Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
wurde. Alamar hatte dem zwar zunächst energisch widersprochen, sich aber schließlich mit dem Plan einverstanden erklärt, nachdem Aylis ihn daran erinnert hatte, dass es in den Felstürmen hauptsächlich bergauf ging.
    Jatu und Bokar begleiteten Alamars Gruppe, während Jinnarin, Aravan und Kelek mit Aylis gingen. Der Rest der Besetzung blieb im Lager und bewachte Vorräte und Boote.
    Jinnarin übernahm auf ihrem Fuchs die Spitze, als Aylis’ Gruppe nach Osten aufbrach, und die Magierin flüsterte »Visus« und ließ den Blick schweifen.
    Sie marschierten über die Klippe, deren Seiten steil zum Wasser abfielen. Der Ozean unter ihnen donnerte gegen das graue steinerne Bollwerk.
    Während die Gruppe in die Höhe kletterte, schien die Morgensonne hell und strahlend. Sie würde weit im Norden über ihre Köpfe hinwegziehen, denn es war Mitte Mai, und sie befanden sich weit südlich der Mittellinie – tatsächlich sogar gut fünfhundert Meilen südlich des Wendekreises der Ziege.
    Eine Stunde verstrich, nicht mehr, und sie hatten das östliche Ende der Insel erreicht, als Linnarin plötzlich rief: »Seht doch! In den Klippen – ein Funkeln!«
    Eine Viertelmeile entfernt war zwischen den aufragenden grauen Felsen ein Glitzern zu sehen. »Das ist keine Illusion«, murmelte Aylis, »sondern ein echtes Licht – ob Ursache oder Spiegelung, kann ich allerdings nicht sagen.«
    »Das sollten wir uns ansehen«, rief Jinnarin, während Rux auch schon loslief.
    »Wartet«, rief Aravan, doch die Pysk war bereits ein Stück voraus.
    »Hinterher!«, befahl Kelek, und Aravan widersprach ihm nicht. »Im Laufschritt!« Und die Zwerge, der Elf und die Magierin folgten dem Fuchs auf dem Fuße.
    Sechzig Herzschläge später hatte Rux die Entfernung bis zu dem Funkeln zurückgelegt, und Jinnarin ließ den Kopf hängen, denn es war lediglich Sonnenlicht, das von einem glitzernden Felsen reflektiert wurde. Augenblicke später traf der Rest der Gruppe ein. »Es ist nur Fels mit einer spiegelnden Oberfläche«, sagte Jinnarin traurig. »Und ich hatte so gehofft…«
    Kelek trat vor und fuhr mit der Hand über den von Wasser und Wind glatt polierten Stein. »Kwarc«, sagte er, und andere Zwerge murmelten Bestätigungen. Kelek drehte sich um und beschrieb eine allumfassende Geste. »Alles Gestein hier zwischen den Klippen und anderswo auf der Insel enthält kwarc.«
    Jinnarin seufzte. »Das reicht aber nicht, um ein Kristallschloss daraus zu bauen.«
    »Hier nicht«, gab Kelek ihr Recht, um mit einer weit ausholenden Geste über die Insel zu weisen. »Aber woanders – wer weiß?«
    Sie marschierten an den Rand zurück und setzten den Marsch über die Insel fort, wobei sie sich langsam der Südseite näherten. Sie waren ein paar Meilen weit gekommen, als Aravan schließlich eine Hand hob. »Mein Amulett. Es wird mit jedem Schritt kälter. Gebt Acht, denn wir nähern uns einer Gefahr.«
    Alle Armbrüste wurden gespannt und die Waffen in ihren Halterungen gelockert, und jene, die einen Schild auf dem Rücken trugen, lösten ihn und sorgten dafür, dass er leicht zur Hand war – nicht so, dass er die Benutzung der Armbrust behindern würde, aber eben doch griffbereit. Jinnarin wurde zurückgerufen und von der Warnung, die von Aravans Amulett ausging, in Kenntnis gesetzt, und sie machte ihren winzigen Bogen bereit und hüllte sich und Rux in Schatten. Dann übernahm sie wieder die Spitze, denn kein anderer war so gut für diese Aufgabe geeignet wie sie. Aravan mahnte sie dennoch zur Vorsicht und forderte sie auf, immer ein Auge auf ihn zu haben, denn er würde ihr ein Zeichen geben, falls der Stein eine unmittelbare Gefahr ankündigen sollte.
    Also blieben Jinnarin und Rux dem Rest der Gruppe dreißig Schritte voraus, während sie immer noch am Klippenrand weiter nach Südwesten marschierten. Je weiter sie kamen, desto kälter wurde Aravans Stein. Aylis’ magische Sicht enthüllte nichts Ungewöhnliches – keine Illusion, Irreführung oder Verdunkelung – und auch keine Gefahr. Sie trotteten am südlichsten Punkt der Insel vorbei, die Augen ständig in Bewegung und die Waffen in Bereitschaft, doch etwas Bedrohliches sahen sie nicht. Doch als sie weiter nach Westen gingen, murmelte Aravan: »Die Gefahr lässt langsam nach. Der Stein wird wieder wärmer.«
    Aylis betrachtete die Insel mit ihrer Magiersicht, dann sagte sie: »Bewegt die Gefahr sich von uns weg oder wir uns von ihr?«
    Aravan lächelte leicht ob ihrer klugen Frage. »Wenn wir

Weitere Kostenlose Bücher