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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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und schoben ihn in Richtung des Wohnzimmers.
    »Erlauben Sie mal!«, rief Tom empört und musste den Kopf in den Nacken legen, um dem hünenhaften Muskelpaket ins Gesicht zu sehen.
    Der Mann besaß ein Allerweltsgesicht mit völlig gleichgültiger Miene. Sein maßgeschneiderter Anzug – dafür hatte Tom in jeder Situation einen untrüglichen Blick – passte nicht zu seinem Aussehen, das mehr einem Boxer glich, und auch seine Manieren waren nicht so fein wie sein Zwirn.
    Mehr als Empörung konnte Tom nicht äußern. Er war zwar kein Schwächling, aber gegen diesen durchtrainierten Typen, der mindestens zwanzig Kilo mehr wog, hatte er nicht die geringste Chance. Und außerdem war der Kerl nicht allein! Auf einmal stand ein zweiter Mann neben dem ersten, ein gutes Stück kleiner, aber noch breiter in den Schultern und ebenfalls im Maßanzug. Fehlten nur noch die verspiegelten Sonnenbrillen.
    »Lassen Sie mich gefälligst los, sind Sie verrückt?«, schrie Tom und gab sich damit mutiger, als er in Wahrheit war. Ihm wackelten die Knie, doch das durfte er sich nicht anmerken lassen. »Hier ist nichts zu holen, gehen Sie woanders hin!«
    »Sie schulden uns was«, sagte der Kleinere auf Englisch mit amerikanischem Akzent.
    »Ich habe keine Spiel-, Wett- oder sonstigen Schulden«, erwiderte Tom auf Deutsch. »Und ich habe keine Ahnung, wer ihr seid!«
    »Das ist auch nicht von Bedeutung«, versetzte der Mann, der Deutsch offensichtlich gut verstand, es aber nicht sprechen konnte oder wollte.
    »Was sucht ihr dann?«
    »Nadja Oreso.«
    »Sie ist nicht hier.«
    »Das wissen wir! Aber nicht, wo.«
    Tom stieß einen verächtlichen Laut aus. »Das geht euch gar nichts an.«
    Der Große stieß ihn quer durch den Raum, und Tom landete auf dem Sofa. Vor ihm baute sich der Muskelmann auf.
    Der Breitschultrige beugte sich über den Tisch. Auch er hatte kein Gesicht, das man sich lange merkte. Ein völlig nichtssagender Pfannkuchen ohne Belag, nicht einmal in den Augen lag ein Ausdruck. Die beiden waren nichts weiter als Schläger, die für jemanden arbeiteten, schoss es Tom durch den Kopf. Solche Typen erledigten ihre Aufträge, ohne Fragen zu stellen oder darüber nachzudenken.
    Tom kam sich wie im Film vor. Nur mit dem Unterschied, dass er der Hauptdarsteller und somit derjenige war, der in die Mangel genommen wurde. Außerdem fühlte er sich überhaupt nicht wie ein tapferer Held. Sondern eher wie ein schlabberiger Wackelpudding, der bald seine Konsistenz verlieren und sich in eine rückgratlose Pfütze verwandeln würde.
    »Sagen wir mal so«, sagte der Breitschultrige süffisant. »Wir können das hier wie Gentlemen lösen. Du beantwortest unsere Fragen, und wir sind schon wieder fort, ohne dass ein Möbelstück verrückt wurde. Geschweige denn du.«
    »Dann sagt mir zuerst mal, für wen ihr arbeitet und warum euer Auftraggeber das wissen will«, erwiderte Tom.
    Er unterdrückte einen Schmerzlaut, als der Große ihm die erste Ohrfeige gab. Mit der flachen Hand, aber es brannte wie die Hölle, und Toms Kopf ruckte so hart zur Seite, dass die Nackenwirbel knirschten.
    »Du verstehst immer noch nicht: Wir stellen die Fragen, du gibst die Antworten, nicht umgekehrt.«
    »Ich sag euch gar nichts«, keuchte Tom und versuchte, sich hinter dem Sofa in Sicherheit zu bringen.
    Doch der Große packte ihn, riss ihn hoch und versetzte ihm zwei schnelle Schläge, zuerst einen in die Magengrube, und als er zusammensackte, gleich noch einen mit der Faust ins Gesicht. Tom spürte, wie seine Oberlippe aufplatzte, seine Nase empört knackte und sein Magen sich zu einem wütend pochenden Klumpen verformte, der sich Schutz suchend an die anderen Organe quetschte.
    Im Fall riss er die Dekoration vom Tisch herunter, warf zwei Schalen um, und während er zu Boden ging, regnete es Seidenblumen, Bonbons, bunten Sand und Halbedelsteine um ihn. Tom konnte nicht einmal mehr entsetzt schreien. Er wusste nicht, was ihm am meisten wehtat – das geschundene Gesicht oder der Magen. Dann bekam er einen Tritt neben die Nieren und wusste es: der Rücken.
    Die Luft blieb ihm weg, und er hustete erstickt. Zitternd rollte er sich zusammen, um wenigstens den Kopf und den Magen vor weiteren Schlägen zu schützen, doch seine Peiniger hörten auf. Zumindest für den Moment.
    »Pass auf«, fing der Breitschultrige an. »Wir wissen, wer du bist, wo du wohnst und was du tust. Wir wissen, mit wem du befreundet bist. Du hast die Oreso doch zu dem Mystiker geschleppt, oder?

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