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Elfriede im Salon (German Edition)

Elfriede im Salon (German Edition)

Titel: Elfriede im Salon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Milk
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Ein Orgasmus als solcher ist gewöhnlich kürzer als die Frühlingsfeiern. Kosmisches umgab und durchdrang den Salon, mehr als Elfriedes Sex je unterschwellig eine Rolle im Salon gespielt hatte. Schon die beiden Außerirdischen waren Beweis genug, dass sich im Salon gleichsam etwas Kosmisches abspielte. Urknallhypothesen und Elemente der phantastischen Science-Fiction hatten einen gemeinsamen Ursprung. Demjenigen, der sich nur für Sex, aber nicht für Kosmologie interessiert, sei gesagt, dass sich jedes kleinste Ding, ob Titten, Orgasmus, Pumps und Strapse vom Urknall ableiten lässt: Strapse und Pumps, wie deren kulturelle und subkulturelle Bewertung sind gewissermaßen notwendige Folge des Urknalls. Aber was ist von einem Universum zu halten, dessen Evolution unter anderem Strapse und Pumps hervorbringt? Ein Ansatzpunkt für Professor Hügel, der sich gleichsam für eins von zwei Paralleluniversen entscheiden musste: In der einen Welt würde er Sex mit Elfriede haben, in der anderen erneuter Sex mit der Nutte. Sein Glied war weiterhin erigiert und das schloss weitere Aktionen nicht aus. Stand es dem, dem man Konterrevolution unterstellt hatte, gut zu Gesichte, gemeinsam mit Elfriede, Speerspitze der Revolution zu sein. Elfriedes ehemaliger Widersacher verstrickte sich in ein eher diplomatisches Problem. Geil geworden war er auf Elfriede, die offensichtlich alles bisher undenkbare zulassen wollte. Die eher konservativen Überlegungen des Professors ließen es nicht zu, diesen ersten Schritt zu tun. Zu einem Urknall, so dachte der Professor, sollte es kommen, aber glich ein Urknall dem anderen? Hier kommt die Qualität eines Urknalls ins Spiel. Womöglich konnte alles verpuffen, ließe er sich mit der Nutte ein. Dennoch versuchte sich der Professor, mit der weniger knalligen Lösung anzufreunden.
     
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    Elfriede saß nun in der Runde und gönnte sich weiteren Rotwein. Sie schlug die Beine übereinander und wartete auf die Dinge, die auf sie zukommen sollten. Das verflixte Höschen lag irgendwo auf dem Boden und mit ihm die Konsequenzen ihres weiteren Tuns. Der neben ihr sitzende Philosoph hatte den Anstand, nicht mit den Augen das Verborgene zwischen ihren Schenkeln zu suchen. Der ansteckende Virus der kollektiven Sprachlosigkeit befiel auch sie, wandelte Euphorie und Erregtheit in eine wachsende Mulmigkeit. Wer würde mit ihr schlafen, wie würde der nächste Abend im Salon aussehen? Die kleine Revolutionärin versuchte, weiteren Mut zu sammeln. Irgendwie wusste sie, dass keiner der Philosophen einen Vorstoß wagen würde, es mit ihr zu tun.
    Professor Hügel hatte sich für eine von zwei Welten zu entscheiden. Es schien ihr wie völlig ausgeschlossen, dass dieser ihr einen Antrag machen würde. Nur der Professor konnte die Situation mit Lulu retten, in der er mit ihr alles Weitere hinauszögerte. Es war nur natürlich, dass die Philosophen beim Geschlechtsakt einer ihrer Kollegen schwiegen und still waren, da ein lebhaftes Gespräch für den in Sex verwickelten durchaus störend sein konnte. Das philosophische Schweigen beim Geschlechtsakt war aber nicht Folge einer vornehmen Zurückhaltung, sondern eher die des Schocks, die ein Geschlechtsakt auf alle Anwesenden ausübte. Ohne Schock wäre allerdings vornehme Zurückhaltung an die Stelle getreten, um weitere Funkstille im Salon zu erzeugen. Die Philosophen sahen ihre Aufgabe nicht darin, quasi wie Sportmoderatoren, den Akt eines Kollegen zu kommentieren. Feixen würde eh keiner. Elfriede überlegte, ob die Dramaturgie des Salons kollektiven Geschlechtsverkehr zulassen würde. Vielleicht mit einem Zuschauer oder konnte sie sich gleichzeitig mit zwei Liebhabern abgeben? Während Dr. Schwarz oder Robert Unmuth von hinten in sie eindrang, könnte sie das Glied des jeweils anderen Philosophen mit ihrem Mund stimulieren. Auf dem Boden, wo die Kleidungsstücke herumlagen. Währenddessen würde Professor Hügel von der Nutte Lulu geritten. Der Professor könnte, während der kleine Urknall vorbereitet wurde, sich mit den attraktiven Außerirdischen über Kosmos und Wirklichkeit unterhalten. Er könnte aus den Nippeln Erkenntnisse über die Milchstraße saugen. Der Professor war überzeugter Anhänger der Hypothese, dass die Milchstraße von intelligenten Spezies besiedelt war, aber wer hätte annehmen können, dass hier und heute zwei Exemplare einer dieser exotischen

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