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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Tode streiten! Und sterben können wir ebenso gut wie sie.
    Aber wir Pysk haben eine Redensart: ›Wenn du in den Kampf ziehst, richte dich nicht nach dem Bären, sondern nach dem Fuchs, denn List und Schlauheit obsiegen oft.‹ Schon manches Mal haben wir stärkere Feinde überlistet und sie besiegt, indem wir die Kraft unseres Verstandes eingesetzt haben und nicht die unserer Muskeln.«
    »Pah!«, schnaubte Bokar, indem er mit der Faust auf den Tisch hieb. »Das liegt daran, dass Ihr winzig seid und keine Muskeln habt. Ihr habt nur List und Schlauheit zur Verfügung – und einen winzigen Bogen mit Nadeln als Pfeilen –, während wir Châkka über die Kraft der Waffen verfügen.«
    Alamar runzelte die Stirn und sagte zu Bokar: »Seid vorsichtig, Zwerg, denn solltet Ihr einmal gegen diesen ›Winzling‹ oder einen anderen Pysk antreten müssen, werdet Ihr erleben, was diese Nadeln auszurichten vermögen.«
    Der Magier wandte sich an Jinnarin. »Trotzdem hat Bokar Recht, Pysk. Nur die Schwachen fliehen.«
    Aylis betrachtete das kaum noch schwelende astrale Feuer in ihrem Vater und sagte: »Ganz genau, Vater, und deswegen müssen wir Jinnarins Rat beherzigen und schlauer sein als unser Feind. Kraft allein besiegt nur selten List und Schlauheit.«
    Jatu lachte. »Aye, man sollte immer List und Schlauheit einsetzen. Trotzdem muss man manchmal auch Gebrauch von der Stärke seines Armes machen, wenn List und Tücke nicht mehr ausreichen.«
    Aravan beugte sich vor und stützte sich auf die Hände. »Genug davon. Die Art und Weise, wie man einer Gefahr begegnen sollte, hängt von der Gefahr ab. Segeln wir erst in diesen Gewässern, werden wir schon bald herausfinden, welche Wagnisse dort auf uns warten.«
    Während die Besprechung stattfand, wurde die Landungsbrücke aus dem Laderaum geholt und an der Backbordseite des Schiffs befestigt. Sieben Dingis wurden zu Wasser gelassen und am Ende des rampenartigen Laufstegs festgebunden. Matrosen und Zwerge standen herum und warteten. Schließlich kamen Jinnarin und Rux, Alamar, Aylis, Aravan, Jatu und Bokar an Deck. Alle waren bewaffnet bis auf Alamar und Aylis… und Rux, wenn Krallen und Zähne nicht zählten. Frizian begleitete sie, ebenfalls unbewaffnet, da der Gelender an Bord des Elfenschiffes bleiben würde.
    Als die Sonne den Horizont berührte, rief der Ausguck an achtern: »Delfine, Herr Käpt’n! Delfine an Backbord!«
    Eine Gruppe von fünf Delfinen sprang durch das Wasser und näherte sich in einer Reihe der Eroean. Sie schlossen rasch zum Schiff auf, schwammen aber daran vorbei und noch weiter, bis sie vielleicht zweihundert Schritte vor dem Bug des Schiffs Stellung bezogen, wiederum in einem Ring, wenn auch größer als zuvor, während sie über den niedrigen Wellengang hinwegschnatterten.
    Aravan wandte sich an Alamar. »Vielleicht solltet Ihr Euch von einer Rudermannschaft dort hinausbringen lassen, wo die Delfine…«
    »Herr Käpt’n! – Adon! – Herr Käpt’n!«, rief der Bugmast-Ausguck. »Direkt vor dem Bug! Da taucht etwas Gewaltiges auf!«
    »Kruk!«, knurrte Bokar. »Die Krieger an die Ballisten!«
    Während Zwerge zu den Geschützen rannten, lief Aravan mit Jatu und Bokar zum Vordeck. Aylis folgte ebenfalls. Doch am schnellsten war Rux, der mit Jinnarin auf dem Rücken vorstürmte.
    Als die Pysk auf das Bugspriet sprang, eilte Aravan bereits hinter ihr die Treppe empor, da der Elf alle bis auf den Fuchs abgehängt hatte. Jinnarin spähte angestrengt nach vorn und konnte in der Mitte des Delfin-Rings eine Bewegung ausmachen, als erhebe sich etwas Riesiges aus der Tiefe, das dabei Algen und Wasser verdrängte und hohe Wellen erzeugte. Der elfische Kapitän gesellte sich zu der Pysk, und dann trafen Jatu, Bokar und Aylis ein. In diesem Augenblick tauchte ein gigantischer Panzer auf – rund, glatt und dunkelgrün –, an dem das Wasser hinunterströmte, und darauf stand eine jadefarbene Gestalt mit Flossen an den Seiten und fließenden silbrigen Haaren.
    Wieder war ein Kind des Meeres gekommen, aber diesmal hatte es eine Kreatur der Tiefe mitgebracht. Ein Kopf tauchte auf – herzförmig, riesig und mit faltiger Haut und zwei schwarzen, uralten Augen darin.
    »Kapitän«, hauchte Jatu, »wir sehen hier den Vater aller…«
    »Oder die Mutter«, warf Aylis ein.
    »Kapitän!«, rief der Ausguck vom Bugmast. »Ich kann das Tier gut sehen. Das ist eine Meeresschildkröte, und sie ist so groß wie eine Insel!«
    Bokar starrte auf die Gestalt, die auf der

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