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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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ausmachen, weil ihr so viel größer und kräftiger seid.«
    »Gibt es noch etwas, wovon du glaubst, dass es meinen Männern nichts ausmachen wird, Graf'? Ich wäre dir dankbar, wenn du mir in Zukunft beizeiten sagen könntest, wenn du um irgendwelche Kleinigkeiten weißt, die möglicherweise das Leben meiner Männer bedrohen.« Alfadas war immer lauter geworden, und einige der Krieger sahen sich schon nach ihnen um. Sie hatten in der Sprache der Elfen gesprochen, sodass die Fjordländer sie nicht verstehen konnten. Veleif Silberhand blickte neugierig zu ihnen herüber. Auch Lambi war auf sie aufmerksam geworden.
    »Würdest du bitte deine Stimme senken, Alfadas?« Ollowain hatte beschwichtigend die Hände gehoben.
    »Gibt es noch mehr Probleme, die mit irgendwelchen Hoffnungen von eurer Seite verbunden sind?«, beharrte Alfadas. Es fiel ihm schwer, nicht wieder laut zu werden.
    »Das Licht auf dem Eis«, warf Ollowain ein. »Es kann einen blind machen.«
    »Das ist nur vorübergehend«, meinte Fenryl rasch. »Wir bedenken sehr wohl, was für deine Männer gut und wichtig ist. Das Licht auf dem Eis stellt keine Gefahr dar, nur eine Unannehmlichkeit. Wir kennen das von den Kentauren und Faunen. Den Kobolden macht es nichts aus. Man kann leicht etwas dagegen tun. Deine Männer müssen nur Augenbinden aus Leder tragen, in die man schmale Sehschlitze schneidet. So sind die Augen geschützt.«
    Alfadas blickte zum Himmel. In der letzten Stunde waren Wolken aufgezogen. Die Sonne stand tief am Horizont. Bald würde es dunkel werden. Für heute bestand keine Gefahr mehr, schneeblind zu werden. Er hatte schon davon gehört. Jäger, die sich im Winter weit in den Norden wagten, erzählten davon. Diese Blindheit konnte Tage dauern.
    »Ich werde mich darum kümmern, dass sich meine Männer schützen. Sollte ich sonst noch etwas wissen?«
    Der Graf lächelte. »Verzeih mir. Ich hätte an den Umstand mit der dünnen Luft denken sollen. Allerdings habe keine Erfahrung mit euch Menschen.« Er hielt inne. »Es gibt da noch etwas. Falls wir in einen Schneesturm geraten, schärfe deinen Männern ein, dass sie dort stehen bleiben, wo uns das Unwetter überrascht. Die Amulette werden sie vor der Kälte schützen. Doch man verliert im Schneetreiben sehr leicht die Orientierung. Die Marschkolonne würde auseinander gerissen und in alle Winde zerstreut werden. Es ist wichtig, im Sturm einfach auszuharren. Wenn ein solches Ereignis eintritt, übernehme ich vorübergehend die Befehlsgewalt. Mein Gefolge wird deinen Männern sagen, was zu tun ist.«
    »Was soll das heißen? Ich verliere das Kommando, wenn es anfängt zu schneien?«
    »Nur wenn ein Sturm aufzieht«, versuchte Ollowain ihn zu beschwichtigen. »Du kannst dir nicht vorstellen, was für eine vernichtende Naturgewalt ein Eissturm hier auf der Ebene sein kann. Wenn man keinen Schutz findet, wird man einfach fortgerissen.« Alfadas sah nicht ein, warum er sich jetzt schon Fen-ryls Forderungen fügen sollte. »Das entscheiden wir, falls wir in einen Sturm geraten.« Er deutete in Richtung der Wolken. »Steht uns denn ein Sturm bevor?«
    »Nein, nur Schneetreiben.« Fenryl hob unvermittelt den linken Arm. Ein weißer Falke landete auf seiner Hand. Im Schnabel hielt er ein blutverschmiertes Schutzamulett. Alfadas sah den Vogel fassungslos an. »Das ist von… dem Schmied. Dem Mann, der von der Klippe stürzte. Du hast den Vogel darauf abgerichtet, die Amulette zurückzuholen! Du hast gewusst, was passieren würde!«
    »Nein, nein, nein!« Graf Fenryl schüttelte entschieden den Kopf. »Ich habe Schneeschwinge lediglich darauf abgerichtet, verlorene Amulette zurückzuholen. Sie sind sehr kostbar, Alfa-das, und es dauert lange, ein solches Amulett zu erschaffen. Wir müssen sie zurückhaben, für unsere Kinder! Sie sind nicht einfach zu ersetzen. Ich habe damit gerechnet, dass es Tote geben wird, die man vielleicht nicht ohne weiteres bergen kann. Deshalb habe ich meinen Falken mitgenommen. Ich kann nicht in die Zukunft sehen, Herzog! Ich wusste ebenso wenig wie du, ob jemand beim Aufstieg sterben würde. Doch auch ganz ohne Zauberei war mir klar, dass es auf jeden Fall Verluste geben musste. So verhält es sich nun einmal in einem Krieg!«
    Alfadas wandte sich ab und ging wortlos davon. Der Graf hatte Recht. Es war nur vernünftig, was er tat. Und doch machte es dem Herzog zu schaffen, dass sich der Elf wohlweislich auf den Tod der Menschen vorbereitet hatte. Ihn, Alfadas, hatten die

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