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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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–, und wie bei allen Magiern standen seine Augen ein klein wenig schräg, und seine Ohren waren ein wenig spitz, wenn auch weniger ausgeprägt als die der Dylvana und Lian. Seine Haare waren lang und weiß und hingen ihm über die Schultern. Sie schimmerten ähnlich wie das Fell der Wölfe, wenn auch etwas dunkler. Trotz seiner weißen Haare schien ihm das Alter nicht zu schaffen zu machen. Er trug weiches graues Leder und einen schwarzen Gürtel mit einer silbernen Schnalle um die Taille. Seine Füße steckten in schwarzen Stiefeln. Die Augen waren so durchdringend wie die eines Adlers und vielleicht von grauer Farbe, obwohl das in dem Nebel schwer zu erkennen war. An seinem Hals glitzerte etwas Silbernes, vielleicht ein Amulett an einem Lederband, und Arin hatte den Eindruck, als leuchte es ganz schwach.
    Keine der anderen Elfen schien ihn zu bemerken, und sie blickten überallhin, nur nicht auf ihn. Die Draega schienen hingegen zu wissen, dass er da war, denn ab und zu schaute der eine oder andere den Magier an, als erwarte er einen Befehl.
    Der Mann sah Arin direkt an und lächelte. »Könnt Ihr mich sehen und hören?« Auf Arins Nicken wurde sein Lächeln breiter. »Dann müsst Ihr über wilde Magie verfügen.«
    Rissa ließ schließlich den Wolf los und schaute sich um. Als sie nicht fand, wen oder was sie suchte, wandte sie sich an das Tier an ihrer Seite und sagte: »Du musst einer von Dalavars Wölfen sein. Wo ist dann aber dein Herr?«
    »Ich bin hier…«, sagte der Magier.
    »Vada!«, rief Ruar erschrocken, denn der Zauberer tauchte praktisch aus dem Nichts auf: Zuerst war er nicht da, und dann stand er plötzlich vor ihnen.
    »… aber ich bin nicht der Herr dieser Draega«, fuhr Dalavar fort. »Vielmehr würde ich sie meine Freunde nennen.«
    Rissa, die sich von ihrer Überraschung schnell erholt hatte, trat vor und umarmte den Magier. »Es ist schön, Euch wiederzusehen, Dalavar Wolfmagier.«
    Der Zauberer lächelte sie an und erwiderte ihre Umarmung. Dann betrachtete er die anderen Elfen.
    Rissa drehte sich um. »Dalavar Wolfmagier, vi didron enistor: Dara Arin, e Alori Vanidar, Ruar, Melor, e Perin e Biren.« Während Elfen und Zauberer einander mit einem Kopfnicken begrüßten, wandte Rissa sich wieder an den Magier. »Wir sind in einer äußerst dringlichen Mission unterwegs und suchen Eure Hilfe.«
     
    Die Sonne hatte den Morgennebel vertrieben, während Arin von ihrer Vision erzählt hatte. Langsam schüttelte Dalavar den Kopf, als ihre Geschichte beendet war. Er trank einen Schluck von seinem kochend heißen Tee, während die Elfen schweigend abwarteten. Sie saßen am Lagerfeuer, und um sie herum lagen überall Draega, bis auf drei, die das Lager bewachten. Schließlich sagte Dalavar: »Ich weiß nichts über diesen grünen Stein.«
    Perin und Biren seufzten gemeinsam, und Arin senkte niedergeschlagen den Blick.
    Der Wolfmagier drehte die Hände, sodass die Innenseiten nach oben zeigten. »Es ist lange her, seit ich diesen Wald verlassen habe… lange her, seit ich mit meinesgleichen gesprochen habe. Doch dies kann ich sagen: Wenn es unter uns welche gibt, die von diesem grünen Stein wissen, werdet Ihr sie in der Magierfeste im Schwarzen Berg finden.«
    Silberblatt neigte den Kopf. »Nicht auf Rwn?«
    Dalavar schnalzte mit der Zunge. »Ah, ja. Auch auf Rwn. Das ist ein Ort des Wissens, denn dort ist die Akademie, und die Bibliotheken sind sehr umfangreich.«
    »Bibliotheken?«, fragte Arin.
    »Ja. In der Akademie der Magier in der Stadt Kairn an der Westküste von Rwn.«
    »Hmm«, sann Arin. »Ich wollte, wir hätten nach Rwn reisen können.«
    »Die Blockade«, knurrte Ruar.
    »Kha über alle Kistani!«, fauchte Rissa.
    Dalavar hob eine Augenbraue. »Blockade?«
    Ruar nickte. »Piraten blockieren die Meerenge, die Straße von Kistan.«
    Dalavar seufzte. »Also streiten die Menschen immer noch.«
    Ruar nickte wieder, und Silberblatt fügte hinzu: »So schlimm die Menschen auch sind, die Spaunen sind schlimmer. Für die Menschen besteht immerhin noch Hoffnung, aber für die Rûpt … Lasst mich von ihrer jüngsten Missetat erzählen.«
    »Missetat?«
    »Ja: das Fällen der neun Bäume.«
    Sie verbrachten eine Woche mit Dalavar, dessen Hütte auf einer Lichtung in der Mitte des Waldes stand. Sie ruhten sich aus, denn sie waren weit gereist, ohne längere Pausen einzulegen, und die Pferde und Maultiere brauchten Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Außerdem füllten sie ihren Proviant aus

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