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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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nicht endlich mal die Klappe halten?«, rief jemand quer durch die Halle. »Ich versuche zu schlafen!«
    »Das kannst du auch, wenn du tot bist!«, keifte der Pixie zurück.
    Daraufhin brach wieder ein Tumult aus. Die Riesen rissen brüllend an den Ketten, woraufhin sie ebenfalls magisch bestraft wurden. Menschen verfielen in Hysterie und begannen laut zu schreien, andere rüttelten an den Gittern. Alles kreischte durcheinander, Beschimpfungen, Flüche und Bitten schwirrten durch das Verlies und brachten die Stalaktiten über ihnen zum Klingen und Schwingen.
    Pirx hoffte darauf, dass ein Teil von ihnen herabfiel – hoffentlich, ohne jemanden zu erschlagen –, damit sie vielleicht als Werkzeug zum Öffnen der Ketten benutzt werden konnten. Also stachelte er die Gefangenen immer mehr an. Das fiel ihm nicht schwer; Pixies konnten jederzeit und überall Unruhe stiften, das lag in ihrer Natur. In welcher Welt sie sich gerade befanden, spielte dabei keine Rolle.
    Doch nichts brachte Erfolg. Die Stalaktiten hielten, höchstens ihr Licht flackerte ein wenig, und die Gefangenen fielen schließlich erschöpft in die resignierte schweigende Starre, in der sie die meiste Zeit verharrten. Jedes Mal, wenn ein Funke Widerstand aufflackerte, machte Skylla alles zunichte. Genauso wie den italienischen Geschäftsmann holte sie sich einen nach dem anderen. Zuerst die, die am lautesten geschrien hatten, dann der Reihe nach die anderen.
    Ab und zu brachte sie auch »Nachschub«, aber immer seltener, diesen Eindruck hatte auch Pirx allmählich. Irgendetwas ging dort draußen vor sich. Umso dringlicher war es, endlich herauszukommen. Aber dazu brauchte er Grog, allein konnte er das nicht schaffen.
    »Alterchen!« Er stieß den schlafenden Kobold an. »Jetzt komm schon, lass dich nicht so hängen! Nadja und Fabio sind in Italien und der Getreue auch. Wir müssen weg und Nadja helfen!«
    »Wenn es dazu nicht schon längst zu spät ist …« Grog rieb sich die müden Augen. »Pirx, es ist ja löblich, dass du so hartnäckig bist, aber wir haben doch schon alles durchdiskutiert, was möglich ist, und das Ergebnis fiel jedes Mal gleich aus: Es ist vorbei.«
    »Also, ich hab mich auf die Sache mit dem Wasser für Hyazinthe fixiert.«
    »Wir kommen von hier nicht an Wasser ran.«
    »Wenn einer der Gefangenen nah genug dran ist, könnten wir eine Kette bilden …«
    »Pirx! Auch das hatten wir schon. Keiner ist nah genug.«
    »Dann müssen wir um Hilfe rufen! Können wir nicht irgendwie den Elfenkanal aktivieren?«
    Sie waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie zuerst nicht bemerkten, wie sich das Schlangentor öffnete und die beiden Tentakel sich hereinschlängelten. Im Augenblick war es still in der Höhle, die meisten hatten sich in Schlaf geflüchtet, und die Tentakel ließen sich Zeit. Erst im letzten Moment bemerkte Grog die Bewegung hinter Pirx und riss den kleinen Igel geistesgegenwärtig beiseite. Der Tentakel schoss um Haaresbreite über ihn hinweg.
    Der zweite Fangarm hatte derweil ein Opfer gepackt und sich blitzschnell darum gerollt. Es kam nicht einmal dazu, aufzuschreien, Kopf und Oberkörper wurden völlig in den Schlingen verborgen. Die Beine zappelten allerdings, doch im nächsten Moment war der Tentakel schon verschwunden. Der erste Greifarm zuckte noch ein wenig unschlüssig hin und her und zog sich dann auch zurück.
    Pirx und Grog hielten sich gegenseitig mit laut klopfenden Herzen.

5 Donna Letitia
    Ciao, cari!«, erklang eine junge Männerstimme, als Nadja blinzelnd in die Sonne hinaustrat. Vor ihr stand ein mittelgroßer Sizilianer mit einer Figur, die keine Wünsche offenließ, braunen Wuschelhaaren und fröhlichen braunen Augen. Er mochte Ende zwanzig sein und hatte bereits Fältchen in den Augenwinkeln, die vom Lachen herrühren mochten. Wahrscheinlich lachte er oft, so wie jetzt. »Bellissima!«, rief er begeistert und zeigte noch mehr seiner weißen Zähne, den Blick nicht von Nadja nehmend.
    Großmutter Natalia hob drohend den Zeigefinger. »Nadja Oreso ist nichts für dich, Massimiliano!«
    »Oreso?«, wiederholte der junge Mann verwundert und schaute Fabio mit großen Augen an.
    Der nickte. »Sono Fabio Oreso, ich bin Nadjas Vater und ganz Natalias Meinung.«
    Nadja schüttelte den Kopf. Das hätte er sich in München niemals getraut. Aber hier im immer noch traditionellen Sizilien verzieh sie ihm das altmodische Getue; es passte zu der ganzen unwirklichen Szenerie, in der sie sich befand, beinahe wie im

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