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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Verzerrten nicht mehr ertragen. »Aus diesem Grund«, fuhr er fort, »bin ich hier. Der Spriggans meldete mir die Begegnung mit einem dieser
Überlebten
. Ich nahm an, dass der Conte über ein lebensverlängerndes Mittel verfügt, wenn nicht sogar über den Quell. Eine Bestätigung schien ich zu bekommen, da auch ihr unterwegs nach Venedig wart.«
    Für einen Moment schloss Nadja die Augen, so schwindelig war ihr plötzlich. »Du hast mich also aushorchen wollen, als du das Aussehen von Peter angenommen hast.«
    Er konzentrierte sich für einen Moment auf sie und stieß einen kurzen, amüsiert klingenden Laut aus. »Ich bin, wer immer ich sein soll.«
    Sie begriff nicht, was er damit meinte. Aber ihr Magen drehte sich um, bei dem Gedanken an die Konsequenzen, die sich daraus ergaben. Und ihre Kehle krampfte sich zusammen, als sie sich daran erinnerte, wie attraktiv sie den Mann empfunden, sich sogar in einer kurzen erotischen Phantasie schon im Bett mit ihm gesehen hatte. Nadja schluckte alles hinunter. »Also sucht ihr den Quell tatsächlich.«
    »Natürlich.« Der Getreue lachte trocken. »Gebt ihr euch immer noch der naiven Annahme hin, es beträfe nur die Crain? Selbst das Schattenland ist von der Zeit eingeholt worden.«
    »Du bist also auch sterblich?«
Schön
, fügte Nadja für sich in Gedanken hinzu.
    »Gib dich keiner Hoffnung hin, Nadja Oreso. Bis ich sterben werde, sind bei dir mehr als hundert Generationen vergangen.« Der Verhüllte ging mit großen Schritten auf und ab, der Umhang flatterte hektisch um ihn.
    »Außer, ein anderer verkürzt dir das Leben«, sagte sie kühn.
    Doch der Getreue achtete nicht mehr auf sie. »Ich hätte niemals gedacht, dass ein Mensch das wagen würde. Wie sehr habe ich mich getäuscht!« Das letzte Wort stieß er fauchend aus, wie ein Windstoß, der mit Gewalt durch eine Ritze im Fensterrahmen hereindrückt. Er wandte sich ab, schien drauf und dran, die Treppe hinaufzustürmen; seine Hand umschloss bereits das Geländer.
    »Was macht er mit David?«, fragte Nadja leise.
    Die hünenhafte Gestalt fuhr zu ihr herum, ohne den Griff um das Geländer zu lockern, und riss durch den Schwung ein Stück heraus. Einfach so, ohne besondere Anstrengung. Der Getreue schien es nicht einmal zu bemerken, als das metallene Bruchstück aus seiner Hand zu Boden fiel. Nadja hingegen registrierte es sehr wohl mit erneut aufsteigender Furcht. Sie fuhr zusammen, als der Getreue zu toben begann.
    »Was er macht?«, schrie er. »Diese Menschen hier überdauern, solange sie die Insel nicht verlassen, oder zumindest nicht für längere Zeit! Denn sie haben den Prinzen in Ketten gelegt und
saugen ihm die Lebenskraft ab!
«
    Ein eisiger Windstoß fegte ihr entgegen. Nadja verschränkte die zitternden Hände ineinander. Dann sagte sie tapfer: »Nun weißt du, was du uns antust.«
    »Du hast keine Ahnung, Sterbliche.«
    »David ist inzwischen auch sterblich, das zumindest weiß ich! Er kann das nicht lange durchhalten, und er ist von deiner Art!«
    Der Getreue stieß einen abfälligen Laut aus. »Niemand ist von meiner Art.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach sie. »Du bist elfischen Gesetzen unterworfen, auch wenn du älter und stärker sein magst als sie alle zusammen, vielleicht sogar als Fanmór!« Nadja redete sich immer mehr in Eifer.
    Sie scheuchte ihre Angst tief in sich hinab, denn sie erkannte, dass sie zumindest für den Augenblick außer Gefahr war. Der Getreue richtete seinen mörderischen Zorn nun gegen den Conte. Dass er die Fassung derart verlieren konnte, verringerte die Distanz zwischen ihnen und machte ihn … ja, gewissermaßen attackierbar. Beeinflussbar. Vielleicht sogar verletzlich. Ein Feind, der Emotionen zeigte, war
greifbar
, egal was unter seiner Kutte stecken mochte.
    Der Getreue schlug mit der Faust ein Loch in die Mauer. »Ich werde diesen unglaublichen Frevel nicht hinnehmen! Dafür wird der Conte teuer bezahlen.«
    »Aber zuerst müssen wir David finden«, warf Nadja ein, die geflissentlich darauf achtete, nicht zwischen den Vermummten und eine Mauer zu geraten. »Sobald der Conte herausfindet, dass sich noch mehr Elfen auf seiner Insel befinden, wird er nicht lange fackeln.«
    »Was will er gegen mich ausrichten?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er muss über Möglichkeiten verfügen, Elfen gefangen zu nehmen, ohne dass sie ihren Zauber einsetzen können. Das könnte auch dich in Gefahr bringen oder dich zumindest aufhalten. David ist ein Königssohn, er verfügt über

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