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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Du willst mich benutzen, so, wie ich täglich meine Wäsche wechsle. Gedankenlos. Was ich fühle oder denke, ist dir egal, dir geht es nur um dich, um die Befriedigung deines Körpers!«
    »Und das ist verwerflich?«, wollte er wütend wissen.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn du es mit jemandem treibst, der genauso gleichgültig, gefühlskalt, egoistisch und narzisstisch ist wie du!«
    »Und du bist spröde, eingebildet, überheblich und eine Mimose!«, schnauzte er zurück. »Ich weiß nicht, was Rian an dir findet, aber ich kann dich nicht ausstehen, und wenn ich mir noch so viel Mühe gebe!«
    »Schön!« Sie nickte heftig. »Da sind wir wenigstens einmal einer Meinung. Wir passen beide nicht zusammen und werden nie Freunde sein!«
    Er hob die Hände. »Nein, das werden wir nicht, und du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich jemals wieder anfassen werde. Und wenn man mir das Königreich Eradu böte: nie wieder, nicht mal mit der Kohlenzange!«
    David wandte sich ab und kehrte zur Straße zurück. »Denkst du, ich brauch dich, um mein Vergnügen zu bekommen?«
    »Du bist auch besser im Runterziehen als im Anmachen!«, giftete sie. »Ich mag vielleicht ein bisschen ausgehungert sein, aber so verzweifelt, ausgerechnet mit dir ins Bett zu gehen, bin ich noch lange nicht!«
    David machte große Schritte, aber Nadja war schneller voraus. Trotzdem holte er sie ein. Sie hielten Distanz zueinander, der eine am linken, die andere am rechten Rand des Bürgersteigs, und stapften jeder für sich dahin.
    Dennoch blieben sie fast gleichauf. Mit verkniffenen Gesichtern, ohne den anderen anzusehen, legten sie schweigend den Weg zurück.

15 Die Warnung
    Am Eingang der Elfenwohnung stürzte ihnen Pirx entgegen. Der Pixie sah zerzaust aus, die Mütze saß schief auf seinem Kopf, und er wirkte aufgelöst.
    »Schnell!«, piepste er mit allen Anzeichen von Verzweiflung. »Die haben sich Rian geschnappt und sind mit ihr um die Ecke! Und ich kann Grog nicht finden, ist er bei euch?«
    »Nein«, sagte Nadja alarmiert. »Ich dachte, er wäre mit euch …«
    »Wer hat Rian?«, unterbrach David. Auf einmal hielt der Elf ein leicht gekrümmtes Messer in der Hand, dessen Schneide im Licht der Straßenlaterne blitzte.
    Fast schon ein kleines Schwert
, dachte Nadja erschrocken. Wo hatte er das die ganze Zeit gehabt?
    »Zwei irre Wichte«, plärrte Pirx, »und ein großer, ganz gruseliger Typ ohne Gesicht …«
    David packte Pirx, hob ihn hoch und rannte los. »Zeig mir, wo!« Über die Schulter rief er zurück: »Nadja, warte hier!«
    Den Teufel werd’ ich tun
, dachte sie.
Rian im Stich lassen!
Sie folgte David, der gerade um eine Ecke sauste. Erstaunlich, wo er sich sonst so lethargisch und träge bewegte, wie flink er auf einmal sein konnte.
    »Warum konnte ich das nicht spüren, Pirx?«, rief David vor ihr.
    »Vielleicht warst du zu beschäftigt?«, gab der Igel ganz ohne Ironie zurück. Er war viel zu aufgeregt und besorgt und meinte es ernst.
    »Verdammt!«, zischte der Prinz.
    Nadja holte auf. »Ja, verdammt«, gab sie zurück. »Das ist nur unsere Schuld, weil wir Rian allein gelassen haben! Wenn ihr was passiert, werde ich mir das niemals verzeihen. Und dir erst recht nicht!«
    »Mach mir später Vorwürfe«, knurrte er. »Aber erklär mir eins: Warum tust du nie das, was man dir sagt?«
    »Heb dir das auch für später auf«, gab sie wütend zurück.
    Dann zischelte Pirx: »Psssst«, und sie verharrten vor einer Gasse. Ringsum lag alles in tiefem Schlummer, sämtliche Fenster waren dunkel. Nur vereinzelt verstreuten Laternen ein müdes Licht, und an einer Mülltonne stritten Katzen und Ratten um Küchenabfälle in einer heftigen Jagd.
    Nadja hörte Stimmen aus dem schmalen Durchlass an der Ecke. Eine davon jagte ihr einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter, und sie konnte nicht verhindern, dass ihre Zähne klapperten. Es war eine kühle Oktobernacht, aber
diese
Kälte war nicht natürlich. Hart und trocken, sie drang sofort tief ins Mark.
    Davids Gesicht war verkniffen und hoch konzentriert. Er betrat die Gasse mit halb erhobenem Messer, und Nadja spähte um die Ecke.
    Dort lag Rian, sie sah übel zugerichtet aus, soweit Nadja das von ihrem Standort aus erkennen konnte. Offensichtlich hatte die Elfe das Bewusstsein verloren, aber sie lebte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich. Neben ihr saß das groteske winzige Wesen aus der Klinik, was Nadja kaum verwunderte. Mit dabei war zudem ein spitzohriges, dünnes

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