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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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entsetzt.
    Zifnab musterte Drugar mit traurigem Blick.
»Vielleicht hast du recht. Dann stelle ich mich eben zu den
anderen da an den
Baum.« Er setzte sich schlurfend in Bewegung. Roland packte
ihn und riß ihn
wenig behutsam zu sich heran.
    »Und was jetzt?« wollte Paithan wissen.
    »Ihr werdet alle sterben«, sagte Drugar
mit
einem leidenschaftslosen, fast gleichgültigen Ton in der
Stimme, der
schrecklich anzuhören war.
    »Aber warum? Was haben wir getan?«
    »Ihr habt mein Volk getötet.«
    »Aber das kannst du nicht uns zum Vorwurf
machen!« schrie Rega verzweifelt auf. »Wir sind
doch nicht schuld daran!«
    »Er ist verrückt«,
flüsterte Roland dem Elf ins
Ohr. »Stürzen wir uns auf ihn. Er kann sich nicht
gegen alle gleichzeitig
verteidigen.«
    »Nein«, antwortete Paithan entschieden.
»Auf gar
keinen Fall. Er hätte immer noch Zeit genug, Rega zu
töten.«
    »Mit den Waffen hätten wir die
Möglichkeit
gehabt, sie aufzuhalten«, sagte Drugar. In seinen Mundwinkeln
bildete sich
Schaum, die Augen unter den wulstigen schwarzen Brauen waren
blutunterlaufen.
»Wir hätten uns zur Wehr setzen können! Ihr
habt sie uns vorenthalten! Ihr
wolltet unsere Vernichtung!«
    Drugar verstummte und lauschte in sich hinein.
Sie haben Wort gehalten. Sie kamen, wenn auch zu spät, aber
das war nicht ihre
Schuld. Sie ahnten nichts von der großen Gefahr.
    Der Zwerg schluckte die bittere Galle hinunter,
die ihn zu ersticken drohte. »Nein!« schrie er
wild. »Das stimmt nicht! Es war
Absicht! Sie müssen bezahlen!«
    Es hätte nichts genützt. Es hätte
keinen
Unterschied gemacht. Unser Volk war zum Untergang verurteilt, nichts
hätte es
zu retten vermocht. »Drakar!« brüllte der
Zwerg und hob das Gesicht zum Himmel.
Die Hand mit dem Messer zitterte. »Verstehst du denn nicht?
Ohne meine Rache
bleibt mir nichts mehr!«
    »Jetzt!« Roland stürmte los,
gefolgt von Paithan.
Der Mensch riß seine Schwester an sich und schleuderte sie
mit einem Ruck zur
Seite. Aleatha fing die zitternde, taumelnde Rega auf.
    Paithan umklammerte Drugars Messerhand und
verdrehte ihm das Gelenk. Roland nahm den Dolch aus den kraftlosen
Fingern und
hielt die scharfe Klinge an die Ader unter dem Ohr des Zwergs.
    »Wir sehen uns in der Hölle
…«
    Der Moosboden unter ihren Füßen geriet in
wellenartige Bewegung, und sie wurden durcheinandergeworfen wie Puppen
von der
Hand eines unartigen Kindes. Ein gigantischer Schädel
durchstieß das Moos,
entwurzelte Bäume, zerriß das Geflecht der
zähen Schlingpflanzen. Flammende
rote Augen suchten den Boden ab, ein Rachen voll gewaltiger
Zähne tat sich auf,
eine schwarze Zunge schnellte witternd vor und zurück.
    »Das habe ich befürchtet!«
ächzte Zifnab. »Der
Zauber ist gebrochen. Lauft! Lauft um euer Leben!«
    »Wir können kämpfen!«
Paithan tastete nach
seinem Schwert, aber er mußte seine ganze Behendigkeit
aufwenden, um auf dem
schwankenden Boden überhaupt das Gleichgewicht zu bewahren.
    »Man kann nicht gegen einen Drachen
kämpfen! Und
eigentlich hat er es nur auf mich abgesehen, stimmt es
nicht?« Der alte Mann
drehte sich langsam herum und hob den Blick zu dem
gräßlichen Haupt, das sich
über ihm wiegte.
    »Ja!« zischte der Drache. Gift und Geifer
troffen von der gegabelten Zunge. »Ja, dich will ich, alter
Mann! Mich gefangen
halten wollen, mit Zaubersprüchen binden. Ha! Damit ist es
vorbei! Du bist
schwach geworden, alter Mann. Du hättest dich nicht darauf
einlassen sollen,
den Geist dieser Elfenfrau heraufzubeschwören. Und wozu? Um
einen sterbenden
Mann hinters Licht zu führen.«
    Zifnab vermied es, in die glühenden Augen zu
sehen, und begann mit zitternder Stimme zu singen:
    Und wo’s mich auch hin
verschlagen in meinen Wandertagen,
    hörte ich rühmen
und sagen
    vom fröhlichen Junker Veit.
    Als Saufkumpan geboren,
    nie den Humor verloren
    und kommt der Tod,
    hebt er den Krug und sagt:
    ›Alles zu seiner
Zeit!‹
    Der Drache reckte träge den Hals.
Unwillkürlich
schaute der Magier auf, begegnete dem Blick der roten Basiliskenaugen
und
stockte.
    Ich hab’ die Welt … äh

    Moment mal. Hab’ dies und das und so weiter

Dadada …
    Und … hm … irgendwas mit einer Maid.
    Ich hab’ mein Herz in Heidelberg ver …
    »Das sind nicht die richtigen Worte!«
schrie
Roland. »Sieh doch! Der Zauber wirkt nicht. Verschwinden wir,
solang’s noch
geht!«
    »Wir können ihn nicht im

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