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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Kufen des Eisseglers und bremste ihn, dann mochten die Trolle auf die Idee kommen, die Rosenzorn zu entern. Ihre Geschwindigkeit war ihr bester Schutz.
    Beklommen blickte Alfadas auf das Gewühl ringsherum. Sie waren inmitten von Tausenden von Trollen. Trotz der steifen Brise verloren die Segler langsam an Fahrt. Zu viele Leiber gerieten in die Sichelblätter. Es war an der Zeit, hier zu verschwinden. Sie hatten nicht erreicht, was sie wollten, aber die Trolle würden gewiss noch lange an ihren Besuch denken!
    »Dort drüben«, rief Fenryl und deutete auf einen flachen Hügel, auf dessen Kuppe etliche Schlitten standen. Eine Gruppe Trolle war damit beschäftigt, die Planen über der Ladung zurückzuschlagen. »Das sind sie! Die Geschütze!«
    »Kommen wir den Hang hinauf?«, fragte der Herzog, obwohl er die Antwort schon ahnte.
    »Am Hang verlieren wir zu viel Schwung. Denk nicht einmal daran! Wir würden direkt vor den Geschützen stehen bleiben.«
    »Wer hat diesen ungewaschenen Bastarden beigebracht, Geschütze zu bedienen?«, fluchte Lambi.
    Alfadas beobachtete, wie die Trolle auf dem Hügel die Katapulte gefechtsklar machten. Ein Teil dieser Horde war erschütternd diszipliniert. »Abdrehen! Schnell! Den roten Wimpel hoch!«, rief er zum Hauptdeck hinab. Wenn der Wimpel vom Hauptmast flatterte, war dies das Zeichen für die Weidenwind und die Schwertwal , den Angriff abzubrechen und sich zurückzuziehen.
    Ein Kobold öffnete die Truhe, die am Hauptmast festgelascht war. Er kramte zwischen den verschiedenen Fahnentüchern, bis er endlich den roten Wimpel fand.
    Ein erstes Geschoss stanzte ein rundes Loch in das Hauptse-gel. Fluchend blickte Alfadas zu dem Hügel. Würde ihm der Troll, der diese Katapulte befehligte, denn jedes Mal in die Suppe spucken?
    »Viele solcher Treffer können wir uns nicht leisten«, rief Fen-ryl vom Ruder herüber. »Jedes Loch in den Segeln macht uns langsamer.«
    »Ich weiß!«, schnauzte Alfadas zurück. Er brauchte jetzt keine Belehrungen! Wieder blickte er zum Hügel. Er war so nah und doch unerreichbar. »Kurs West-Süd-West! Wir brechen den Angriff ab.«
    Die Kufen des Seglers knirschten. Feine Eiskristalle sprühten über Deck. Das Schiff neigte sich bedenklich zur Seite. Alfadas klammerte sich an die Reling. Einen Herzschlag lang fuhr der Segler nur auf einer einzigen Kufe. Der Kobold bei der Flaggenkiste rollte über Deck und schlug hart gegen das Schanzkleid. Fluchend zog er sich hoch. Er schüttelte benommen den Kopf -und war plötzlich verschwunden. Dort, wo er eben noch am Schanzkleid gelehnt hatte, klaffte ein gezacktes Loch.
    »Ich fürchte, Norgrimm wischt sich jetzt mit unserem Signalwimpel den Hintern ab!«, rief Lambi aufgebracht. »Ich hasse die Scherze der Götter!«
    »Bleib auf Kurs!«, befahl Alfadas dem Elfen. »Die anderen werden uns auch ohne ein Signal folgen.« Steinkugeln umschwirrten die Rosenzorn. »Offenbar haben sie Schwierigkeiten, etwas zu treffen, das sich schneller bewegt als ein Block Speerträger«, spottete Lambi.
    Alfadas sah, wie einige der Steinkugeln Trolle töteten.
    Sie werden bald aufhören zu schießen, dachte er in grimmiger Genugtuung. Lysilla folgte ihnen, doch Ragni lief einen anderen Kurs. Das Hauptsegel der Schwertwal war von sieben oder acht Kugeln getroffen. Der Segler verlor an Fahrt. Und jetzt machte er auch noch ein waghalsiges Wendemanöver. Der Jarl winkte seinen Leuten mit beiden Armen. Dann ging er hinüber zum Ruder.
    An Bord des Schiffes herrschte heilloses Durcheinander. Die Männer in den Masten seilten sich ab. Alle schienen zum Achterdeck zu wollen. Und dann begannen sie zu springen. Alfa-das konnte nicht glauben, was er sah. Elfen, Kobolde und Menschen verließen das sichere Schiff, während sie inmitten des Heerlagers ihrer Feinde waren. Sie sprangen über das Heck, um den mörderischen Sicheln am Rumpf zu entgehen. »Wenden!«, rief der Herzog wütend.
    Fenryl hatte gesehen, was um die Schwertwal herum geschah. Er zog das Ruder herum, doch der Eissegler hatte einen großen Wendekreis. Die Segel flatterten im Wind, und die Rosenzorn verlor gefährlich an Fahrt. Lambi stieß einem Troll, der versuchte, über die Reling zu steigen, sein Schwert in den Hals. »Gebt unseren Jungs auf dem Eis Deckung. Und zeigt mir, dass ihr schneller nachladen könnt als ein paar gichtkranke Großmütter!«, feuerte er die Armbrustschützen an.
    Alfadas' Gedanken überschlugen sich. Die Gestrandeten zu retten, war ein

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