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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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wusste immer noch nicht, von wem Fabio gesprochen hatte, da er sich wie üblich in Schweigen darüber hüllte – vermutlich, weil er Konsequenzen fürchtete –, doch sie war sicher, mit der Anrede den richtigen Ton getroffen zu haben.
    »Mir ist bewusst«, fuhr sie fort, »dass dies sehr vermessen von mir ist, da schon Eure Gastfreundschaft mir gegenüber eine große Ehre ist, für die ich mich leider nicht mit einem angemessenen Geschenk bedanken kann. Doch im Kampf gegen den Getreuen und seine Dunkle Königin brauchen wir jede helfende Hand, und momentan sind wir leider nur zu dritt.«
    Sie ließ ihre Worte verhallen und erwartete schon fast, dass Max sich darüber amüsieren würde, doch seine Miene war ernst und aufmerksam. Nach zwei Minuten, die ihr angemessen schienen, setzte Nadja den Weg fort. Sie ging durch die Barriere und betrat, das konnte sie deutlich spüren, den Boden der Anderswelt. Ein leichtes Ziehen und Zerren, die Verschiebung der Wahrnehmung, wie sie es schon kennengelernt hatte, und dann verließen ihre Füße den Boden und schwebten einen oder zwei Zentimeter darüber. Sie kämpfte kurz um das Gleichgewicht, doch diesmal hatte sie sich schnell umgestellt. Dann streckte sie die Hand nach Max und Fabio aus, die sie deutlich vor sich sehen konnte, wohingegen die beiden an ihr vorbeistarrten.
    »Kommt!«, rief sie. »Streckt eine Hand aus und folgt dem Klang meiner Stimme. Es wird klappen!«
    Fabio schickte Max vor, und Nadja griff schnell nach seiner ausgestreckten Hand und zog ihn zu sich.
    »Whow«, machte er staunend wie Nadja zuvor und sah sich mit großen Augen um.
    Sie befanden sich in einer Art Grotte, in die der Seitenarm des Alcántara hineinfloss und ein steinernes Becken füllte, das in einem feinen Kiesstrand auslief. Wie groß es war, war nicht abzuschätzen, da es sich auf der anderen Seite unter Felsen verlor. Das Wasser in dem Becken leuchtete in sanftem Blau und tauchte die Grotte in weiches Licht. Hunderte Stalaktiten hingen in bizarren Formationen und Gruppierungen von der Decke herab und zauberten Schattenbilder.
    »Papa, komm schon!«, forderte Nadja ihren Vater auf, der deutlich zögerte. Sie konnte ihn gut verstehen. Er war ein Verbannter, er durfte die Anderswelt nicht betreten. Welche Konsequenzen würde es für ihn haben? Erfuhr Fanmór umgehend davon und verhängte einen neuen, unauflöslichen Fluch über ihn? »Was auch immer passiert, wir werden einen Weg finden! Das wird leichter sein als das, was wir jetzt vorhaben.«
    Er seufzte. »Ich unterhalte mich mit einem Fels.« Dann streckte er die Hand aus und machte hastig einen Schritt nach vorn.
    Nadja packte seine Hand und zog ihn zu sich. Doch es war nicht so einfach wie bei Max; ein starker Widerstand hinderte sie, und Fabio blieb mitten im Schritt hängen. Nadja fluchte und zerrte, der Schweiß brach ihr aus, und ihre Muskeln spannten sich zum Zerreißen an.
    »Max, ich schaffe es nicht!« Sie keuchte. »Hilf mir!«
    »Bin schon da.« Er trat hinter sie, umschlang sie mit einem Arm, mit der anderen Hand umfasste er Fabios Handgelenk, und dann zog er kräftig mit. »Verdammt!«, fluchte er. »Der Kerl wiegt ’ne Tonne!« Er war ein kräftiger junger Mann, Nadja spürte die gewaltige Anspannung seiner gut ausgebildeten Muskeln, und trotzdem bewegten sie beide Fabio um keinen Millimeter vorwärts.
    »Großer Gott, wenn er jetzt den Glauben verliert, bleibt er im Felsen stecken«, stieß Nadja panisch hervor. »Fabio, wir haben dich! Mach die Augen zu, der Felsen ist nicht da! Er ist nur Illusion, du kannst also nicht drin stecken bleiben! Geh weiter, kämpf dich durch die Strömung …«
    »Auf drei!«, ergänzte Max. »Ich zähle, Fabio, dann bieten wir alles auf, und du musst uns entgegenkommen!«
    Hoffentlich geht das gut
, dachte Nadja voller Furcht. Wahrscheinlich war sie selbst schuld daran, weil sie vorhin überlegt hatte, ob er überhaupt passieren konnte. Nun war auch er verunsichert!
    »Ich habe keinen Zweifel, nicht den geringsten«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich brauche meinen Vater, ich will ihn hier haben.«
    »Entspann dich kurz, Nadja«, sagte Max. »So viel Zeit muss sein. Keine Hektik. Da mag Widerstand sein, aber den bewältigen wir. Fabio wird einfach durchschlüpfen, du wirst sehen. Also: entspannen …«
    Nadja schloss die Augen und gehorchte. Sie merkte auch, wie Max’ Muskeln erschlafften.
    »Eins …«
    Sie ließ sich führen wie beim Tanz, ganz intuitiv. Sie

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