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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Silberblatt. »Das kannst du nicht.«
    »Nicht?«
    »Vergiss den Wortlaut der Vision nicht, Chier: ›Diese nimm mit, nicht mehr, nicht weniger, sonst wird es dir nicht gelingen, die Jadeseele zu finden.‹ Weder du noch ich noch sonst jemand hier außer Aiko darf Dara Arin begleiten.«
    »Kha!«, knirschte Rissa. »Das Rätsel.«
    »Trotzdem müssen Aiko und ich immer noch den Weg zu diesem Dorf namens Dunkelwasser in Erfahrung bringen«, sagte Arin.
    Rissa wandte sich an die Magierin Lysanne, die neben ihr ging. »Habt Ihr eine Karte, die groß genug ist, um uns den Weg zu zeigen?«
    Lysanne lächelte und sagte: »Folgt mir.« Sie führte sie durch Korridore und aufwärts, und sie erklommen Treppe um Treppe im Schwarzen Berg. Schließlich gelangten sie in eine kreisförmige Kammer, in deren Mitte sich eine große Kugel befand, die sich auf einer schrägen Achse drehte. Ein schmaler Holzsteg führte zu einem robusten Gitterwerk, das den Globus umgab, und an einer Wand der Kammer hing eine Laterne in einem Gehäuse, das an einer Schiene befestigt war, welche mit Tagen und Jahreszeiten markiert war und sich rings um den Raum zog.
    »Da ist Eure Karte von Mithgar«, sagte Lysanne, indem sie auf den Globus zeigte. »Und die Laterne ist die Sonne. Den Mond haben wir noch nicht hinzugefügt, werden es aber eines Tages tun.«
    Aiko, die in all den Monaten, in denen sie den Magiern als Kriegerin gedient hatte, diesen Raum noch kein einziges Mal betreten hatte, hob eine Augenbraue. »Das ist Mithgar?«
    Lysanne nickte.
    »Aber das ist eine Kugel!«, protestierte die Ryodoterin.
    Wiederum nickte Lysanne lächelnd.
    Rissa betrat den Steg und ging zum Globus. Sie kletterte das Gitter empor und schritt über den Globus hinweg. Sie betrachtete eingehend die bemalte Oberfläche, und schließlich rief sie Arin zu: »Hier, Dara, hier ist die Stelle, wo Mørkfjord liegt, und hier drüben sind die Grauen Berge und der Schwarze Berg.«
    Arin gesellte sich ebenso wie die anderen zu ihr, und sie überlegten lange, welchen Weg Arin nehmen würde. Der Weg nach Norden durch die Grauen Berge und dann nach Westen bis Fjordland war der kürzeste, führte aber auch größtenteils durch das Unbehütete Land, das kaum besiedelt war. Außerdem würde der Winter auf der Nordseite der Berge viel zu grimmig sein. Einem alten Handelsweg die Südflanke des Grimmwalls entlang nach Westen zu folgen, schien die bessere Wahl zu sein – zumindest gab es unterwegs Dörfer –, obwohl bis Kaagor im Norden des Silberwalds keine Pässe durch dieses grimmige Gebirge führten. Dort gab es einen Übergang von Aven im Süden zu den Steppen Jords im Norden. Am Ende war dies der Weg, den sie zu nehmen beschlossen, und Rissa rief nach Feder und Pergament, um eine Karte zu zeichnen.
    Während Rissa ihre Route skizzierte, kletterten die anderen auf dem Gitter herum und betrachteten die Karte der ganzen Welt. Aiko fragte: »Diese kleinen Funken darin – was sollen sie darstellen?«
    »Die bekannten Wohnorte von Magiern«, erwiderte Lysanne.
    »Und die dunklen Funken? Meine Tigerin murmelt etwas von Gefahr.«
    »Ja«, erwiderte Lysanne. »Auch sie sind Magier, obwohl ich wollte, sie wären keine. Eure Tigerin hat Recht. Eine Schande sind sie, Abtrünnige, und sie sind in Finsternis gehüllt. Einige wenige waren unter den Magiern, die den Stein benutzen wollten, um die Drachen zu beherrschen, und den Eid nicht geschworen haben. Andere sind schlicht böse. Schwarzmagier nennen wir sie – Durlok, Modru, Vegar, Belchar und noch mehr.« Lysanne verstummte und wollte dazu nicht mehr sagen.
    Auf dem Rückweg zu ihren Quartieren wandte Arin sich an Lysanne und sagte: »Ich habe eine Frage zu den Visionen von Sehern, Zauberin Lysanne.«
    »Ich werde Euch sagen, was ich weiß, obwohl Euch vielleicht jemand mehr sagen könnte, der in dieser Kunst bewandert ist. Wenn ich es recht bedenke, warum bitten wir nicht Seher Zelanj, uns bei einem Tee Gesellschaft zu leisten? Er kann Eure Fragen ganz sicher besser beantworten als ich.«
     
    Sie saßen beim Nachmittagstee und aßen mit Honig bestrichenes Brot, während sie das dunkle Gebräu tranken. Zelanj sah uralt aus, als er auf einen Stock gestützt in die Kammer humpelte. Er war weißhaarig und runzlig und hatte hellblaue Augen. Seine Haut war vom Alter durchsichtig, wo sie nicht leberfleckig war. »Heh«, murmelte er, als er sich setzte. »Es war ein langer Spaziergang, der mir viel abverlangt hat. Ich muss vielleicht bald hier im

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