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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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hätte sie einen Kampf um Leben und Tod verloren. Immerhin waren sie allesamt noch am Leben. Das Ganze erschien ihr nun völlig absurd, und auf eine perverse Weise genoss sie es. »Er wird jeden von uns umbringen, oder?«
    »Ja.« David lachte humorlos. »Aber das macht nichts. Sterben müssen wir sowieso.«
    Nadja stellte sich eine halbe Stunde unter die Dusche. Sie wusch alles ab, die Kälte aus den Knochen, die Angst und den Schrecken. Die Angst war ohnehin dabei, durch den enormen Adrenalinausstoß in Euphorie umzuschlagen.
    Sie hatte es gewagt, einen übermächtigen Gegner anzugreifen, und überlebt. Rian hatte auch überlebt und der kleine Pirx und David … David war auf einmal ein ganz anderer gewesen. Ein Mann, der handelte und sich für andere einsetzte. Sie waren alle füreinander eingestanden, ohne nachzudenken oder Rücksicht auf sich selbst zu nehmen, egal ob Menschen oder Elfen.
    Alles in allem hatte der Vorfall eine Menge offenbart und Nadja bewiesen, dass sie nicht mehr das ängstliche Kind war, das unfähig war, sich zu wehren. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen, und Morddrohungen hatte sie schon früher bekommen. Das Einzige, was sie nach wie vor erschauern ließ, war der grässliche Mann ohne Schatten, der sie schon das Gruseln gelehrt hatte, als sie die Modelagentur beobachteten. Sie hatte ihn an seiner Größe und Haltung wiedererkannt, als sie in der Gasse zusammengetroffen waren. Jahrmillionen schien das jetzt her zu sein.
    Aber damit würde sie lernen zu leben; schließlich war diese Bedrohung nichts Neues. Sie war die ganze Zeit schon da gewesen, doch jetzt hatte sie ein Gesicht bekommen. Eigentlich war das nun ein Vorteil, denn sie waren jetzt vorbereitet und gewappnet. Der Feind hatte sich offenbart und konnte eingeschätzt werden.
    Wir
. Tatsächlich … Das konnte nun nicht mehr verleugnet werden. Sie
waren
Freunde. Nadja war nun nicht mehr »ich und ein bisschen Robert«, sondern die Elfenzwillinge, die zwei Kobolde und die zwei Menschen gehörten nun zusammen, waren durch Schicksal aneinander gebunden. Nadja konnte die Verantwortung nicht mehr von sich schieben, und sie wollte es auch nicht. Die Entscheidung war gefallen: Sie würde den Elfen bei ihrer Suche helfen, ihrer Quest nach dem Quell der Unsterblichkeit.
    Als Nadja im Bett lag, konnte sie trotz ihrer Müdigkeit nicht einschlafen. Sie hatte die Vorhänge dicht zugezogen, denn draußen wurde es allmählich Tag. Sie würde dennoch schlafen, solange sie wollte. Falls sie irgendwann mal dazu kam.
    Ihre Gedanken zogen immer engere Kreise, in deren Zentrum das Wort
David
stand.
    Aber nein. Sie sollte jetzt schlafen.
    Dieser Mistkerl. Warum hatte er das getan? Tagelang hatten sie nur gestritten. Plötzlich verhielt er sich wie ein Freund, um dann über sie herzufallen und sie fast verrückt zu machen, und nun … diese Fürsorge? Warum tat er ihr dieses ständige Wechselbad der Gefühle an?
    Wieso ging er ihr nicht aus dem Kopf? Er war ein Elf, ein Wesen aus einer fremden Welt, dessen Gefühle nahezu ausschließlich auf sich selbst konzentriert waren. Er hatte ganz andere Ziele und Vorstellungen als sie, und es gab keine Berührungspunkte.
    Bis auf den, als er dich
berührt
hat

    Unruhig wälzte Nadja sich hin und her. Sie verstrickte sich immer mehr in die Erinnerung an den Abend, bevor der Schrecken begonnen hatte. Bis … ja, bis zu der Gasse, und da seufzte sie und fühlte, wie ihr Körper erwachte. Sie berührte ihren Arm und fühlte immer noch das Kribbeln.
    Und Davids Hände brannten wieder auf ihrer Haut, und sie spürte seine weichen Lippen, seine fordernde Zunge. Sie zitterte vor Erregung, ihr war heiß, und sie vermochte es nicht, die Bilder und Empfindungen abzustreifen.
    Mach dir nichts vor
, dachte sie im Zwiegespräch mit sich selbst.
Du hast ihn nur deswegen zurückgewiesen, weil du Angst hattest, dich an ihn zu verlieren. An einen Frauenhelden, der jede rumkriegt, dem sie alle zu Füßen liegen, was du am meisten verachtest. Doch er hat Saiten in dir zum Klingen gebracht, die du nicht für erreichbar gehalten hättest, was du aus der Literatur kennst und nur für romantischen Mumpitz eingeschätzt hast
.
    Sie merkte, dass etwas über ihre Wange lief, und wischte hektisch darüber. Erschrocken fühlte sie Feuchtigkeit.
Weine ich etwa? Aber warum? Das ist zu idiotisch. Lächerlich. Wegen so einem … Nein. Ich habe meinen Stolz, und ich werde ihn mir bewahren, genauso wie meine Unabhängigkeit. Ich bin keine

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