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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dass ich es mit meinem Helden ganz gut getroffen habe. Er ist zwar so faul wie alle Männer, aber zumindest besäuft er sich nicht, um dann mich und meine Kinder zu verprügeln. Manchmal glaube ich sogar, dass er sich ernsthaft Gedanken macht, wie er mir helfen könnte. Schade nur, dass er sie nicht in Taten umsetzt.«
    Alfadas kniff sie in die Seite. »Wenn deine Zunge eine Klinge wäre, dann wärst du die Schwertmeisterin dieses Königreichs.«
    »Und wenn ihr Männer etwas anderes als Schwerter und Königreiche im Kopf hättet, dann würde die Welt friedlicher sein. Ich wüsste zu gern, was sich im Dorf ändern würde, wenn ich Jarl wäre.«
    »Bei allem Respekt, Asla«, mischte sich der Priester auf beiden Backen kauend ein. »Das hat es noch nie gegeben. Frauen sind dafür nicht geschaffen.« Er zwinkerte verschlagen. »Und glaubst du wirklich, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn Alfa-das heute das Festmahl zubereitet hätte? Ich fürchte, in so einer Welt würden Männer wie ich Hungers sterben.«
    »Wie kannst du wissen, dass Frauen es nicht besser machen würden, wenn noch nie eine als Jarl ein Dorf geführt hat?«
    Alfadas empfand Genugtuung darüber, dass der sonst so re-degewandte Priester Asla genauso zu unterliegen drohte, wie er es stets tat, wenn sie über dieses Thema stritten.
    »Im Süden gibt es Königreiche, in denen Frauen herrschen«, wandte Gundar ein. »Und du siehst, was mit ihnen geschieht. Der alte Horsa Starkschild schickt jeden Sommer seine Krieger, um ihre Grenzen zu verheeren und von ihnen Schutzgeld zu erpressen.«
    »O ja, ich weiß. Und mein Mann führt Horsas Krieger von Sieg zu Sieg. Aber herrschen die Königinnen deshalb schlecht? Ist es ihre Schuld, dass sie einen streitsüchtigen Nachbarn haben, der jedes Frühjahr seine plündernden Horden loslässt?«
    Alfadas räusperte sich leise. »Achte darauf, wie du über den König sprichst. Wir sind nicht allein.«
    »Bin ich jetzt nicht einmal mehr Herrin in meinem eigenen Haus? Wir sollten…« Sie brach mitten im Satz ab. Alfadas konnte spüren, wie sich all ihre Glieder versteiften. Unwillkürlich folgte er ihrem Blick. Kadlin war aus ihrer Schlafnische gekrabbelt und griff nach dem Markknochen von Blut.
    »Kein Laut!«, zischte Alfadas. »Wir dürfen diese Bestie durch nichts erschrecken.« Blut schien zu schlafen. Er hielt den Knochen zwischen den Vorderpfoten.
    Kadlin zupfte an dem fasrigen Fleisch und stopfte es sich in den Mund.
    Der Jarl tastete nach dem Messer an seinem Gürtel.
    »Sprich mit Asla, so als wäre nichts«, bat er den Priester. »Von den Gästen hat noch niemand bemerkt, was geschehen ist.« Er zwang sich zur Ruhe. Sein Herz raste, doch er durfte sich nichts anmerken lassen. Er durfte Blut nicht erschrecken. Der riesige Hund könnte Kadlin mit einem einzigen Biss töten. Niemand im Langhaus wäre schnell genug bei ihm, um das zu verhindern.
    »Bitte, tu doch etwas«, flüsterte Asla. »Wir können doch nicht einfach nur zusehen.«
    »Bete für sie.« Gundar war leichenblass. »Das Leben deines Kindes liegt in Luths Hand.«
    »Ich werde nicht… «
    Alfadas presste Asla die Hand auf die Lippen und zwang sie, sitzen zu bleiben.
    Blut öffnete die Augen. Sie hatten die Farbe von Bernstein. Kalt musterte er das kleine Kind. Kadlin hatte sich halb aufgerichtet und zerrte an dem großen Knochen. Sie brabbelte ärgerlich vor sich hin, weil sie ihn nicht unter den schweren Pfoten wegziehen konnte.
    Alfadas wog das Messer in der Hand. Seine Tochter würde nur überleben, wenn Blut binnen eines Herzschlags starb. Das Messer war zu leicht, um den schweren Hundeschädel durchdringen zu können. Es sei denn, er traf eines der Augen. Dort war der Knochen am dünnsten. Aber Kadlin stand ihm im Weg. Wenn sie sich plötzlich bewegte, würde die Klinge seine Tochter treffen. Alfadas verfluchte sich dafür, Ole und seinen Hund nicht einfach davongejagt zu haben.
    Blut reckte sich und hob eine seiner Pfoten. Mit einem Ruck bekam Kadlin den Knochen frei und plumpste auf ihren Hintern.
    »Bei allen Göttern, das Kind!«, schrie plötzlich eine Frau. Schlagartig verstummten alle Gespräche. Blut blickte auf. Er zog die Lefzen hoch und knurrte.
    »Bewegt euch nicht!«, befahl Alfadas. »Keiner nähert sich dem Hund.« Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Ole an den Bauern vorbeidrängte und die Peitsche aus seinem Gürtel zog.
    »Steh still«, zischte der Jarl wütend. »Dich will ich am wenigsten bei dem Hund sehen.«
    Auch Kadlin

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