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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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der Städter, denn wiewohl ab und zu ein Barde durch die Stadt kam, war doch allgemein bekannt, dass elfische Lieder und elfische Sänger die besten waren. So dauerte es nicht lange, bis die Taverne brechend voll war, nachdem sich die Neuigkeit herumgesprochen hatte: »Elfen, richtige Elfen, singen in der Gans!«
    Am folgenden Tag überquerten die Elfen die Steinbrücke über den Eisenwasser, und dabei winkten ihnen zwei Männer auf einem großen, primitiven Floß aus mit Seilen zusammengebundenen Holzpflöcken fröhlich zu, die flussabwärts trieben, möglicherweise Holzhändler aus Dael, die ihre Ware nach Rhondor verschifften.
    Die Elfen wollten der Überlandstraße nach Osten bis nach Vorlo an der Grenze zu Aralan folgen, deshalb ließen sie die Ausläufer des Rimmen-Gebirges zu ihrer Linken liegen. Sie ritten bei Tag und übernachteten in den Scheunen kleiner Bauern, in Gasthäusern am Wegesrand oder unter freiem Himmel. Am neunten Tag, nachdem sie Brückenstadt verlassen hatten, ritten sie eine lange Steigung zu einer niedrigen Hügelkette empor, und am Nachmittag des nächsten Tages überquerten sie die Kuppe der Hügelkette, welche das Rimmen-Gebirge im Norden mit dem Skarpalgebirge im Süden verband. Sie befanden sich mittlerweile in Garia und zogen über die weiten Prärien dieses Landes. Es war der zwanzigste Augusttag, und bis Darda Vrka waren es noch gut achtzehnhundert Meilen.
    Sie folgten weiter der Überlandstraße, die jetzt parallel zum Skarpal-Gebirge im Süden verlief. Unterwegs sahen sie immer mehr Anzeichen für das nahende Ende des Sommers, da überall die Bauern auf ihren Feldern die Kornernte einbrachten und Schäfer mit Hunden das Vieh von den Bergweiden in die Täler trieben. Diese Anzeichen für das Verstreichen der Jahreszeiten machten Arin nervös, denn sie hatte ihre Vision am ersten Julitag gehabt, und nun war schon beinah September. Sie ärgerte sich über ihre Reisegeschwindigkeit, aber sie konnten nicht schneller reiten, weil sie Pferde und Maultiere schonen mussten. So ritten sie an frisch abgeernteten Feldern und Äckern mit reifem Getreide vorbei, und dabei fragte sich Arin ständig, ob sich das furchtbare Verhängnis bereits näherte und wohl über sie hereinbrechen würde, bevor sie etwas tun konnte, um es abzuwenden, falls es sich denn überhaupt abwenden ließ. Langsam ließen sie Meile um Meile hinter sich, während sie über das Antlitz der Welt wanderten.
    Spät am Abend des dreizehnten Septembertages trafen sie schließlich in Vorlo ein, einer Stadt am Westufer des Flusses Venn. Am anderen Ufer begann das Gefilde von Aralan.
    Sie verbrachten die Nacht und auch noch den nächsten Tag und die darauf folgende Nacht in dieser Grenzstadt, da sie sich wie in Brückenstadt, das nun achthundertfünfzig Meilen und vierunddreißig Tage hinter ihnen lag, ausruhten und ihren dezimierten Proviant auffrischten. Sie hatten jeden Tag vierundzwanzig Meilen zurückgelegt, und weitere tausend Meilen lagen bis Darda Vrka noch vor ihnen. Arin seufzte. Mittlerweile wären wir längst in Rwn angekommen, wäre die Blockade der verwünschten Kistani-Piraten nicht.
    Am folgenden Morgen führten sie ihre Tiere zur Fähre über den Venn und setzten nach Aralan über. Sie folgten der Überlandstraße etwa eine Meile, bogen dann nach links in nordöstlicher Richtung ab und ritten parallel zum Venn weiter, dessen Quellflüsse im weit entfernten Grimmwall entsprangen. Auf ihrem Weg zum Venn fließt eine Vielzahl von Strömen aus großen Höhen herab, die sich alle in den riesigen Khalischen Sümpfen vereinen, wo die Wassermassen nur noch träge nach Süden fließen, um letzten Endes im Kleinen Sumpf zu müden, woraus dann der Venn entspringt. Dieser Wasserstraße folgten die Elfen, zumindest einige Tage, denn sie waren weder zu den Sümpfen noch zum Grimmwall unterwegs, sondern zum Wolfswald.
    Gut zwei Wochen behielten sie das Venntal im Blick, in dem die Blätter der Bäume ganz allmählich ihre Farbe veränderten. Danach entfernten sie sich immer mehr vom Fluss, bis das Tal auf ihrem Weg ins Kernland Aralans ihren Blicken vollkommen entschwunden war, während Rissa sie immer noch in nordöstlicher Richtung nach Darda Vrka führte.
    In diese zwei Wochen fiel auch der Herbstanfang, und am Abend dieses Tages, an dem Tag und Nacht genau gleich lang sind, feierten die Dylvana und Silberblatt im Licht eines hellen, zu drei viertel vollen Mondes mit großem Ernst das elfische Ritual des Erntedanks und des

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