Elfensturm (Mithgar 04)
Eroean und gestikulierte müde, und die Besatzung des Dinghis stieß ab und ruderte zu ihm. Als sie ihn erreicht hatten, kletterte Alamar mit der Hilfe zweier Seeleute ins Boot, dann wendete die Mannschaft das Dingi und ruderte zurück zum Elfenschiff. Taue wurden herabgelassen und befestigt, dann wurde das Boot emporgehievt. An Deck angelangt, warf Aylis einen Blick auf das erschöpfte Gesicht ihres Vaters – er war müde, wirkte aber auch eigenartig lebhaft. Aravan half ihm beim Aussteigen, und Jinnarin, die vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen sprang, fragte: »Nun, Alamar, was ist da draußen passiert?«
Alamar sah sie mit einem glückstrahlenden Lächeln an. »Was passiert ist? Da draußen? Ich sage Euch, was passiert ist, Pysk. Ich habe mich wieder verliebt, das ist passiert.«
»Ach herrje, er ist von einer Meerjungfrau verzaubert worden«, verkündete der ganz in der Nähe stehende Artus.
»So ein Blödsinn!«, erwiderte Jamie. »Es gibt gar keine Meerjungfrauen.«
Artus drehte sich um und zeigte auf die Stelle des Meers, an der Alamar gestanden hatte. »Dann sag mir doch mal, du Schlauberger, wie du das nennst, was da gerade untergetaucht ist, wenn nicht Meerjungfrauen?«
»Stimmt das?«, fragte Jinnarin. »Seid Ihr von einer Meerjungfrau bezaubert worden, Alamar?«
»Natürlich nicht, Pysk«, sagte Alamar mit gefurchter Stirn, aber Aylis sah ihren Vater an und fragte sich, ob sein Widerspruch nicht etwas zu schnell erfolgt war.
Bokar mischte sich ein. »Gibt es denn nun eine Insel, Meister Alamar? Und wenn ja, wo?«
»Eine Insel? Ja, es gibt eine Insel.« Alamar nickte. »Wo? Das haben sie nicht gesagt. Weiter innen, mehr weiß ich nicht.«
»Wenn Ihr nicht herausgefunden habt, wo die Insel liegt«, knurrte Bokar, »wie sollen wir sie dann finden?«
Alamar richtete sich zu seiner voller Größe auf und starrte den Waffenmeister von oben herab an. »Indem sie uns hinführen, Herr Bokar. Morgen früh kommen sie zurück und bringen ein ¡th!rix mit, um den Weg freizumachen.«
»Ein th-th«, stotterte Jinnarin, die mit dem Klicken und Schnalzen nicht zurechtkam. »Hm, wie Ihr es auch genannt habt, Alamar – was ist das?«
Alamar warf die Hände in die Höhe und machte seinem Ärger Luft, indem er schnauzte: »Das wollten sie mir nicht sagen!«
»Bah!«, brach es aus Bokar hervor, dessen Zorn ebenfalls zunahm. »Sagt mir, Magier, was habt Ihr überhaupt herausgefunden?«
Alamar funkelte den Waffenmeister an. »Ich habe herausgefunden, Zwerg, dass Durlok in diesen Gewässern mit einer schwarzen Galeere herumfährt.«
»Aha!«, rief Jinnarin. »Das schwarze Schiff! Also hatten wir Recht!«
Aylis wandte sich an die Pysk. »Jinnarin, dann muss das hier wirklich das hellgrüne Meer sein.«
Jinnarin nickte nachdrücklich und wandte sich dann wieder an Alamar. »Was ist mit dem Kristallschloss? Gibt es ein solches Gebäude auf der Insel, von der Ihr gesprochen habt?«
Das Gesicht des Alten nahm einen niedergeschlagenen Ausdruck an, doch dann reckte er das Kinn vor und sagte: »Ich habe nicht danach gefragt.«
»Was?«
Alamar hob die Stimme. »Ich sagte, ich habe nicht danach gefragt, Pysk.«
Jinnarin war wie benommen. »Ihr… habt… nicht danach gefragt?«
»Habt Ihr Probleme mit den Ohren, Pysk?« Alamar schrie jetzt beinah. »Ich wiederhole es noch einmal: Ich habe nicht danach gefragt!«
Ihre Augen verengten sich, und sie knirschte: »Alamar, wie konntet Ihr vergessen, danach zu fragen?«
»Ha!«, rief Bokar dazwischen. »So, wie er auch nicht gefragt hat, wo die Insel liegt! Zehntausend Dinge könnten zwischen jetzt und dem morgigen Tag passieren, aber dieser Magier…«
Aravan sagte schneidend: »Waffenmeister, das reicht!«
Alamar setzte zu einer zornigen Erwiderung an, aber Aylis trat vor ihn. »Aravan hat Recht, Vater. Es reicht wirklich. Streitereien zwischen uns nützen niemandem etwas.«
Jatu hockte sich neben die Pysk. »Ob es auf der Insel nun ein Kristallschloss gibt oder nicht, Lady Jinnarin, wir machen uns morgen auf den Weg dorthin. Wir werden es früh genug erfahren.«
Den ganzen Abend hindurch hielt die Eroean ihre Position – zunächst trieb sie ein Stück in der Strömung, dann wurden ein paar Segel gesetzt, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, wo sie wieder zu treiben anfingen. Während das Elfenschiff in der Strömung trieb und zurücksegelte, machten sich all jene, die zur Insel fahren würden, reisefertig. Da sie nicht wussten, wo ihr Ziel lag, bestand
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