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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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verschränkten Armen an den Türrahmen. »Ich mache mir Sorgen um dich«, sagte der Fotograf.
    »Das brauchst du nicht«, entgegnete sie, während sie nach einem geeigneten Stift suchte. »Ist nicht das erste Mal, dass ich in eine Prügelei geraten bin, und auch nicht meine erste Morddrohung.«
    »Das meine ich doch gar nicht.«
    Sie sah zu ihm hinüber. »Was dann?«
    »David und du.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ihr streitet nicht mehr. Was ist zwischen euch vorgefallen, bevor ihr in den Schlamassel geraten seid?« Er sprach leise, aber die anderen konnten sie auf die Distanz ohnehin nicht hören.
    »Nichts«, antwortete sie nervös.
    »
Nadja

    »Also gut. Er hat mich geküsst, okay? Und ich habe ihm eine geknallt. Fertig. Die kürzeste Liebesbeziehung meines Lebens. Oh, richtig, es war ja
gar
keine – Elfen können nicht lieben.«
    »Aber du schon«, sagte er ruhig.
    Sie warf die Haare zurück. »Richtig. Ich schon. Aber ich werde es mir ausreden. Dazu brauche ich nur ein paar Tage. Und jetzt will ich nicht weiter darüber reden.«
    Ihre Unterlippe zitterte, als sie das sagte. Wütend fragte sie sich, warum ausgerechnet ihr das passieren musste. Seit Jahren hatte sie sich erfolgreich gegen alles verteidigt, was ihr zu nahe zu kommen drohte. Sie hatte wunderbar damit gelebt, ohne Schmerz und Konflikt. Frei und unbeschwert und glücklich. Und nun war sie in eine aussichtslose Sache geraten, die ihr das Herz brechen würde, ohne dass David es überhaupt bemerkte, weil er solche Gefühle und Beziehungen nicht kannte. Weil er nie so empfinden würde wie sie – denn er war nicht dazu fähig.
    Sie durfte ihm allerdings keinen Vorwurf machen, denn es war allein ihre Schuld. Sie hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen, von vornherein. Keine freundschaftliche Unterhaltung an der Bar, kein Tanz, kein Schlendern Seite an Seite, fern von den anderen. Sie hatte die »Titanic« sehenden Auges in die Katastrophe gesteuert und den Eisberg gerammt.
    Schon erwartete sie, dass Robert sie in die Arme nehmen würde. Aber der alte Freund rührte sich nicht. Wahrscheinlich wusste er, dass sie dann die Fassung verlieren und in Tränen ausbrechen würde. Aber so etwas brauchten sie jetzt nicht; für Herzschmerz war jetzt nicht der richtige Augenblick. Rians Wohlergehen ging vor, sie musste geheilt werden.
    Nadja raffte einen Stapel Blätter zusammen und hielt sie Robert hin. »Ich bin fertig. Schau es dir bitte an und sag mir ehrlich, was du davon hältst. Und überleg dir, falls du kein Kaminfeuer damit anzünden willst, wie du deine Bilderstrecke dazu gestaltest.«
    »Soll ich nicht mitkommen?«
    »Lass es mich allein durchstehen, bitte – und halt hier die Stellung.«
    »Es gibt da noch etwas, das du wissen musst, wenn ihr zurückkommt«, sagte Robert. Nadja war schon im Gehen und hörte nur noch mit halbem Ohr hin. »Ich glaube, ich habe den Quell gefunden.«
    »Ja, wir reden nachher«, sagte sie, ohne den Sinn seiner Worte zu begreifen.
    Die zusammengewürfelte Gruppe bot ein Bild des Jammers, als sie den Louvre erreichte. Zum ersten Mal hatten die Zwillinge für eine Fahrt mit der Metro bezahlt, weil ihre Kraft nicht einmal mehr ausreichte, um Sperren oder Schlösser zu öffnen. Zudem regnete es zu allem Überfluss, und sie hatten keine Schirme dabei.
    Allerdings waren kaum Leute auf den Straßen unterwegs. Der Louvre bereitete sich auf den Winter vor, die zusätzlichen Kassenhäuschen waren abgebaut, und der an einer Seite zu den Tuilerien offene Innenhof war verlassen. Nur die Pyramide leuchtete im hellen Licht und verbreitete einen tröstlichen Schein.
    Pirx führte sie der Achse entlang, unter der die Linie verlief. Auch die Zwillinge spürten sie, doch sie vermittelte ihnen keine Kraft.
    Die Pyramide war nicht mehr fern.
    Plötzlich fiel der kleine Igel hin. Der Grogoch stieß einen entsetzten Ruf aus. »Pirx! Du bist sichtbar geworden!« Er watschelte aufgeregt zu dem Pixie und strauchelte dann ebenfalls. »O nein …«, jammerte er. »Ich ebenfalls …«
    Nadja, die Rian auf ihrer Seite stützte, hielt an. »Wartet, da stimmt etwas nicht.«
    David schwankte leicht. »Was meinst du?«
    »Wenn Pirx und Grog gegen ihren Willen sichtbar werden, könnt ihr nicht weiter.«
    »Aber wir müssen. Das hängt vielleicht mit dem Knotenpunkt zusammen. Er ist eine sehr mächtige Quelle, wahrscheinlich liegt es daran.«
    Widerstrebend gab Nadja nach. In ihrem Kopf schrillten allerdings sämtliche Alarmglocken.
    »Wir sind fast

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