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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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stattdessen würde er Nachrichten auf Nadjas Handy erhalten. Aber es kam nie eine an, und Tom malte sich die schrecklichsten Szenarien aus, bis er über sich selbst lachen musste.
    Vier Menschen waren unterwegs nach Island, die alle erwachsen und zum Teil mächtig waren. Saul Tanner hatte in der Menschenwelt zweifellos Einfluss, den Elfen aber sicherlich nicht sehr viel entgegenzusetzen. Also blieb nur dieser Darby O’Gill übrig. Mit dem wurde Fabio Oreso sicher fertig – und außerdem waren da David, Rian und die beiden Kobolde.
    Was Toms beruhigendes Konzept allerdings wieder zerstörte, war die Tatsache, dass Nadja sich überhaupt nicht meldete. Warum war sie auf Island? Was mochte ihr geschehen sein, dass sie kein Lebenszeichen von sich gab, seit vielen Wochen nicht?
    Sie ist am Leben
, rief er sich gedanklich zur Ordnung.
Ihr Vater hat’s gesagt, und der weiß es sicher am besten! Wenn er mehr erfahren hätte, hätte er es an mich weitergegeben. Also, das Schweigen kann Folgendes bedeuten: Nadja ist verletzt und kann sich deswegen nicht melden. Oder sie ist in der Gefangenschaft eines verrückten Elfen. Oder … und das ist das Wahrscheinlichste: Sie bekommt ihr Kind und hat deswegen andere Prioritäten gesetzt! Sicher versteckt sie sich irgendwo vor all diesen Wahnsinnigen, die hinter ihr her sind
.
    Nadja war am Leben – das war ein Trost, aber nur ein kleiner. Tom war drauf und dran, selbst nach Island zu fliegen, weil er die Unsicherheit kaum noch ertragen konnte. Aber was sollte er dort schon tun? Er wusste nicht einmal, wo genau er nach Nadja suchen müsste.
    Aber du bist Journalist, Himmel noch mal, und Island ist eine kleine Insel! Was ist nur los mit dir, bist du völlig zum rückgratlosen Schwamm mutiert? Eine Freundin von dir steckt in Not, und du kümmerst dich nicht um sie?
    Hin- und hergerissen tigerte er durch Nadjas Wohnung und warf den Schlüssel dabei hektisch auf und ab, als wäre er das ausschlaggebende Gewicht an der Waage.
    Fabios Mahnung war eindeutig gewesen. Der Mann mit Elfenvergangenheit sagte so etwas nicht einfach dahin oder weil er Toms Fähigkeiten nicht vertraute. Er
wollte
, dass Tom in München blieb. Vielleicht meinte er das mit dem Anker in der Menschenwelt tatsächlich wörtlich, und Tom war das rettende Tau, an dem Nadja sich irgendwie festklammern und zurückziehen würde.
    Tom verließ gerade das Schlafzimmer, als ein Windstoß Kälte mit hereinbrachte. Fröstelnd zog der junge Mann die Schultern hoch. Hatte er vergessen, ein Fenster zuzumachen?
    Aber … er hatte doch gar nicht gelüftet …
    Der Schlüssel fiel ihm aus der Hand, seine Haare standen ihm sprichwörtlich zu Berge, und ein Stromstoß raste durch seinen Körper, als er, im Wohnzimmer angekommen, plötzlich vor einem fremden Mann stand.
    Er war groß, sicherlich nahezu zwei Meter, und verfügte über die muskulöse Statur eines Athleten. Schwarze Haare fielen ihm bis auf die Schultern, und kohlschwarze Augen glühten auf, als sie sich auf Tom richteten. Die Gesichtshaut des Hünen war erstaunlich blass, aber nicht fahl. Er trug schwarze Motorrad-Lederkleidung mit passenden Stiefeln und Handschuhen.
    »W…wie kommen Sie hier rein?«, stotterte Tom und ärgerte sich über sich selbst.
    Gewiss, der Mann mochte mindestens hundert Kilo Muskelmasse besitzen, aber deswegen brauchte Tom sich nicht gleich im Staub zu verkriechen. Er hatte bereits einen Überfall überstanden und die daraus resultierende Angst mit ihm. Wollte der Mann ihn umbringen, hätte er es längst erledigt. Er war also aus anderem Grund gekommen, und dieser Grund konnte vielleicht zivilisiert geklärt werden.
    Trotzdem. Das erklärte noch lange nicht, wie er derart lautlos hereingekommen war, um wie aus dem Boden gewachsen vor Tom zu stehen.
    Seit dem Überfall der zwei Schläger dieses Saul Tanner schloss Tom die Wohnung nach Betreten immer ab, damit ihm nicht noch einmal dasselbe passierte. Und nicht nur das: Er schob auch den Riegel mit Kette vor. Demnach hatte der Fremde nur gewaltsam eindringen können – nur wieso hatte Tom das nicht gehört?
    Der Hüne schwieg, ging jedoch einen Schritt auf ihn zu.
    »Sie … sind keiner von Saul Tanners Leuten«, fuhr Tom fort, dessen zäher klebriger Gedankenbrei allmählich wieder formbar wurde und ihm Analysen lieferte. Er bemühte sich, seine Tenorstimme im möglichst unteren Bereich zu halten, und er wich keinen Zentimeter zurück. Aber er konnte nichts machen, er hatte tödliche Angst.
    Die

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