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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sein Gefieder um diese Zeit des Jahres grau, nicht wahr? Und dieser hier ist weiß.«
    »Geisterhaft, könnte man sagen«, fügte Perin hinzu.
    »Dalavars Augen«, wiederholte Biren. »Vielleicht sehen wir ihn bald.«
    »Vielleicht«, pflichtete Perin ihm bei. Und sie ritten weiter und folgten den anderen in den Wolfswald, während über ihnen der weiße Raubvogel kreiste.
    Früh am nächsten Morgen trat Arin, die Wache hatte, die rauchende Asche auseinander und legte ein paar Zweige auf die Reste der Glut. Als kleine rötliche Zungen über das Reisig leckten, schaute sie durch den Morgennebel auf den gerade noch sichtbaren Weiher in der Nähe, wo sich die Nebelschwaden aus dem Wasser hoben und zu den umliegenden Bäumen trieben, um das gesamte Waldland in ein silbriges Tuch zu hüllen. Mit einem Kessel ging sie zum Ufer des klaren Teichs und füllte ihn mit Wasser. Irgendwo im Nebel hörte sie etwas platschen. Ein Fisch … oder ein Frosch, dachte sie zuerst. Hinter ihr schnaubte ein Maultier, und eines der Pferde wieherte. Mit wenigen raschen Schritten war sie wieder im Lager und weckte die anderen.
    »Psst«, zischte sie, »etwas oder jemand kommt.«
    »Woher?«, flüsterte Vanidar, während er seinen Knochenbogen mit den Silbergriffen aufhob. Das leise Kratzen von Stahl ertönte, als die anderen Elfen ihre Waffen zogen. Die in einer Reihe zwischen zwei Bäumen angebundenen Pferde und Maultiere tänzelten nervös hin und her, die Augen weit aufgerissen, die Ohren gespitzt und die Aufmerksamkeit auf eine unsichtbare Stelle jenseits des Weihers gerichtet.
    »Von dort«, hauchte Arin und zeigte mit dem Kinn zum Weiher, während sie das aufflackernde Lagerfeuer mit Wasser aus dem Kessel löschte. Die Glut zischte leise und fügte dem Nebel etwas Dampf hinzu. »Etwas auf der anderen Seite hat einen Frosch veranlasst, ins Wasser zu springen. Und die Pferde sind unruhig. Etwas schleicht sich an.« Arin stellte den Kessel ab und griff nach ihrem Kampfstab.
    »Das ist Darda Vrka«, zischte Rissa protestierend, während sie mit dem Schwert in der Hand ihre Stellung im Abwehrkreis der Elfen einnahm. »Hier dürfte es nichts geben, das uns Übles will.«
    Silberblatt nickte, während er sein Langmesser vor sich in den Boden stieß, sodass es in bequemer Reichweite war, und einen Pfeil auf die Bogensehne legte. »Trotzdem ist es besser…«
    »Da!«, hauchte Melor, indem er mit dem Speer auf eine Stelle rechts neben dem Weiher zeigte. »Sie kommen.«
    In Nebel gehüllt, glitten dunkle Gestalten zwischen den Bäumen umher und näherten sich dem Lager.
    Arin starrte auf die vagen Formen, neigte den Kopf und konzentrierte sich, als starre sie in ein Feuer – was ihr in der Vergangenheit schon mehr als einmal ansonsten verborgene Dinge enthüllt hatte. Doch so sicher, wie Wasser Flammen auslöschte, war ihr der Nebel über.
    »Hier drüben«, zischte Ruar, indem er mit seinem Säbel nach links wies. »Da kommen noch mehr.«
    Pferde und Maultiere schnaubten und wehrten sich gegen die Halteleinen.
    »Wie viele insgesamt?«, flüsterte Vanidar.
    »Vier. Nein, fünf… sechs«, erwiderte Ruar, während die Gestalten im Nebel näher kamen.
    »Und hier sind es auch sechs«, fügte Melor hinzu, indem er ein, zwei Schritte nach außen machte. »Sie bewegen sich im Rudel und auf vier Beinen und sind…«
    »Draega!«, rief Rissa freudig, als endlich einer der großen Silberwölfe deutlich sichtbar wurde. Jeder war so groß wie ein Pony, und sie trotteten mit offenen Mäulern, glänzenden weißen Reißzähnen und hängender Zunge aus dem Nebel ins Lager.
    Rissa schob ihr Schwert in die Scheide, schlang dem ersten der großen Wölfe die Arme um den Hals und vergrub das Gesicht in seinem weichen weißen Fell. Der Wolf ließ die Umarmung stumm über sich ergehen.
    Während Biren und Perin die schnaubenden Pferde und grunzenden Maultiere beruhigten, versammelten sich insgesamt zwölf Draega um das Lager.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung drehte Arin sich zur Seite, um ihren Kampfstab abzulegen, als sie aus dem Augenwinkel ein Flackern wahrnahm. Doch als sie hinschaute, war nichts da. Ein Streich, den der Nebel dem Auge spielt? Wie sie es zuvor schon getan hatte, neigte sie den Kopf und konzentrierte sich in dem Versuch, wiederum auf ihre besondere Art etwas zu entdecken, was ansonsten verborgen war… und plötzlich sah sie einen Magier am gelöschten Feuer stehen.
    Er war vielleicht sechs Fuß groß – also größer als die meisten Elfen

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