Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Korona funkelte.
    Der alte Magier blinzelte ebenfalls in die Höhe und knurrte dann: »Vielleicht ja, vielleicht nein. Wenn ich wüsste, warum er es tut, könnte ich es mit Sicherheit sagen.«
    Fünfzehn Tage nach den Kalmen der Ziege umrundete die Eroean in einem kräftig blasenden Schneegestöber den südlichsten Punkt des Kaps der Stürme.
    Während das Schiff durch die hohen Wellen pflügte, verließ Aravan das Ruderhaus und betrat den zur Kapitänskajüte führenden Gang, da er zu Aylis wollte. Als er Alamars Kabine passierte, hörte er Jinnarins Siegesgejohle, während der Magier etwas von »Betrug« schrie, und der elfische Kapitän grinste bei sich.
    Als er die Kabine betrat, saß Aylis am Tisch und betrachtete mit besorgter Miene die magischen Spielkarten, die vor ihr auslagen. »Chieran, was ist denn los?«
    Aylis sah zu Aravan auf und zeigte dann auf die Karten. »Tödliche Gefahr, Liebster. Mir ist zwar verwehrt, einen Blick darauf zu werfen, wie diese Gefahr aussieht, aber es gibt keinen Zweifel, dass wir einer tödlichen Gefahr entgegenfahren.«
    »Die uns beim Großen Wirbel erwartet?«
    Aylis starrte wieder auf ihre Auslage. »So scheint es.«
    Aravan blickte ebenfalls auf die Karten – doch seinen Augen sagte die Anordnung der Karten nichts. Er nahm die Hände der Seherin in seine eigenen. »Wenn es so ist, Chieran, sollten wir das Wesen der Gefahr in drei Wochen oder weniger kennen, denn wir passieren gerade die Spitze des Kaps. Von hier aus führt die Fahrt direkt zu den Algen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass uns die Winde nicht im Stich lassen…«
    »Drei Wochen?«
    Aravan nickte, dann hob er ihre Hand und drückte seine Lippen auf ihre Finger.
     
    Die Eroean segelte stetig einen Strich weiter nördlich als genau nach Osten und ließ die kalten Polargewässer hinter sich, während sie sich einem freundlicheren Klima näherte.
    In der Mittagsstunde des vierzehnten Maitages, siebzehn Tage nach der Umrundung des Kaps, rief der Ausguck im Bugmast der Deckwache zu: »Algen voraus! Algen voraus, genau vor uns!«
    Jinnarin und Aylis standen auf dem Vordeck – die Pysk auf dem Bugspriet, die Seherin an der Reling – und lugten in die Ferne. Mit klopfendem Herzen sahen sie einander an und nickten mit grimmiger Miene, denn in der Mittagssonne fuhr das Elfenschiff langsam und unaufhaltsam in das Gewässer eines hellgrünen Meeres.

4. Kapitel
    DIE KINDER DES MEERES
     
    Frühling, 1E9575
    [Die Gegenwart]
     
    Aravan trat auf das Vordeck und lehnte sich über die Reling, um einen Blick auf den Bug der Eroean zu werfen, der durch das hellgrüne Wasser pflügte. Im Kielwasser waren lange Ranken grasgrüner Algenpflanzen zu erkennen. »Jatu!«, rief er. »Eine beschwerte Leine nach vorne! Und lasst alle Segel einholen bis auf Vorstag, Besan, Kreuz- und Großsegel!«
    Während Rico die entsprechenden Anweisungen pfiff, brachte Jatu persönlich eine Leine, die an einem Ende mit einem Senkblei beschwert war. »Kapitän?«
    »Haltet sie ins Wasser und lasst sie tief sinken, Jatu. Wir benutzen sie, um damit die Stärke des Zugriffs der Algen einzuschätzen.«
    Auf Jinnarins verwirrten Blick hin erklärte Aravan: »Wir wollen verhindern, dass die Eroean sich in den Algen verstrickt, also messen wir die Dichte der Pflanzen mit dem Lot und können das Schiff stoppen, solange wir uns noch in sicherem Gewässer befinden, denn je näher wir der Mitte kommen, desto dichter werden die Pflanzen, bis es ein einziges Gewirr ist, das alles festhält. Ich will nicht, dass wir das Schicksal anderer erleiden… denn alle Schiffe, die dort hineingeraten, gleich, ob durch Stürme, schlechte Navigation oder Pech, sind unwiderruflich verloren.«
    »Adon«, hauchte Jinnarin, während ihr Blick über den Horizont wanderte, »ein Meer verschollener Schiffe.«
    »Aye«, sagte Jatu, während er dem Lot ein wenig Spiel gab. »Manche nennen es so.« Er wirbelte das Lot ein-, zweimal herum und warf es dann nach vorn. Die Leine entrollte sich problemlos, da das Bleigewicht weit nach vorn flog und mit leisem Klatschen im Wasser landete.
    Aylis wandte sich an Aravan. »Wie weit hinein können wir segeln?«
    Aravan warf einen Blick in die Höhe auf die Männer in der Takelage und drehte die Handflächen nach oben. »Ich weiß es nicht, Chieran. Mit dieser Betakelung vielleicht einen oder zwei Tage. Vielleicht auch nur eine Stunde. Das hängt allein von den Algen ab.«
    Alamar kam nach vorne. Mit einem Blick nach oben sagte er: »Wie

Weitere Kostenlose Bücher