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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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wäre es das Natürlichste der Welt, Umgang mit Elfen und unsterblichen wandernden Seelen zu haben. Tom hatte bisher kaum Zeit gehabt, sich daran zu gewöhnen, doch er wusste, dass er längst ein Bestandteil dieser Welt war und nicht mehr so tun konnte, als sei er nur ein distanzierter Beobachter mit journalistischem Interesse.
    Wenn er ehrlich war, hatte er sich genau so etwas immer gewünscht. Warum sonst war er mit dem Mystiker Nicholas Abe befreundet gewesen?
    »Dann wissen Sie also, wo Nadja ist?«, fragte er, und sein Herz klopfte bis zum Hals. Das hatte er schon die ganze Zeit wissen wollen, sich aber nicht getraut, ohne Umschweife darauf zu sprechen zu kommen. Das Ehepaar Oreso war bedeutend älter als er, und er konnte ihre ganz besondere, fast Ehrfurcht erweckende Aura spüren. Die musste er erst auf sich wirken lassen.
    Fabio nickte. »Auf Island«, eröffnete er. »Ich habe eine Flugverbindung für heute arrangiert, wir werden deshalb bald aufbrechen.«
    »Dann hatte ich recht!«, rief Tom aus. »Bevor Sie aufgelegt haben, wollte ich Ihnen nämlich sagen, dass unser geheimnisvoller Mister X in seiner Privatmaschine nach Island unterwegs ist! Er heißt Saul Tanner, ist amerikanischer Multi aus New York und in der spirituellen Szene bekannt. Nicholas Abe war mal sein Dozent. Damit wissen wir eindeutig, dass er hinter Nadja her ist, oder?«
    »Und nicht nur er«, brummte Fabio. »Ich schätze, dass die halbe Elfenwelt dorthin unterwegs ist. Nadjas Sohn wird bald geboren, wir können es alle spüren. Deshalb müssen Julia und ich rechtzeitig dort sein, um unsere Tochter zu schützen.«
    »Und ihr beizustehen«, fügte Julia hinzu.
    »Das heißt, ich muss hier weiter die Stellung halten«, vermutete Tom. »Darf ich wieder nicht dabei sein und meine Freundin unterstützen?«
    »Du bist uns eine wichtige Schnittstelle«, erklärte Fabio. »Ein bedeutender Verbündeter in der Menschenwelt.«
    »Der Telefonist und Brötchenholer.«
    Fabio grinste. »Nicht zuletzt konnten wir dank dir David in Venedig retten. Und ich glaube, dass du noch eine wichtige Rolle zu spielen hast, bevor diese Geschichte endet.«
    »Worauf begründet sich dieser Glaube?«, fragte Tom, halb beleidigt, weil er immer nur der Statist im Hintergrund blieb, und halb belustigt über Fabios recht schrullige Art. Es machte ihm nichts aus, dass der Weißhaarige ihn die ganze Zeit über duzte. Er war eher gerührt und beneidete Nadja um ihren Vater. Sein eigener hatte schon seit zehn Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen.
    Fabio machte eine unbestimmte Geste. »Nenn es Elfenmagie. Ich meine es ernst.«
    »Also schön, dann gieße ich brav weiter die Blumen«, lenkte Tom ein. »Wenn Sie Nadja treffen, sagen Sie ihr bitte, dass sie gefeuert ist. Von so ziemlich allen Redaktionen, für die sie tätig war.«
    »Das dürfte ihr im Moment ziemlich gleichgültig sein«, bemerkte Nadjas Vater.
    Tom war nervös, deswegen flüchtete er sich in Scherze. Aber Fabio ging nicht darauf ein. Also bat er: »Bringen Sie sie gesund zurück … und den Kleinen auch.«
    »Das ist unsere Absicht.« Fabio deutete zum Wohnzimmer. »Ich lasse ihren Rucksack hier, da sind alle ihre Sachen drin – Geldbeutel, Ausweis, die vermaledeite Elfenmaske, von der du gefälligst die Finger lässt, und ihr Handy.«
    Wie aufs Stichwort fing es im Wohnzimmer dumpf an zu läuten. Tom sprang auf, aber der Venezianer war schneller.
    »Robert!«, hörte Tom ihn nebenan rufen. »Das wurde auch Zeit!«
    Mit den Händen in den Jeanstaschen gesellte sich der junge Journalist zu Nadjas Vater. Den Wortfetzen entnahm er, dass Fabio und Robert sich gegenseitig auf den neuesten Stand brachten. Auch der Name Saul Tanner fiel ein paarmal. Dann wurde Fabios Miene finster, und er hörte schweigend zu.
    »Sie sind ein Trottel«, sagte er schließlich. Dann: »Das ist ganz etwas anderes. Wieso? Na, ganz einfach:
Ich
bin noch am Leben!« Nach einer kurzen Pause schnaubte er: »Was soll das heißen? Wieso liegt die Betonung auf
noch?
«
    Tom lauschte immer aufmerksamer. Er kannte Robert Waller nicht persönlich, aber Nadja hatte ihm von ihrem Berufskollegen und Freund erzählt, einem Mittvierziger, der sie zwei Jahre oder mehr als Fotograf auf Reisen begleitet hatte. Robert war Grenzgänger wie sie und hatte sich in eine elfische Muse verliebt, die zugleich ein Vampir war. Sie hatte Nicholas Abe das Leben gekostet, weil er durch sie in die Geschichte mit hineingezogen wurde. Tom war damals so außer sich

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