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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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… wie eine von uns«, platzte der Pixie heraus. »Wirklich, das haben wir alle gespürt!«
    Nadja nickte. Das überraschte sie nicht. Und was sie jetzt sagte, erst recht nicht. »Ich glaube, ihr Schöpfer war auch einer von euch.«
    »
War
? Er starb?«
    »Zumindest entschied er sich dafür, als Mensch zu sterben. Wer weiß, was ihn dazu bewogen hat.«
    Pirx ergriff ihre Hand mit seinen Fingerchen und sah treuherzig zu ihr auf. »Du weißt so viel, Nadja. Kannst du uns helfen?«
    »Ich weiß nicht, Pirx«, sagte sie verlegen. »Ich habe an solche Dinge bisher nicht geglaubt.«
    »Aber wir müssen doch dran glauben«, flüsterte der kleine Igel. »Sonst haben wir gar keine Hoffnung mehr …« Zutraulich rieb er seine Schnauze an ihrem Arm.
    Nadja streichelte ihn und stellte überrascht fest, dass seine Stacheln weich und nachgiebig waren. »Du bist ein raffinierter kleiner Kerl.«
    »Der Menschenkram ist schwer zu verstehen«, seufzte Pirx. »David können wir nicht mehr in den Louvre mitnehmen, der rastet immer gleich aus und fordert alle zum Duell. Ich glaube, das liegt daran, dass er entwurzelt ist. Er war dem Baum viel näher als Rian. Die ist immer mit den Vögeln geflogen.«
    »Wir sprechen ein andermal darüber«, versprach Nadja, die allmählich nervös wurde. »Aber jetzt muss ich wirklich arbeiten, Pirx.«
    »Is’ gut. Ich soll nur von Grog fragen, ob er dir ein Glas Wein bringen darf.«
    »Natürlich.«
    Pirx sprang vom Tisch und wieselte hinaus. Nadja sah ihm nachdenklich nach. Was Roberts Vorwürfe betraf, so war ihr eine eigene Entscheidung wohl bereits aus der Hand genommen worden.
    Nadja sah anstrengende Zeiten auf sich zukommen.

13 Zwischenspiel
    Sie verhielten auf dem großen Platz, ganz in der Nähe der Pyramide. Der Himmel war tief bewölkt, an den Rändern zuckten Blitze. Bald würde der Regen niedergehen.
    »Wir müssen uns beeilen«, krächzte eine dünne, heisere Stimme aus dem Nichts.
    »Im Gegenteil«, sagte der Mann ohne Schatten. »Wir warten, bis es regnet. Erst dann wird sich der Platz ausreichend leeren.«
    »Ich hasse Regen!«, erklang eine zweite Fistelstimme. »Wir könnten den Platz doch selbst leeren, das geht ganz schnell!«
    »Ihr haltet euch zurück«, warnte er. »An einem Ort wie diesem darf man kein Aufsehen erregen. Die Menschen sind nicht halb so dumm, wie ihr annehmt.«
    Murrend gaben seine Gehilfen nach. Der Mann ohne Schatten suchte sich seinen Platz auf einer Bank in den Tuilerien. Die letzten Rosen blühten, ein zarter Dufthauch wehte durch die Luft, vermischte sich mit den goldenen Blättern der Birken, die wie ein Vorbote des Regens herabrieselten. Menschen spazierten durch den Garten, fern des städtischen Treibens. Hier drin hatte es niemand eilig.
    Von ferne spitzte der mächtige Obelisk hervor, ein Anblick voller Erinnerungen für ihn. Langsam schälte er eine Orange und entfernte sorgfältig alle weißen Häutchen, bevor er sie teilte und einen Schnitz an seinen Mund unter der Kapuze führte.
    »Guten Tag, Bruder«, erklang die Stimme einer alten Frau. »Stört es Sie, wenn ich mich zu Ihnen setze?«
    »Aber nein, setzen Sie sich nur«, antwortete er mit wohlmodulierter Stimme und wies neben sich. Er trug das einfache braune Gewand und die beige Kordel eines Mönches, das Gesicht unter der Kapuze verborgen.
    »Ich habe gesehen, dass Sie den Obelisken betrachtet haben«, fuhr die alte Dame fort. Sie trug ein beigefarbenes Kleid, einen kurzen Mantel und einen Hut mit Schleier. Die rechte Hand stützte sich auf einen eleganten Damenstock mit silbernem Knauf, der die Form eines Schwanenkopfs hatte. Sie mochte über achtzig Jahre alt sein.
    Der Mann ohne Schatten bot ihr ein Stück Apfelsine an, und sie nahm es nach kurzem Zögern. Schweigend verzehrten sie die saftige Frucht.
    »Der Obelisk liegt auf der Axe historique«, fuhr die alte Dame schließlich fort. »Er ist dreiundzwanzig Meter hoch und wiegt eine viertel Tonne. Ursprünglich stammt er aus Luxor und ist über dreitausend Jahre alt. Er ist voller Inschriften über seinen Erbauer, Ramses II.«
    »Ja«, sagte der Mann ohne Schatten und lächelte im Verborgenen. »Ozymandias. Ich kannte ihn gut.«
    »Sie haben viel über ihn geforscht?«
    »Nein, ich kannte ihn gut.« Sein Blick schweifte zu der Spitze des Obelisken. »Ich kannte sie alle gut …«
    »Wissen Sie, ich komme oft hierher und sehe ihn mir an«, plauderte die alte Dame. »Dann sehe ich, wozu menschlicher Wille fähig ist, und denke mir, dass

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