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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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neugierig blickenden Augen auf den Magier gerichtet, während sie ein lautes Schnattern von sich gaben.
    Und dann durchbrach noch ein schlanker Kopf die Wasseroberfläche, dann noch einer und noch ein weiterer – insgesamt drei, mit fließenden silbernen Locken…
    … Die Kinder des Meeres waren eingetroffen.
    Die Meeresbewohner schwammen langsam hin und her, verharrten selten einmal auf der Stelle und hielten ständig einen Abstand von vielleicht vier Armlängen zwischen sich und dem Fremden.
    Alamar betrachtete die drei mit ihrer durchscheinenden, helljadegrünen Haut, ihren grazilen, elfischen Zügen, ihren großen hellgrünen Katzenaugen und ihren silbernen, im Wasser ausgebreiteten Haaren. Sie waren ein wenig kleiner als die Menschen oder die Magier, und eine lange, breite, mit Haut überzogene Flosse verlief auf jeder Seite ihrer geschmeidigen Leiber von der Schulter bis zum Knöchel, wo sie in die flossenartigen Füße übergingen, und eine ähnliche Flosse zog sich an der Außenseite jedes Arms entlang. Alle drei erwiderten den Blick des Magiers, und einer – der sich etwas abseits von den anderen beiden hielt – schaute zum treibenden Schiff und dann wieder zu Alamar und hob eine Hand, die langen Finger so weit gespreizt, dass die Schwimmhäute dazwischen sichtbar wurden. »¡Tklat!«
    Während die Delfine langsam im Kreis schwammen und ab und zu innehielten, um sich die Vorgänge anzusehen, suchte Alamar in seinem Gedächtnis nach der Sprache, die er vor langer Zeit gelernt hatte, denn anders als seine Tochter konnte er nicht einfach ein magisches Wort sprechen, um eine Sprache zu beherrschen.
    [»Ja, das war ich«], sagte er. Alamar entblößte sein Handgelenk und drehte es, sodass der Armreif im schräg einfallenden Sonnenlicht funkelte.
    Der Meermann im Vordergrund neigte den Kopf, und seine geschlitzten Pupillen weiteten sich ein wenig. Dann lächelte er und zeigte dabei eine Reihe spitzer weißer Zähne. [»Ihr seid ein Freund?«]
    [»Ja, das habe ich von Sinthe bekommen, die ich auf der Insel Faro gerettet habe.«]
    [»Faro?«]
    [»Ja. Das liegt in… hm… das ist eine kleine Insel in den so genannten Dämmerlichtgewässern am Rande des Hellen Meeres. Es gibt einen Turm auf der Insel: Lady Katlaws Turm.«]
    Die Schwimmer sahen einander an und lächelten, und derjenige im Vordergrund wandte sich wieder Alamar zu und sagte: [»Ah, Lady Katlaw. Auch ein Freund.«]
    Einer der Meeresbewohner schwamm um den Anführer herum und sagte: [»Ich würde mir Euren Armreif gerne ansehen.«]
    Alamar ließ sich auf dem Wasser auf ein Knie sinken und streckte die Hand aus. Das Kind des Meeres schwamm schüchtern vorwärts, streckte einen schlanken Finger aus und berührte zaghaft die rote Koralle, welche in den Armreif eingelassen war. Durch das klare Wasser konnte Alamar jetzt erkennen, dass es sich um ein weibliches Wesen handelte. Mit ihren kleinen Brüsten und ihrer schlanken Gestalt hatte sie große Ähnlichkeit mit Sinthe. Die Kiemenschlitze in ihrem Brustkorb waren jetzt geschlossen, da sie Luft atmete. Sie wandte ihm ihr exotisches Gesicht zu und lächelte, und Alamar spürte, wie sich etwas in seiner Brust verkrampfte, weil sie so fremdartig schön war.
    [»Ich bin Rania«] – flüssig wie Seide drehte sie sich und zeigte auf die anderen – [»das ist Nalin, und das da ist Imro.«] Rania wandte sich wieder Alamar zu. [»Und Ihr seid…?«]
    [»Alamar. Ich bin ein Magier.«]
    Rania trieb ein Stück zurück, betrachtete ihn, wie er auf dem Wasser kniete, und lachte. [»Das, Meister Alamar, haben wir uns bereits gedacht, nachdem wir Euch gesehen haben. Hingegen wussten wir nicht, ob Ihr der Freund wart, der uns gerufen hat. Aber Euer Armreif beantwortet diese Frage.«]
    Imro schwamm vor. [»Dieses Schiff«] – er hob eine Hand und zeigte mit dem Finger auf die Eroean, wobei eine Kralle ausgefahren wurde, was sein Missvergnügen zeigte – [»seid Ihr auf ihm gekommen?«]
    [»Ja«], erwiderte Alamar, indem er sich ächzend erhob.
    [»Ihr geltet als Freund, und dennoch bringt Ihr andere mit? Solche, die keine Freunde sind? Zerstörer?«] Jetzt sprangen die Krallen aus den Spitzen aller Finger Imros, und das Hautgewebe an seinem Arm spannte sich, sodass sich in regelmäßigen Abständen spitze Dornen zeigten, die nach außen ragten.
    Alamar funkelte Imro an, doch bevor er antworten könne, sagte Nalin: [»Wir kennen dieses Schiff, Imro. Es fährt schon lange auf Mutter Wasser und niemals zum Schaden der«]

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