Elfriede im Salon (German Edition)
werden. Elfriede splitternackt im Salon und die Revolution würde eintreten. Elfriede begann ihren Tanz und es war nicht der einer Ballettnymphe. Wer nicht glaubt, dass es schwierig ist, zu den Frühlingsfeiern von Strawinsky zu tanzen, soll es im stillen Kämmerlein (selbstverständlich mit Musik) für sich alleine probieren. Zudem hatte Elfriede die Aufgabe, sich reizvoll auszuziehen. Bluse, Schuhe, Hose, BH, Strümpfe und Slip. In ihrer Vorstellung von Striptease nahm sie sich glücklicherweise nicht ein Vorbild an der modernen Version von Striptease, die nichts mehr ist als eine hektische Fleischbeschau, sondern hatte den Klassiker vor Augen, so als ob sie ein Video mit Betty Page gesehen hätte. Problem: Diese Klassiker wurden nicht zu Strawinsky getanzt. Elfriede war bisher nichts anderes als discoerprobt. Die Tanzfläche war so gewählt, dass alle von ihren Sesseln sie sehen konnten, wenn sie seitlich guckten. Elfriede begann ihr Becken zu bewegen, die Hände streichten über ihre Brüste. Sie schloss die Augen und begann langsam ihre Bluse aufzuknöpfen. Dort verbargen sich warme, große Brüste, die liebkost werden wollten. Die Bluse war aufgeknöpft, da wandte sie ihren Bewunderern den Rücken zu, ließ den Hintern rotieren und öffnete die Bluse. Die Bluse fiel leicht zu Boden. Das Becken bewegte sich zu Strawinsky und erwartete wohl Frühlingsfeiern. Ihr nackter Rücken wurde mit dem Halteband des BHs geziert. Es folgten Aktionen, die eine Tanzbewegung unweigerlich zum Stoppen bringen mussten: Sie zeigte sich wieder von der Vorderseite und der Blick fiel natürlich auf die Brüste, die noch in dem hübschen feilchenfarbenen BH steckten, der aber nur etwa zwei Drittel des Busens verbarg. Sie zog eins ihrer Beine an, um einen Schuh auszuziehen. Sie warf ihn in den Salon. Dem ersten Schuh folgte der Zweite sogleich. Danach begann Elfriede eine Weile bewegt zur Musik zu tanzen, ohne sich weiter auszuziehen.
- 33 -
Keiner wusste um die Konsequenzen von Elfriedes Tun. Was bewog die junge Frau, es den übrigen gleich zu tun, sich auszuziehen und das in einer erotischen Darbietung, die sämtliche sexuellen Wünsche dieses Mikrokosmos auf sich ziehen musste? Die Nutte langweilte sich ein bisschen, hielt sich aber mit Sekt bei Laune, und da sie trinkfest war, brauchte sie nicht zu befürchten, ihre weitere Arbeit nicht professionell ausüben zu können. Prostitution gehört zu den wenigen Berufen, die man alkoholisiert ausüben kann und darf; teilweise ist dies sogar erwünscht. Manche behaupten allerdings, die Nutten ertragen ihre Arbeit nur im Suff oder mithilfe anderer Drogen, die helfen, ihr Elend zu verdrängen. Meist hilft auch der Gedanke an das Geld, dass so ein kleiner, kurzer Fick einbringt. Elfriede konnte Lulu nur langweilen und in manchem Kopf der nackten Philosophen formte sich vermutlich der Gedanke, dass die weitere Anwesenheit Lulus nur störe. Allerdings fehlte noch die Radikalität in ihrer Gedankenwelt, die Sex mit Elfriede wünschte bzw. einforderte. Elfriede machte sich daran, ihre lange beige Hose auszuziehen. Sie zeigte den Philosophen ihr bewegtes Hinterteil, das sich schön in ihrer gut sitzenden Hose abzeichnete. Sie öffnete ihren Gürtel, knöpfte den alles haltenden Knopf auf und zog dann die Hose ein Stück hinunter, sodass das Hinterteil im kleinen Slip sichtbar wurde. Um sich der ganzen Hose zu entledigen, unterbrach sie natürlich ihren Tanz. Offensichtlich scherte man sich nicht mehr um die Konsequenzen ihres Tuns. Robert Unmuth fragte sich, ob sie auch diesmal ihr reizvolles Höschen anbehalten würde. Er bedauerte es ein wenig, noch keinen Ständer entwickeln zu können. Dieses Problem wurde von seinen Kollegen nicht geteilt. Der Schwanz von Professor Hügel stand in Dauererregung und der Schwanz von Dr. Schwarz hatte begonnen, sich zu richten, als Elfriede mit ihrer Darbietung begonnen hatte. Man konnte über die Kondition des Doktors nur staunen. Es schien so, als wolle er all das an diesem Abend nachholen, was er in seinem ganzem Leben versäumt hatte. Er hatte es nicht versäumt, nachzudenken und zu diskutieren; insofern bestand hier an diesem Abend kein Handlungsbedarf, auch wenn die hehren Absichten der Philosophen andere waren. Die Philosophen hielten sich mit offensichtlichen Beifallsbekundigungen für Elfriede zurück. Das entsprach ihrer vornehmen Zurückhaltung. Natürlich
Weitere Kostenlose Bücher