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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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dem die spitzen kleinen Zähne ragten, starrte er zu dem Riesen auf.
    »Ich warte«, sagte Fanmór streng.
    »Ich … ich … Es erschien mir einleuchtend …«, stotterte Pirx. »Es fiel mir einfach so ein …«
    »Ein Pixie deines Alters kann solche Dinge nicht wissen«, widersprach der Riese. »Schon gar nicht
einfach so
. Ich nehme daher an, dass du dich unerlaubt vom Hof entfernt hast. Du warst in der Menschenwelt!« Die letzten Worte donnerte er geradezu, und Pirx rollte sich augenblicklich zu einer Kugel zusammen.
    Dafydd starrte den stacheligen Ball an. »Der darf in die Menschenwelt und ich nicht?«, beschwerte er sich.
    Auch Rhiannon öffnete empört den Mund. Eine Handbewegung ihres Vaters reichte, um die Lippen augenblicklich wieder zu schließen.
    »Seid froh, dass ihr nicht derart ungehorsam gewesen seid!« Fanmór wandte sich an den Grogoch.
    Dieser wünschte sich, er könnte sich unsichtbar machen. Ihm fiel ein, dass er das eigentlich sogar konnte, wie die meisten Elfen. Aber in der Gegenwart des Riesen verblasste jeder Elfenzauber. Und selbst wenn es möglich gewesen wäre … diese kohleglimmenden Augen konnten alles durchdringen. Es gab in ganz Earrach keinen Mächtigeren als Fanmór. Vielleicht sogar in der ganzen Elfenwelt.
    »Wie konntest du das zulassen?«, fragte Fanmór.
    »Ich wusste es nicht, Gebieter«, gestand der Grogoch. »Pirx ist nicht ständig bei mir. Gewiss, er ist verspielt und lebhaft, aber ich hätte nie angenommen, dass er es wagen würde …«
    Selbstverständlich hatte der Grogoch dem kleinen Pixie von der Menschenwelt erzählt, in der er sich zu früheren Zeiten öfter aufgehalten hatte. Der alte Kobold brauchte aufgrund seines Alters und seiner Stellung bei Hofe keine Reisegenehmigung, aber er hatte Pirx eingeschärft, keine Dummheiten zu machen. Ein junger Pixie ohne Status durfte nicht in die Menschenwelt und dort Streiche spielen; Fanmór achtete streng darauf.
    Für ganz Earrach galt seit dem letzten Krieg das strikte Gebot, dass die beiden Welten voneinander getrennt bleiben mussten. Die Menschen durften von den Elfen nicht belästigt werden und noch weniger durch sie zu Schaden kommen.
    Zu Zeiten von Königin Gwynbaen waren diese Regelungen im Reich der Crain nicht so streng gewesen. Das hatte sich geändert, seit aus der Weißen Frau die dunkle Königin Bandorchu geworden war, seit diese einen Eroberungskrieg gegen ganz Earrach geführt und verloren hatte.
    Fanmór hatte sie verurteilt und ins Schattenland verbannt, dann hatte er den Thron der Sidhe Crain an sich genommen. Seitdem hatte sich viel gewandelt. Manch einer hoffte daher darauf, dass Dafydd oder Rhiannon eines Tages den Thron der Crain übernehmen durften. Wobei … diese Hoffnung inzwischen wie alles andere vermutlich hinfällig war.
    Fanmór packte die stachlige Kugel, und gegen seinen Willen musste Pirx sich öffnen. Eingeschüchtert hockte er auf der großen Hand. »Ich hab’ gar nichts angestellt«, piepste er. »Ich wollte es nur mal sehen … und ich war immer unsichtbar und hab keine Spuren hinterlassen …«
    »Ich dulde keinen Ungehorsam«, sagte Fanmór. »Das gilt auch für dich, Kobold. Ich bin sehr enttäuscht von dir. Mit solchen Dingen sollte ich gar nicht erst behelligt werden. Ich habe anderes zu tun, als mich um unartige Kinder zu kümmern.«
    »Ja, das wissen wir nur zu gut«, zischelte Dafydd leise, und Rhiannon stieß ihn in die Seite.
    »Ich kann über das unerlaubte Sprechen hinwegsehen, nicht aber über diesen Regelbruch.«
    »Wir erwarten demütig Eure Strafe, Gebieter«, sagte der Grogoch und warf sich zu Boden.
    Rhiannon stellte sich aufrecht neben ihn. »Ich möchte gern für sie einstehen«, sagte sie mutig. »Die beiden sind unsere Freunde. Die einzigen, denen wir vertrauen können, offen gestanden, denn die meisten Hofschranzen sind nur deshalb freundlich zu uns, weil Ihr unser Vater seid.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Fanmór langsam.
    »Das soll heißen, sie halten uns nicht für Crain«, antwortete die Prinzessin und erhielt diesmal einen warnenden Knuff von ihrem Bruder.
    »Warum willst du deine Schwester zum Schweigen bringen?«, wandte Fanmór sich an ihn.
    »Weil Ihr das nicht hören wollt, Vater. Ihr habt es nie hören wollen.« Dafydds Stimme klang trotzig.
    »Dann erklärt es mir jetzt, und ich werde zuhören.«
    Die Zwillinge sahen sich an. Dann fuhr Rhiannon fort: »Es gibt Stimmen, die uns auf dem Thron der Sidhe Crain sehen wollen. Aber es gibt

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