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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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ausfüllte.
    Die anderen Elfen drängten sich Schutz suchend aneinander, als er langsam näher kam.
    »Was geht hier vor sich?«, zischte der Verhüllte mit hohler, heiserer Stimme. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    Der Kau sah sich plötzlich allein, als alle noch weiter zurückwichen und das Reden offensichtlich ihm überließen.
    »Wir waren auf dem Weg zur Alten Stadt, Gebieter«, sagte er mit dünner Stimme, nahm die Kappe ab und verbeugte sich. »Dort wollten wir auf Euch warten.«
    »Mir scheint, ihr habt den Weg verloren«, knurrte der Getreue.
    »J… ja, leider«, stammelte der Kau. »Wir haben ziemlich lange gebraucht, um den Eingang zu finden, ohne Eure Unterstützung …«
    Der Getreue hob den Arm und deutete auf die Gruppe Elfenkrieger. »Was sind das für welche?«
    »Wir haben sie zu Eurer Unterstützung in Sold genommen, Gebieter«, erklärte der Kau eifrig. »Leider haben wir auf die Schnelle nichts Besseres bekommen können.«
    »Du denkst also, es kommt zum Kampf?«
    »Gewiss, Herr«, antwortete diesmal Cor. »Schließlich ist es der fünfte Stab, da werden sie allerhand aufbieten und …«
    Der Getreue lachte klirrend. »Nicht, solange Fanmór auf dem Thron Earrachs sitzt. Aber gut, möglicherweise brauchen wir alle Kräfte gegen die Herrin der Insel. Ihr habt richtig gehandelt.« Er wandte den verhüllten Kopf und musterte die Söldner. »Wieso sind einige in derartig mäßigem Zustand?«
    »Sie haben versucht, die Oresos zu fangen, Herr.«
    »Die
Oresos
?« Er betonte die Mehrzahl.
    »Aber gewiss«, sagte der Kau verdutzt. »Habt Ihr es denn noch nicht mitbekommen? Fabio Oreso ist tatsächlich Nadja Oresos leiblicher Vater, und er ist Fiomha der Elf!«
    Nadja berührte den Stein ein zweites Mal. »Aber wo führt hier ein Weg hindurch?«
    »Es ist der Stein, Nadja«, erklärte Fabio. »Du musst ihn durchschreiten.«
    »Das … das kann ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Fabio, aber dafür bin ich ein zu rationaler Mensch. Das kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin sind wir noch in der Menschenwelt.«
    »Ich weiß.« Er rieb sich grübelnd den Bart. »Diese Barriere ist vor allem für Elfen gedacht, Menschen kommen ja gar nicht erst so weit.«
    Max ergriff Nadjas Hand. »Du musst vertrauen. Du willst schließlich etwas Böses verhindern. Wer auch immer die Barrieren hier schafft – wenn er kein Freund des Getreuen ist, wird er dich passieren lassen. Was ihr mir bisher über diesen Kerl erzählt habt, zeigt mir, dass jedermann froh um Unterstützung gegen ihn sein muss.«
    Nadja atmete tief durch. »Andererseits, was kann schon passieren? Ich renne mir höchstens den Schädel ein.« Sie überlegte kurz, ob sie die Elfenmaske benutzen sollte, ließ es dann aber sein. Nicht jetzt. Wenn ihre Mutter recht hatte und in dieser Maske Böses wohnte, wäre dies sicher nicht der geeignete Ort, um sie einzusetzen.
    Sie musste vertrauen, genau wie Max es gesagt hatte. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie schloss die Augen, legte die Hände an den Stein und legte ihre ganze Konzentration auf ihren Tastsinn. Der Stein fühlte sich an, wie man es in dieser Umgebung erwartete – feucht und kühl, ein wenig schrundig. Doch dann, als Nadja die Finger lange an eine Stelle gepresst hielt, hatte sie auf einmal das Gefühl, als würde der Fels
nachgeben
. Ihren Fingern weniger Widerstand bieten.
    Sie ließ nicht in der Konzentration nach, verbannte energisch alle rationalen Gedanken. Sie begriff, dass dieser Stein zwar sehr echt wirkte, es aber nicht war. Eine perfekte Illusion, täuschend nicht nur fürs Auge, sondern auch für alle anderen Sinne. Wenn man das Bewusstsein
ausschaltete
, nach dem dieser Stein da und genauso beschaffen war wie alle anderen um ihn, wie man sie kannte … war er gar nicht existent. Der rationale Verstand erwartete einen Stein, weil es sich »so gehörte« und jede Menge andere Steine vorhanden waren. Der objektive Tastsinn aber, der einfach nur fühlte, stellte lediglich Leere fest. Nadja öffnete die Augen und grinste. Jetzt konnte sie die Illusion nicht einmal mehr sehen.
    »Ihr habt beide recht«, hörte sie sich sagen, ein wenig aus der Ferne, denn in Gedanken war sie schon hindurchgegangen. »Ein toller Täuschungsbann, der aber für mich aufgehoben wurde. Und ich hoffe, für euch auch. Zumindest«, sie hob den Kopf, »bitte ich hier und jetzt in aller höflichen Form darum, dass meine Begleiter ebenfalls Euer Reich betreten dürfen, Hohe Gebieterin.« Sie

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