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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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oder achtzig Fuß breit; er verjüngt sich nach oben bis zu einer Höhe von vielleicht neunzig Fuß.«
    Jinnarin fragte mit geweiteten Augen: »Wie sah die Illusion aus?«
    Bokar bückte sich und hob einen kleinen Felsbrocken auf. »Wie dieser Stein«, sagte er. »Ich konnte die Höhle nicht entdecken. Für mich war da nur eine steil zum Meer abfallende Felswand. Aber Lady Aylis hat mir gezeigt, dass die Wellen durch das solide wirkende Gestein branden.«
    »Wie tief ist die Höhle?«, fragte Aravan.
    »Von dem Sims aus konnte ich das nicht erkennen«, antwortete Aylis, »aber Bokar sagt, dass sie sehr groß ist.«
    Kelek hob eine Augenbraue und fragte: »Inwiefern, Waffenmeister?«
    »Sie hört sich groß an, Kelek. Die Wellen wogen hinein, und ihr Tosen erzeugt ein tiefes, hallendes Echo.«
    »Ah«, sagte Kelek zufrieden.
    »Ich konnte ein Stück weit hineinschauen«, fügte Aylis hinzu, »und sie verläuft vierzig oder fünfzig Fuß weit gerade in den Fels hinein. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Jatu wandte sich an Aravan. »Wäre dies ein sicherer Ankerplatz für Durloks Schiff?«
    Aravan nickte. »Aye, Jatu. So sieht es jedenfalls aus.«
    »Ha!«, knurrte Alamar. »Was die Tiefe der Höhle angeht: Sie muss mindestens eine Viertelmeile in die Insel hineinragen.«
    Jinnarin sah den Alten verblüfft an. »Wie kommt Ihr darauf, Alamar?«
    »Das Steinamulett, Pysk.« Der Magier zeigte auf die Felstürme. »Die Stelle, an welcher Aravans Amulett am kältesten war, ist eine Viertelmeile vom Ufer entfernt.« Alamar sah den Elf an. »In dieser Höhle könnte es wohl Gezücht aus Neddra geben, nicht wahr?«
    Aravan hob eine Hand. »Höchstwahrscheinlich, Meister Alamar, obwohl es auch etwas anderes sein könnte – sogar eine Kreatur des Meeres.«
    »Eine Kreatur des Meeres?«, entfuhr es Jinnarin.
    »Aye«, erwiderte Aravan. »Es ist bekannt, dass manche Seeungeheuer den Stein kalt werden lassen – Hèlarme, zum Beispiel.«
    Jinnarin schluckte. Hèlarme – Kraken.
    »Ob Hèlarme oder nicht«, verkündete Alamar, »wir müssen es so oder so herausfinden. Die Illusion allein besagt schon, dass dies Durloks Höhle ist.«
    Jinnarin hatte plötzlich Herzklopfen, und ihre Gedanken überschlugen sich – Die Höhle der Spinne, meint er –, doch sie sagte nichts.
    Bokar wandte sich an Aylis. »Gibt es einen sicheren Platz, wenn wir uns abseilen?«
    Aylis schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Es gibt keine Vorsprünge, auf denen man stehen könnte – ich habe jedenfalls keine gesehen.«
    »Dann müssen wir mit den Booten hineinfahren«, versetzte Jatu.
    Aravan warf einen Blick auf die tief stehende Sonne. »Wir haben nicht mehr lange Tageslicht. Ich halte es für besser, wenn wir diesen Ausflug morgen Früh unternehmen.«
     
    Zwei Stunden nach Sonnenaufgang näherten sich die Boote der Klippe unter dem Überhang. Nackter Fels erhob sich dort – jedenfalls kam es Jinnarin so vor.
    Nur mit einer lautlosen Handbewegung befahl Aravan, die Segel einzuholen.
    Rasch wurden alle Segel heruntergenommen, und während einige Zwerge bereits gespannte und geladene Armbrüste aufhoben, führten andere zur Geräuschdämpfung mit Stoff umwickelte Ruder durch die Dollen und ruderten jener Öffnung entgegen, die nur Aylis und Alamar sehen konnten. Aylis befand sich mit Bokar im vordersten Boot, Alamar mit Aravan im nächsten, Jinnarin, Rux und Jatu folgten im dritten.
    Aylis’ Anweisungen folgend, ruderten alle sieben Boote hintereinander auf eine scheinbar solide Felswand zu. Alle Menschen, Zwerge, Magier sowie Elf, Pysk und Fuchs nahmen an diesem Ausflug teil, denn sie wussten nicht, was sie hinter der Illusion vorfinden würden, und wollten deshalb in voller Stärke dem Ungewissen entgegentreten.
    Plötzlich riss Jinnarin die Augen weit auf, denn Aylis’ und Bokars Boot fuhr einfach durch die Felswand hindurch und verschwand. Dann glitt Aravans und Alamars Boot ebenfalls durch den massiv scheinenden Fels. Trotz allem, was sie soeben gesehen hatte, kniff Jinnarin die Augen fest zu – Wir werden zerschellen! –, als ihr Boot die Felswand erreichte, an der sie vorbeirauschte, ohne etwas davon zu spüren. Einen Moment später öffnete sie die Augen vorsichtig und sah, dass sie in einer Höhle angelangt waren. Sie warf einen Blick über die Schulter nach hinten – von dieser Seite gab es keine Illusion einer Felswand, nur die große, gezackte Öffnung, die an der Basis sehr breit war und sich dann nach oben verjüngte.
    Jinnarin beugte

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