Elfensturm (Mithgar 04)
mit Bokar, Jatu und den anderen zusammentreffen, werden wir der Sache auf den Grund gehen, Chieran.«
Sie marschierten noch eine Weile, und mit jedem Schritt erwärmte sich der Stein. Und dann sahen sie in der Ferne Alamars Gruppe rasten und den Magier selbst auf einem Felsen sitzen.
»Hier ist es am kältesten«, murmelte Aravan, dessen Hand das blaue Steinamulett fest umklammert hielt. Der Elf war von einem Ring aus Zwergenkriegern umgeben, in dem sich auch Aylis und Alamar befanden.
»Wenn Euer Stein kalt ist«, murmelte Alamar, »reagiert er höchstwahrscheinlich auf Kreaturen aus der Neddra – Gezücht und dergleichen.«
Sie waren zu der Stelle zurückgekehrt, wo der Stein abkühlte, und seinem Einfluss mit gezückten Waffen dorthin gefolgt, wo er am kältesten war. Nun standen sie am Rande der Felsentürme und vielleicht eine Viertelmeile von den Klippen entfernt.
Am Rande des Rings sah Jinnarin sich verwirrt um. »Aber hier ist nichts.«
»Seid Euch dessen nicht zu sicher«, murmelte Bokar grollend, während er leicht gegen eine aufrechte Felswand klopfte. »Vielleicht gibt es hier eine Geheimtür.«
»Eine Geheimtür?«, fragte Jinnarin. »Wohin sollte die führen?«
»In das Gestein«, antwortete Kelek.
Aravan wandte sich an Aylis. »Siehst du etwas mit deiner magischen Sicht?«
Aylis schüttelte ebenso wie Alamar den Kopf.
Bokar lachte kurz und trocken. »Wenn es hier in der Nähe eine Geheimtür gibt, ist es unwahrscheinlich, dass wir sie finden, selbst wenn sie von so schlechter Machart ist wie die der Ükhs.«
»Ha, Zwerg!«, sagte Alamar pikiert. »Das glaubt Ihr. Ihr vergesst, dass Aylis eine Seherin ist.« Er wandte sich an sie. »Tochter?«
Aylis streckte eine Hand aus. »Darf ich den Stein halten?«
Der Elf streifte sich das Band über den Kopf und reichte ihr das Amulett. Sie nahm den kalten Stein in die Hand, schloss die Augen und murmelte: »Unde?«
Nach einem Augenblick flüsterte sie: »Es kommt von unten.«
»Aha!«, grunzte Kelek. »Wie ich gesagt habe – aus dem Gestein.«
Aravan fragte leise. »Kannst du sonst noch etwas erkennen, Aylis?«
Aylis öffnete die Augen, sah Aravan an, schüttelte dann zögernd den Kopf und gab ihm den Stein zurück. »Nur, dass es aus dem Boden kommt, mehr nicht.«
»Kruk!«, fauchte Bokar. »Wenn es irgendwas tief unter der Erde ist, könnte der Eingang überall auf der Insel sein!« Er breitete die Arme aus. »In den Klippen. Oder auch an einem anderen Ort. Überall!«
Aylis nickte und sagte dann: »Ja, Bokar, aber beachtet das Folgende: Wenn Durlok etwas damit zu tun hat, ist der Eingang vielleicht durch Magie verborgen. Wir haben den Rand der Insel abgesucht, die Felsentürme aber noch nicht. Ich würde sagen, wir setzen den ursprünglichen Plan in die Tat um. Vielleicht hat die Kreatur unter uns überhaupt nichts mit Durlok zu tun. Umso mehr Grund, die Suche fortzusetzen.«
Aravan streifte sich das Amulett wieder über den Kopf. »Dann lasst uns gehen.«
Alamar protestierte erneut. »Kein Grund, mich am Mitkommen zu hindern. Hier gibt es genug Wege, die ich beschreiten kann. Ihr braucht meine Magiersicht.«
»Vater, dass wir deine Sicht brauchen könnten, daran zweifle ich nicht. Aber wir haben uns heute Morgen darauf geeinigt, dass Eile geboten ist. Ich kann diese Felsentürme rasch durchsuchen und ebenso rasch ins Lager zurückkehren, wenn es etwas zu vermelden gibt. Tatsächlich sind wir sogar früher wieder im Lager als du mit deiner Gruppe.«
»Ach, glaubst du das? Das werden wir ja sehen, Tochter.« Alamar machte auf dem Absatz kehrt und stürmte gefolgt von Bokar, Jatu und dem Trupp Zwerge davon.
»Sehr gut gemacht, Chieram«, flüsterte Aravan. Und hinter Jinnarin auf Rux marschierte Keleks Zwergentrupp weiter zu den Felstürmen, Aylis und Aravan in ihrer Mitte.
»Nichts!«, rief Alamar. »Du hast nichts gefunden?« Aylis nickte. »Überhaupt keine Spur von Zauberei, Vater.«
Alamar wandte sich an Kelek. »Was ist mit Geheimtüren, Zwerg?«
Kelek schüttelte den Kopf, doch Bokar tönte: »Meister Alamar, habe ich nicht gesagt, dass Geheimtüren praktisch unmöglich zu finden sind? Selbst mit einer Karte sind sie nur schwer zu entdecken.«
Alamar knurrte erbost, erwiderte aber nichts darauf.
Aravan warf einen Blick auf die Nachmittagssonne und wandte sich dann an die anderen. »Wir haben gestern und heute gesucht und nichts gefunden…«
»Nichts außer nacktem Fels und kümmerlichem Gestrüpp, Aravan«, warf
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