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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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wartete auf seine Anspannung, bis dahin würde sie Kräfte sammeln.
    »Zwei …«
    Ruhig atmen, tief und gleichmäßig.
    Dann, sprunghaft, wurden seine Muskeln stahlhart, und sie spannte sich augenblicklich mit an.
    »Jetzt!«
    Sie stemmten die Füße in den Boden, und gemeinsam, in gleichzeitiger Anstrengung, hievten sie Fabio mit einem Ruck zu sich.
    Und es gelang; der Widerstand gab auf einmal nach, da auch Fabio die Kräfte zu einem Sprung nach vorn gesammelt hatte. Auf einmal war er durch, prallte ungebremst auf die beiden jungen Leute, riss sie mit seinem Schwung mit, und sie stürzten alle drei purzelnd übereinander.
    »He, gleich zwei Männer auf mir und auch noch Familie, was sollen denn die Leute denken?« Nadja ächzte und kämpfte sich aus dem Knäuel. Dann stockte sie. »Vater …«, flüsterte sie.
    Mit dem Übergang in die Anderswelt hatte Fabio seine wahre Gestalt zurückerhalten, und Nadja fragte sich, wie viel Mensch er wirklich war. Der Mann, der sich dort aufrichtete, wirkte nicht älter als dreißig, trug keinen Bart, und seine Haare, zwischen denen spitze Ohren aufblitzten, waren lang und dunkel. Seine Augen leuchteten wie blank polierte Bronze, ohne jedes Weiß. Er riss die Gummilatzhose herunter und stand auf. Sein Körper war der eines durchtrainierten Athleten, annähernd einsneunzig groß. Max hockte reglos da und gaffte ihn mit offenem Mund an.
    »Es ist nur eine Erinnerung«, erklärte Fabio in tief rollendem Bass die Wandlung. »In einem Spiegel würdet ihr die Gestalt sehen, die ihr kennt und die meine wahre ist. Dies hier … ist Vergangenheit, nicht mehr als eine Larve. Elfentypisch.«
    »Aber warum …«, fing Max an.
    »Warum?« Fabio lachte freudlos. »Ich bin zu Hause! Denkst du, ich zeige
hier
die Wahrheit?« Aus der Innentasche seiner Jacke zog er ein Langmesser samt Futteral und steckte es vorn in den Gürtel. »Einmal wieder Fiomha der Elf sein, das ist es mir wert. Wie lange habe ich das entbehrt, und auch wenn ich den Verfall der Zeit spüren kann, so durchdringt mich das Licht wie flüssiges Silber, und ich höre den Atem aller anderen, spüre ihren Herzschlag … Oh, ihr ahnt ja nicht, was es bedeutet, ein Teil hiervon zu sein … diese Luft zu atmen, so alt wie die Welt, voller Erinnerung und Geschmack.«
    Nadja war erschüttert und brachte kein Wort heraus. Fabio drehte sich um und ging mit federnden Schritten auf den Ausgang der Grotte zu, dem Flusslauf nach; dort gab es auch ein Loch in den Felsen.
    »Kommt schon, Kinder, halten wir uns nicht lange auf! Ich habe keine Ahnung, wie schnell Fanmórs Zorn mich treffen wird und ob die Herrin dieser Insel seinen Zugriff verhindert, trotz des bestehenden Schutzbanns. Immerhin bin ich rechtmäßig verurteilt worden, und meine unerlaubte Anwesenheit dürfte bald jedem bekannt sein. Was euch betrifft, so ist auch eure Aufenthaltszeit nicht unbegrenzt. Also lasst uns erledigen, weswegen wir hier sind, und wieder verschwinden.«
    Nadja und Max beeilten sich, aus ihren Latzhosen zu kommen, und folgten ihm.
    »Deine Füße berühren nicht den Boden«, stellte Max unterwegs fest.
    »Das ist hier so bei mir«, erwiderte sie. »Bei uns geschieht es den Elfen. Trotzdem kann ich nicht fliegen oder auch nur schweben, falls du das annehmen solltest. Die Schwerkraft ist unverändert.«
    »Das ist alles ganz schön verrückt.« Er grinste. »Falls ich träumen sollte, wag ja nicht, mich zu zwicken! Um nichts in der Welt will ich das hier verpassen.«
    »Du wirst bald bereuen, mitgekommen zu sein«, befürchtete sie.
    »Nicht die Spur.«
    »Fiomha«, sagte der Getreue langsam. Ihm schien der Name nichts zu sagen.
    »Ja, mein Gebieter, wahrscheinlich habt Ihr es nicht mitbekommen während Eurer Abwesenheit.« Der Kau beeilte sich, den Verhüllten über den Elfen aufzuklären, der über die Jahrhunderte hinweg der Wandernden Seele gefolgt war und deswegen aus der Anderswelt verbannt wurde. Allzu viel wusste er nicht über die Geschichte, da sie größtenteils auf Gerüchten beruhte, die neuerdings überall die Runde machten, seit Nadja Oreso die Begnadigung für ihren Vater erwirkt hatte – lediglich der Bann der Anderswelt wurde aufrechterhalten.
    Doch die Zusammenfassung genügte dem Getreuen. »Ich erkenne ihn nun, denn ich habe schon ein- oder zweimal seine Pfade gekreuzt. Und die Wandernde Seele … ist hier?«
    »Ja, Herr, auf Sizilien. Sie hielt sich lange Zeit versteckt, doch die Oresos sind hierher geflogen und haben sie aufgesucht.

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