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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Jahreszeitenwechsels.
    Sie zogen ihre besten Gewänder an und stellten sich auf, wie es Brauch war, die Darai mit dem Gesicht nach Norden, die Alori nach Süden gewandt, und dann begannen sie ein Ritual, das weit in die Vergangenheit zurückreichte. Umgeben von Mondlicht und Melodie schritten die Elfen einher und sangen, und ihre Herzen waren voller Freude.
    Ihre Schrittfolge war nicht zufällig oder wahllos, sondern folgte einem ganz bestimmten Muster, einem ganz bestimmten Zweck, doch welcher Zweck das war, wissen nur die Elfen zu sagen.
    Durch das uralte Ritual ein wenig getröstet, schaute Arin zum sternenhellen Himmel – der Mond war mittlerweile unter den Westhorizont gesunken und im Zeitraum des arkanen Rituals über ein Viertel des Firmaments gewandert. Seine Bewegung erinnerte sie lediglich daran, dass die Zeit unaufhaltsam verstrich.
    Am Abend des sechzehnten Oktobertages sichteten sie den Skög, einen uralten Wald im Norden Aralans. In diesen Wald hatte der Herbst bereits vollständig Einzug gehalten, denn die Blätter waren alle golden und schimmerten in dem frischen Wind, der vom entfernten Grimmwall hereinwehte. Dieser Wind brachte bereits einen Anflug des bevorstehenden Winters mit, und der zotteligen Wolle nach zu urteilen, die den Pferden und Maultieren bereits wuchs, würde es ein grimmig kalter Winter werden.
    Arin und ihre Gefährten ritten beinahe acht Tage am Waldrand entlang, in denen die goldenen Blätter rot wurden und die Nächte kälter, aber schließlich erreichten sie die Ausläufer des Darda Vrka.
    Von Rissa geführt, hatten sie endlich den Wolfswald erreicht, und irgendwo darin hofften sie den Magier Dalavar zu finden.

17. Kapitel
     
    Im Norden durch den hohen Grimmwall begrenzt, im Osten durch den rasch fließenden Fluss Wolf, im Süden durch die hügelige Prärie Aralans und im Westen durch ein Stück offene Steppe, das bis zu den Khalischen Sümpfen reicht, liegen zwei riesige Waldgebiete, der Skög und Darda Vrka, die sich gemeinsam vierhundert Meilen in Ost-West-Richtung und zweihundertfünfzig Meilen in Nord-Süd-Richtung erstrecken.
    Es heißt, der Skög sei der älteste Wald in Mithgar, und vielleicht stimmt das, denn auch bei den Elfen wird dies gesagt. Sie nennen ihn nicht einmal Darda, sondern nur Skög. Doch da der Skög mit Darda Vrka verbunden ist, kann man das Alter der beiden nur schwer auseinander halten.
    Doch von den beiden ist es Darda Vrka, der Wolfswald, den die Barden in ihren Liedern besingen, Lieder, die einen mit Sehnsucht nach den Zeiten der Legende erfüllen und allen Zuhörern ein Leuchten in die Augen treten lassen. Es sind Lieder vom Wolfswald, wo früher und vielleicht auch heute noch Bestien aus alten Zeiten wohnten: Hochadler, Weißhirsche, Einhörner, Bären, die einmal Menschen waren, und viele, viele dieser mystischen Kreaturen mehr… Beherrscht wird der Wald von den großen Silberwölfen – den Draega von Adonar – oder vielleicht auch von dem Magier, von dem manche behaupten, er wohne darin. Es ist der Wolfswald, den die Barden verewigt haben: ein großer Wald, ein alter Wald, ein verzauberter Wald, ein bewachter Wald, der von allen gemieden wird, die Dunkelheit im Herzen tragen.
    Aber die Barden singen niemals Lieder und erzählen auch keine Geschichten über den alten, ehrwürdigen Skög, noch erwähnen sie, wer oder was tief in den Schatten darin wohnt.

18. Kapitel
     
    Rissa ritt durch einen rasch fließenden Bach und in das Gold und Rot der Bäume hinein. Arin und die anderen folgten ihr, und in den nächsten beiden Tagen schlugen sie auf der Suche nach dem Herz Darda Vrkas eine nordöstliche Richtung ein und legten insgesamt vierzig Meilen zurück. In dieser Zeit hatten sie noch kein erdgebundenes Anzeichen dafür entdecken können, dass hier ein Magier lebte, obwohl seit eben diesen zwei Tagen ein schneeweißer Falke hoch oben am Himmel kreiste, und zwar immer über ihnen.
    »Dalavars Augen, kann ich mir vorstellen«, sagte Biren, als er ihn zum ersten Mal sah.
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte Perin, indem er die Augen mit der Hand abschirmte und nach oben schaute.
    »Er stößt nie zur Erde herab«, erwiderte Biren. »Außerdem, wann hast du je so einen Vogel gesehen? Weiß wie frisch gefallener Schnee. Falken sehen nicht so aus, außer Geierfalken.«
    »Vielleicht ist es ein Geierfalke.«
    »Ich glaube nicht, Bruder. Dafür ist er zu klein, und wir sind hier zu weit im Süden. Außerdem, wenn es ein Geierfalke wäre, dann wäre

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