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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sich über die Wandung des Dingis und schaute ins Wasser. Es war tief, und obwohl es im einfallenden Tageslicht hell erschien, konnte sie keinen Grund erkennen. Als sie sich wieder nach vorn wandte, sah sie, dass sie sich in einer langen Enge mit steil aufragenden Felswänden links und rechts befanden, die tiefer hineinführte. Das Gestein glitzerte durch die darin enthaltenen Fragmente von Kwarc, oder wie die Zwerge es genannt hatten.
    Die Boote fuhren weiter den Kanal entlang, der auf Höhe des Wassers gut achtzig Fuß breit war. Die unregelmäßige Decke in der Höhle war stellenweise nicht höher als fünfzig Fuß. Und Jatu flüsterte: »Wenn Durloks Schiff einen hohen Mast hat, muss er ihn umlegen, um das Schiff hier durchzumanövrieren.«
    Ihre Schatten eilten ihnen auf dem Weg ins Innere der Höhle voran, da das Tageslicht hinter ihnen langsam zurückblieb. Aus der Finsternis vor ihnen drang das hohle Geräusch einer rhythmischen Brandung, wie Atemzüge einer riesigen Kreatur. Plötzlich verbreiterte sich der Kanal zu einer Lagune mit einer Breite von vielleicht dreihundert Fuß. Voraus war das Ufer etwa halb so weit entfernt, während die Enden rechts und links in Düsternis gehüllt waren.
    Und überall glitzerten und funkelten die Wände wie Diamanten.
    »Kwarc«, hauchte Brekka, indem er mit seiner Armbrust darauf zeigte.
    »Kristall!«, zischte Jinnarin. »Ach, Jatu, könnte das hier das Kristallschloss sein? Alamar sagte mir, die Bilder in unseren Träumen seien manchmal nur irreführende Schatten der Wahrheit.«
    »Vielleicht stimmt das, Lady Jinnarin«, erwiderte Jatu mit gedämpfter Stimme. »Vielleicht ist diese glitzernde Höhle tatsächlich das funkelnde Schloss aus Eurem Traum.«
    Das reflektierte Licht tanzte auf den Kristallwänden, und das Tosen der Brandung hallte in ihren Ohren, als sie durch die Lagune fuhren. Aylis führte die Kolonne der Boote nach links zu einem Anlegeplatz im Schatten, wo es einen langen steinernen Kai gab.
    Während sie über das dunkle, wogende Wasser glitten, schaute Jinnarin wieder über die Bootswand ins Wasser. Alles war in eine so undurchdringliche Schwärze gehüllt, dass tausend Ungeheuer unbemerkt in den Tiefen hausen mochten. Und da sie sich an Aravans Worte über die Hèlarme erinnerte, stellte Jinnarin sich dicke, fleischige Tentakel vor, wie sie aus den Tiefen hervorbrachen, sich um die Boote wickelten und diese ins Verderben zogen, und sie ächzte entsetzt und wich von der Bordwand zurück.
    Das erste Boot erreichte den Kai und ging längsseits. Zwergische Krieger stiegen leise aus. Während ein Krieger am Boot blieb, um es zu vertäuen, schwärmten die anderen bereits geduckt aus, die Armbrüste im Anschlag. Als die anderen Boote den steinernen Pier erreichten, verstärkten weitere Zwerge den Verteidigungsring.
    Jinnarins Boot erreichte schließlich den Kai, und auf einen geflüsterten Befehl von ihr sprang Rux mit der Pysk auf dem Rücken an Land – ein flüchtiger Schatten, der auf den Steinen landete und zum Verteidigungsring lief.
    Alamars Boot legte am Ende des Piers an, wo eine Steintreppe vom Wasser aufwärts führte. Die Zwerge halfen dem Alten aus dem Boot und auf die Treppe.
    Bald hatten sich alle auf dem Pier versammelt. »Seid auf der Hut, mein Amulett erkaltet«, sagte Aravan laut, um das Echo der anbrandenden Wellen zu übertönen. Die Warnung wurde rasch von Mund zu Mund an alle Krieger weitergegeben.
    Ein einzelner Korridor führte von dem Landeplatz weg, ein grob behauener Tunnel, gut dreißig Fuß breit und knappe fünfzig Fuß hoch. In der Ferne, ein gutes Stück tiefer in dem gewundenen Gang, war ein schwacher Lichtschein zu sehen, dessen Quelle hinter einer Biegung verborgen lag.
    Mit einer stummen Geste teilte Bokar seine Krieger in zwei Gruppen ein, die sich mit dem Schild in der einen und der Waffe in der anderen Hand in Bewegung setzten, zwanzig Krieger an jeder Wand, ganz vorn diejenigen mit gespannter Armbrust im Anschlag. Brekka und Dokan hatten die Führung übernommen, obwohl ein kleiner Schatten auf gleicher Höhe bei ihnen war. Bokar und Aravan gingen nicht weit hinter der Spitze, wobei Bokar seine doppelschneidige Axt geschultert hatte, und Aravan ein Schwert in der rechten und ein Langmesser in der linken Hand trug. Die beiden Magier waren unbewaffnet und hielten sich jeweils in der Mitte ihres Trupps, Alamar links und Aylis rechts. Den Abschluss bildeten die Menschen, die mit Säbeln und Knüppeln bewaffnet waren. Zwei

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