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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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das Vordeck und bot allen etwas an. Aravan und Jatu nahmen eine Tasse, die anderen lehnten ab, da sie sich ausschließlich auf das mittlerweile weiter entfernte Boot konzentrierten.
    »Oh«, sagte Tivir, der ebenfalls einen Blick auf das Dingi warf, »alle sagen, dass Meister Alamar alleine sein muss, wenn er mit den Kindern des Meeres zusammentreffen will. Wenn das stimmt, wie will er das dann machen, hm?«
    Jatu wandte sich an den Schiffsjungen. »Tivir, was willst du damit sagen?«
    »Nur eines, Herr Jatu. Ich meine, wenn er allein sein muss, springt die Rudermannschaft dann aus dem Boot und schwimmt zurück? Oder springt er ins Meer und tritt Wasser? Wie will er da draußen bloß alleine sein, hm?«
    Jinnarin grinste. »Sieh einfach zu, Tivir.«
    Bokar knurrte: »Ich habe ihm gesagt, er sollte ein Dingi mit ins Schlepptau nehmen, aber hat er mir überhaupt zugehört? O nein. Er kann natürlich nicht in einem Boot sitzen. Vielmehr…«
    »Da, es geht los«, warf Jatu ein.
    Während die Menschen und Zwerge an Bord des Dingis wild gestikulierten, als stritten sie mit Alamar, stieg der Alte über die Steuerbordwandung und lief dann mit so sicheren Schritten über das Meer, als sei die träge Dünung trockenes, festes Land.
    »Du meine Güte!«, hauchte Tivir. »Was sagt man dazu!«
    Mit einer verächtlichen Handbewegung entließ Alamar die Mannschaft des Dingis, und das Boot kehrte um und ruderte zur Eroean zurück. Dabei bewegten sich die Ruder sehr viel schneller als auf dem Weg hinaus.
    Als sie das Schiff beinah erreicht hatten, schob Alamar den Ärmel hoch, kauerte sich hin und tauchte die Hand mit dem Armreif ins Wasser. Er blieb längere Zeit regungslos, dann richtete er sich mit einiger Mühe wieder auf, stemmte die Hände hinten in den Rücken und reckte und streckte sich langsam.
    »O je«, murmelte Aylis, »er muss wirklich dringend nach Vadaria zurückkehren.«
     
    Zeit verstrich, vielleicht eine Stunde, in der das Schiff sich weiter mit der Sonne drehte, die über den Himmel kroch, und die Mannschaft wie gebannt an der Backbordreling stand und über den alten Magier staunte, der auf dem Wasser stand. Auf dem Vordeck standen Aylis, Aravan, Jinnarin, Jatu und Bokar Wache… und unter ihnen rollte die schwache Dünung durch das hellgrüne Meer.
    Manchmal lief Alamar in einem kleinen Kreis umher, dann wieder hockte er sich hin und tauchte seinen Armreif ins Wasser. Und jedes Mal erhob er sich langsamer.
    »Wie lange kann er das durchhalten, Chieran?«, fragte Aravan.
    Aylis schüttelte den Kopf. »Vater sagt, es sei ein einfacher Zauber. Dennoch muss er ihn angesichts seines Alters erschöpfen. Ach, wo bleiben die Kinder des Meeres denn nur?«
     
    Tivir brachte mehr Tee sowie ein paar Scheiben Brot und einen neuen Krug mit Honig, und diesmal griffen alle zu. Und immer noch wanderte die Sonne über den Horizont, und immer noch trieb das Schiff dahin. Bis…
    »Herr Käpt’n«, rief der Ausguck auf dem Hauptmast, »unter den Algen bewegt sich etwas!«
    »Wo?«, rief Jatu.
    »Es ist unterwegs zum Magier!«, rief der Ausguck.
    »Kruk!«, fauchte Bokar. »Ich wusste doch, dass er unsere Krieger hätte mitnehmen müssen! Ballisten-Mannschaft, haltet euch bereit!«, rief er der Besatzung zu.
    Jinnarin schlug das Herz im Halse, und Aylis hatte die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst.
    »Halt, Bokar!«, rief Aravan, da das Amulett an seinem Hals keine Kälte ausstrahlte. Er rief dem Ausguck zu: »Menschengroß oder größer?«
    »Es ist mehr als einer…«
    »Seht doch! Seht doch nur!«, rief Jinnarin.
    Fünf Delfine sprangen in einem weiten Ring um Alamar aus dem Wasser in die Höhe, drehten sich elegant in der Luft und verschwanden wieder im Wasser, das sich dort sanft kräuselte. Die anmutige Gruppe sprang noch einmal, immer noch in einem Ring, diesmal aber näher am Magier.
    »Meine Güte«, hauchte Jinnarin. »Wie schön!«
    »Ich würde meinen, Lady Jinnarin, dass sie von der Ankunft der Kinder des Meeres künden«, sagte Aravan zu ihr.
    Noch einmal schraubten die Delfine sich in die Höhe, noch näher bei Alamar, und diesmal wurde der Magier bei ihrem Eintauchen mit Spritzwasser überschüttet. Jinnarin brach in lautes Gelächter aus, während Alamar eine geballte Faust hob und sie schüttelte, wenngleich sie nicht verstehen konnte, was er dabei brüllte.
    Jetzt tauchten die Delfine in einem breiten Ring um Alamar auf und bezogen Stellung, die schlanken Mäuler aus dem Wasser gereckt und die

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