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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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hingegen war viel düsterer, was seine Schönheit nur noch vorteilhafter zur Geltung brachte. Ein Mann, der in seinem kurzen Leben alles ausprobiert und durchlitten und sich selbst dabei nie aus den Augen verloren hatte. Der geborene Narziss, aggressiv durch seinen verkrüppelten Fuß, und hochintelligent, eine schwierige Mischung, die ihn kaum je zur Ruhe kommen ließ. Und die ihn zugleich unwiderstehlich machte.
    Casanova bedankte sich mit einer Verbeugung und einem charmanten Lächeln für die Anerkennung seiner Scherze.
    Byron mahnte durch erneutes Klopfen zur Aufmerksamkeit. »Genug des Geplänkels, deswegen sind wir nicht hier. Was ist dein Begehr, junge Miss? Vielleicht kommen wir dann auf den Grund unserer Anwesenheit.«
    »Könnt ihr mir helfen?«, fragte Nadja leise. »David zu finden? Oder vielmehr, Prinz Dafydd von den Crain?«
    »Den Elfen? Bedaure, nein«, antwortete Byron. »Elfen haben keine Seele, sie gehen nach Annuyn, wenn sie sterben, und bleiben dort. Wir begegnen ihnen nie.«
    »Er lebt noch …«
    »Dann erst recht nicht, meine Liebe.«
    Nadja verbiss sich die erneut aufsteigenden Tränen und blickte zur Seite. Wozu diese seltsame Begegnung, wenn sie ihr nicht weiterhalf? »Wie soll ich ihn denn finden?«, klagte sie.
    Casanova sah sie mitleidig an. »Bist du denn sicher, dass er hier ist, mein hübsches Kind?«
    »Ja.«
    »Nun, es sollte nicht schwer sein, das Licht eines Elfen zu finden, denken Sie nicht, alter Freund? Das können wir doch für sie tun, ist schließlich einer der wenigen Vorzüge, wenn man tot ist.«
    Byrons Blick ging in die Ferne. »Ich sehe viele Lichter. Doch nicht eines, das zu einem Prinzen passt. Eine Prinzessin gleichwohl und ein finst’rer Gesell …«
    Nadja konnte sich denken, wen er meinte. Wie hätte es auch anders sein sollen. »Aber wieso kann niemand David aufspüren?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich ist er gefangen«, antwortete Casanova. »Vielleicht befindet er sich gar in der Bleikammer des Dogen, denn diese bricht Magie. Aus diesem Grund wurde ich dort untergebracht, denn auch Hexerei unterstellte man mir gern, weil man mich oft nicht verstand. Genützt hat’s nichts, da ich entkam, doch gleichwohl war’s ein schrecklicher Ort, finster und kaum zum Atmen.«
    »Blei …«, murmelte Nadja.
    »Manche Menschen verstehen sich auf Alchemie«, fügte Byron hinzu. »Einen solchen musst du suchen. Der Goldmacher mag der Anfang sein und dich auf den richtigen Weg bringen. Dann wirst du auch deinen Liebsten finden.«
    »Er ist nur mein …«
    »… Freund, gewiss, gewiss«, unterbrach Casanova und zwinkerte Byron zu. »Nicht mehr als das, wie sollte es anders sein. Ich kann dir versichern, meine Teure, auch für uns sind Frauen immer nur Freundinnen. Genau deswegen sind wir alle uns hier begegnet, weil wir von gleicher Art sind.«
    Nadja verdrehte die Augen. Beherrscht sagte sie: »Ich halte es für Zufall.«
    »Was sollte am Tod wohl zufällig sein?«, gab Byron zurück.
    Da schwieg Nadja verblüfft.
    »Mein hübsches Kind«, sagte Casanova liebevoll. »Manches in meinen Memoiren mag übertrieben sein, und vielleicht habe ich nur die Hälfte der Frauen geliebt, über die ich schrieb. Aber auch die Hälfte hat genügt, um reich an Erfahrung zu werden, und eines kann ich leicht erkennen: Leidenschaft und Begehren. Du bist ein sinnlich Weib, und wäre ich nicht tot, so wärst du schon mein.«
    »Nun ist es aber genug«, murmelte Nadja.
    »Hat er dich geküsst?«, fragte Byron und hob die Hände, als Nadja auffahren wollte. Sie hätte nicht geglaubt, dass dieser finstere Bursche so herzlich lachen könnte. »Schon gut, vergib uns alten Narren. Uns bleibt nur die Erinnerung. Dir aber, und höre auf mich, dir bleibt das Leben. Sei ganz du selbst und verstelle dich nicht.«
    »David … ist unerreichbar für mich«, gestand Nadja. Was konnte es schaden, sich mit Geistern über Beziehungsprobleme auszulassen? Sie würden es kaum weitertratschen, und außerdem hatten sie sowieso schon alles erkannt.
    »Und trotzdem willst du ihn retten?«
    »Er ist mein Freund. Und seine Schwester … die Prinzessin … kann ohne ihn nicht leben, sie sind sehr stark miteinander verbunden.«
    Die beiden Geister warfen sich Blicke zu. »Es fängt also an«, sagte Casanova leise. Er machte auf dem Absatz kehrt, und Byron folgte ihm.
    Nadja, völlig überrascht über diese gleichermaßen abrupte wie unhöfliche Abkehr, rief ihnen nach: »Was fängt an?«
    »Das Sterben, Nadja Oreso«, gab

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