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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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leicht streifte. Der Langschnäblige Erbsensucher stürzte sich daraufhin aus dem Fenster und trudelte in ein Kristallrosenbeet.
    Die Audienzsuchenden gaben sich würdevoller und machten ihm ehrerbietig, aber in angemessener Haltung Platz. Sie verbargen ihre Furcht hinter gefassten Mienen. Der Getreue konnte sich denken, was hinter so mancher schweißbedeckten Stirn vorging: Die schöne Zeit war vorüber, nun war
er
wieder da. Dabei brauchten sie sich keine Sorgen zu machen. Der Verhüllte wusste, dass er nicht lange bleiben würde. Es gab noch zu viel zu tun im Dienst seiner Königin. Die armseligen Geschöpfe am Hof kümmerten ihn derzeit nicht.
    Beinahe wäre er gegen einen dicklichen Hanswurst gestoßen, der ihm nicht rechtzeitig auswich. War das nicht ein Gott? Der Getreue grübelte, dann wusste er es wieder. Natürlich, der Attentäter. Unrettbar verliebt in die Königin, ihr verfallen und in allem zu Willen, weil er die Hoffnung nicht aufgab, einmal den Schwung ihrer Hüften ertasten zu dürfen.
    »Gofannon«, zischte der Getreue und hielt für einen Augenblick an.
    Der Gott neigte leicht den Kopf. Er schien überrascht, dass der Mann in dem Kapuzenumhang ihn wahrnahm. Sogar ansprach.
    »Es ist sehr lange her«, fuhr der Getreue fort. »In deinen besseren Tagen, als die Menschen noch jung waren. Du erinnerst dich nicht mehr, nicht wahr?«
    »Woran, edler Herr?«, fragte der Gott vorsichtig.
    Armselig. Der Mächtige war zum Kriecher geworden, der um Gunst bettelte. Der Getreue wusste, dass Gofannon ihn genauso hasste und verabscheute wieder jeder andere. Aber ebenso auch fürchtete. Die Tage seines Glanzes waren lange vergangen, und seit Fanmórs Fluch besaß der Gott keinen Schutzpanzer mehr um sein Herz, der ihn einst über alle empfindungsfähigen Wesen erhaben gemacht hatte.
    »An mich, alter Narr.« Der Getreue lachte heiser. »Ich war da, zur Stunde deines größten Triumphes.«
    »Da gab es so viele …« Gofannons Blick, in dem trotz Fanmórs Fluch immer noch göttliches Feuer brannte, drückte Misstrauen aus. »Ich erinnere mich tatsächlich nicht. Vielleicht, wenn Ihr Euch mir mit Eurem damaligen Anblick offenbart …«
    »Ein andermal«, versetzte der Getreue. »Wenn ich in sentimentaler Stimmung bin und in Erinnerungen schwelgen will.«
    Der Gott gab den Weg frei. »Welch eine unerwartete Hoffnung für uns, dass wir solche Stimmungen erwarten dürfen.«
    Der Getreue ließ es ihm durchgehen. »Halte dich bereit, Gofannon. Ich werde deine Dienste bald in Anspruch nehmen.«
    »Meine Dienste?« Gofannon zuckte zusammen. »In welcher Hinsicht, edler Herr?«
    »In der Hinsicht, die dir am besten liegt, Attentäter. Und nun scher dich weg!« Der Getreue verströmte Kälte, um seine Worte zu unterstreichen, und setzte den Weg mit großen Schritten fort.
    Die Königin erwartete ihn bereits. Sie empfing ihn in ihrem privaten Audienzraum, was den Getreuen überaus erfreute. Er ließ sich auf ein Knie nieder, ergriff ihre zartgliedrige, bleiche Hand und führte sie an seine Lippen.
    »Ich finde keine Worte für mein Glück, Euch so wohlauf und in blendender Schönheit zu sehen, Gebieterin«, sprach er mit sanfter, weicher Stimme, in der keine Spur von Kälte mehr lag. »Haben Euch die letzten Seelen gemundet?«
    »Wie du es mir versprochen hast, mein Getreuer«, antwortete Bandorchu. »Über dein besonderes Geschenk freue ich mich allerdings am meisten, erwarte ich mir doch einiges von ihm. Wie dem auch sei. Ich habe mich diesmal ungewöhnlich schnell erholt, und ich fühle Kräfte in mir, die gezähmt sein wollen.«
    Der Getreue stand hastig auf, verblüfft über ihre unverhüllte Anzüglichkeit. So schnell kam sie zur Sache? So hatte er sie noch nie erlebt …
    Ihre Nasenflügel bebten leicht, und ihr hochgeschnürter Busen wogte, als sie dicht an ihn herantrat, die Hände an seine Brust legte. Hitze durchströmte daraufhin seinen Körper und ließ ihn erbeben. »Lass uns später reden, mein Freund. Ich musste dich so lange entbehren, und ich verzehre mich vor Sehnsucht! Ein Feuer der Leidenschaft glüht in mir, das meinen Hof in Gefahr bringt, wenn es nicht rechtzeitig eingedämmt wird.«
    »Herrin, mir geht es genauso«, stieß er rau hervor, schloss die Arme um seine Königin und presste sie an sich. »Ihr ahnt nicht, wie sehr ich Euch vermisste, die Zartheit Eurer Haut, die Glut Eurer Küsse …« Ungeduldig zerrte er an der Verschnürung ihres mit Brokat besetzten Mieders und neigte das Gesicht zu ihren

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