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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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sie galten solche Regeln nicht. Wenn sie überhaupt Regeln unterworfen war.
    Charybdis war etwas anderes: ein Elementargeist, wahrscheinlich in der Urzeit entstanden. Mit ihr hätte man vielleicht verhandeln können. Andererseits … Hyazinthe hatte erzählt, dass Charybdis noch nie Kontakt zu anderen Elfen gehalten hatte. Sie war ein Einzelwesen, das sein Leben lang in Isolation dahinvegetiert hatte. Umso erstaunlicher, dass Charybdis schließlich eine Art Schwesternschaft mit Skylla eingegangen war und ihr jetzt bei ihrem Rachefeldzug half.
    Erstaunlich war auch, was Pirx so alles durch den Kopf schießen konnte, während er ins Verderben gezerrt wurde. Als hätte er alle Zeit und Muße der Welt. Was interessierte ihn Charybdis, wenn er jetzt gleich im Maul von Skylla landete?
    »Leb wohl, Hyazinthe!«, rief Grog theatralisch. »Es ist gut so, wie es ist! Ich behalte dich in Erinnerung, und vielleicht denkst du auch ab und zu an mich.«
    »In Annuyn, Grogoch, denn ich werde mich zu dieser Stunde schon auf den Weg dorthin machen! Was soll ich noch hier?«
    »Tu es nicht!«, schrie der alte Kobold. »Halt durch, du wirst hier herauskommen! Warne Fanmór …«
    Der Rest seiner Worte ging unter, als sich der Fangarm nach oben über sein Gesicht schob.
    Pirx’ Nase zuckte ängstlich, als sie an dem Schlangengitter vorbeikamen. Er hörte die Giftbiester zischen; eines spuckte nach ihm, und er wimmerte erschrocken auf. Sein Kopf ruckte zur Seite, so weit es ihm möglich war, und der giftige Speichel flog dicht an ihm vorbei. Die Augen der Schlangen waren wie glühende Messer, die Giftzähne so lang wie ein menschlicher Finger. Ihre Schuppen schillerten in allen Farben, wie Öl auf nassem Teer, wenn am Abend die Laternen angingen.
    Paris
, dachte Pirx.
Wie gern wäre ich jetzt dort. Dort hat alles angefangen. Wir waren auf eine spannende Quest gegangen, die Aufgabe war klar umrissen gewesen, und wir wussten weder von Bandorchu noch vom Getreuen

    Dann waren sie durch.
    Pirx verging Hören und Sehen, während es in rasender Fahrt durch einen schmalen, fast dunklen Höhlengang ging. Noch um ein paar Windungen, dann kamen sie in einer anderen Höhle heraus, die sehr viel kleiner war, aber mindestens ebenso hoch. Auch in ihr hingen mächtige, leuchtende Stalaktiten von einer in Dunkelheit liegenden Decke herab. Die schrundigen Felsen waren feucht, und Leuchtmoos wuchs auf ihnen. In der Nähe mochte sich ein Zugang zum Meer befinden, denn Pirx spürte einen Luftzug, der den Geruch nach Salz und Tang mit sich brachte. Und dieser Luftzug kam gerade recht, denn die Höhle war übersät mit Knochen und verwesenden Leichenteilen. An einer Wand reihten sich Kettenbefestigungen, und in zwei hingen leise wimmernde, verstümmelte und vermutlich bereits halb tote Geschöpfe, deren einstige Gestalt nicht mehr erkennbar war.
    Die Tentakel pressten die beiden Kobolde an die Wand, und die Manschetten schnappten zu.
    Der kleine Igel sah sich um. Der Großteil der Höhle lag im Halbdunkel; die Tentakel hatten sich dorthin zurückgezogen, wo die Felsen nass glänzten und winzige Farne auf dem Leuchtmoos wuchsen. Dort gab es einen Spalt in den Felsen, vermutlich zum feuchtkalten Lager der Skylla.
    »Da sind wir also«, sagte er. Auf einmal war er ganz ruhig und hatte keine Angst mehr. Es war an der Zeit, abzuschließen und mit sich ins Reine zu kommen. Nichts sonst hatte mehr einen Sinn.
    »Sieht so aus«, stimmte sein alter Freund zu. »Ich hätte mir nur gewünscht …« Grog unterbrach sich mitten im Satz. Er riss die Augen auf und starrte.
    Pirx sah zu ihm, als nichts weiter mehr folgte, und sah Grog wie eine Statue dasitzen. »Was ist denn auf einmal los mit dir?«, fragte der Pixie verwundert.
    Der alte Kobold schien ihn nicht zu hören. Seine Kartoffelnase zitterte, während er mit riesengroßen Augen irgendwohin blickte, etwas fixierte – oder von etwas gebannt wurde.
    »Haalloo!« Die Ketten rasselten, als Pirx den Arm ausstreckte und dem Freund eine Kopfnuss verpasste. Es klang hohl, und der Pixie bekam es allmählich mit der Angst. »Hallo? Grog? Jemand zu Hause da oben?« Er trommelte mit dem Fäustchen an den haarigen Schädel.
    Aber der Grogoch reagierte nicht. Erst als Pirx die Nüstern seiner Kartoffelnase zudrückte, kam wieder Bewegung in ihn und zeigte, dass er noch lebte und nicht endgültig zur Statue erstarrt war. Langsam sank sein Unterkiefer nach unten, er rang nach Luft, und dann bewegten sich seine Lippen. Fast

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