ein kleines Problem. Dieser
Drache …«
    Die Messerklinge bewegte sich blitzschnell und
hinterließ einen klaffenden Schnitt im Leder von Regas Hose.
Der Zwerg drückte
die scharfe Spitze in ihre nackte Haut.
    »Zurück, alter Mann!« schrie
Paithan

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